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3. Seemannssonntag im Marinekommando Rostock

Anfang November lud der Chef des Stabes ins Marinekommando nach Rostock ein. Da es nunmehr die 3. Veranstaltung dieser Art war, konnte man schon von einem kleiner Traditionsveranstaltung sprechen. Eingefunden hatten sich ca. 55 aktive Angehörige der Deutschen Marine sowie ehemalige Offiziere und Admirale aus dem Bereich der Volksmarine.

Zunächst übernahm der Chef des Stabes, Konteradmiral Karsten Schneider, das Wort zur Begrüßung. In seinen Ausführungen blickte er auf die vielfältigen Aufgaben der deutschen Marine im Jahr 2019 zurück, beginnend mit der 59. HITATA . Sie fand erstmals in Linstow bei Rostock mit mehr als 500 Teilnehmern der Marine statt. Weiter ging es zur DEU MARFOR. Mit DEU MARFOR verfügt die Deutsche Marine erstmals über einen nationalen Stab mit internationalem Anteil, der maritime Operationen an der Nordflanke der NATO planen und führen kann.

Er sprach auch über den Neubau im MKdo. in Rostock. Nach Fertigstellung sollen alle „Restelemente“ aus Glücksburg an den Standort Rostock verlegt werden.

Das Geschwaderfahren ist bei der Deutschen Marine im Moment etwas aus der Übung gekommen. Das liegt an den Aufgaben, die die Marine zu lösen hat, da die Einheiten lange im Einzeleinsatz sind. Nun sind die Überlegungen wieder gereift, Geschwaderfahrten in das Übungsprogramm aufzunehmen.

Hier noch einige Stichworte, über die der Admiral Ausführungen machte:

  • U-Bootkomponente mit Norwegen;
  • Brennstart der neuen Korvetten K 130 auf der Peene Werft in Wolgast;
  • An Stelle von Schiffen operieren nun Seefernaufklären am Horn von Afrika;
  • Ablösung der Marinehubschrauber durch neue Generationen;
  • Indienststellung der neuen Fregatte 125 „Baden Württemberg“, die über lange Einsatzzeiten operieren können, mit austauschbaren Besatzungen;
  • Minensuche und -sprengen in der Ostsee;
  • Marine-Herbstmanöver „Northern Coasts“ mit mehr als 40 Schiffen und 3000 Soldaten;
  • humanitäre Hilfe auf den Bahamas zusammen mit holländischen Einheiten.

Als wichtigsten Auftrag der Marine bezeichnete Admiral Schneider bei aller Vielfalt der Aufgaben den Einsatz in der Ägäis. Seit Februar 2016 trägt die NATO zur Erstellung eines Lagebilds für die griechische und türkische Küstenwache sowie die europäische Grenzschutzagentur FRONTEX in der Ägäis bei. Ziel des Einsatzes ist es, den Informationsaustausch und Reaktionszeiten zu verbessern, damit nationale Behörden gegen Schlepper und ihre Netzwerke vorgehen können. Kernauftrag der Einsatzgruppe ist Beobachten und Melden.

Danach folgt schon von der Wichtigkeit her der UNIFIL Einsatz im Libanon. Seit 1978 setzen sich Blauhelmsoldaten der UNIFIL-Mission (United Nation Interim Force im Libanon) für Frieden zwischen Libanon und Israel ein. Anfangs zählten die Überwachung eines angestrebten Waffenstillstands und die Bestätigung des Abzugs israelischer Streitkräfte aus dem Libanon zu ihren Aufgaben. Heute sind die UNIFIL-Blauhelme rund 10.500 Mann stark und kommen aus rund 40 Nationen.

Nach den Ausführungen des Admirals übergab der bisherige Regionalbeauftragte der MOV Rostock, Fregattenkapitän Andreas Uhl, seine Aufgaben an den Stabskapitänleutnant Mike Bielefeld. Die MOV des MKdos übernahm freundlicherweise die Kosten für den Kaffee und Kuchen während des Seemannssonntages.

Text: Wolfgang Telle, Foto: PIT Marine

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