Abenteuerfahrt auf der Müritz
2018 beschloss der Shantychor der Marinekameradschaft Göttingen eine Woche mit Hausbooten über die Müritz zu fahren. Vier Chormitglieder machten mit ihren Motorrädern eine Erkundungsfahrt, auf der die Reiseroute mit den Übernachtungshäfen festgelegt und die Hausboote inspiziert wurden. Schließlich haben sich dann 19 Personen gefunden, darunter zwei Musiker und elf Sänger, die auf den drei Hausbooten mitgefahren sind. Vor der Abreise wurde das Liedgut für diese Tour ausgesucht, aber auch öfter geprobt.
Mit zwei Kleinbussen und Anhänger starteten alle zum Hafendorf Müritz in Rechlin. Die Musiktechnik und anderer wichtiger Bedarf des täglichen Lebens, beispielsweise Getränke, wurde in den Bussen und dem Anhänger verstaut. Nach der Übernahme der Hausboote wurde dann alles in den Booten untergebracht.
Zuerst ging die Fahrt nach Klink. Die Überfahrt verlief sehr harmonisch und an Bord eines Hausbootes wurden zum Akkordeon die ersten Lieder stimmungsvoll gesungen. Ein besonderer Dank gilt dem Hafenmeister, der beim Transport der Technik behilflich war. Das Konzert am Abend im Schlosshotel Klink, zu dem noch drei Musiker und ein Sänger dazu gekommen waren, war ein voller Erfolg und wurde mit einem sehr guten Frühstück am nächsten Tag belohnt.
Während der kurzen Überfahrt mit Kurs auf Waren begleiteten bei ruhigem Wasser Reiher und Seeadler die Boote. In Waren eskortierte der Hafenmeister sie zu den nebeneinander liegenden reservierten Liegeplätzen an der Hafenmauer. Geplant war ein Aufenthalt von zwei Tagen in Waren.
Am Ankunftstag gab am frühen Abend vom Bord eines Schiffes ein Konzert. Viele Urlauber und Warener Bürger blieben stehen und lauschten dem Gesang. Am nächsten Tag wurde am Vormittag das Konzert vom Vortag vor vielen Zuhörern wiederholt. Nach dem Konzert im Hafen stand eine Stadtführung an und der abendliche Besuch einer Hausbrauerei war ein extrem wichtiger Termin.
Weiter ging es dann bei nicht mehr ganz so gutem Wetter und aufkommendem Wind über die Binnenmüritz, den Reeckkanal weiter in den Kolpingsee und danach über den Fleesensee und Plauer See nach Plau am See. Nachdem im Hafen Plau alle Hafenformalitäten erledigt waren, ging es zum gemeinsamen Essen. Leider ließ sich ein Treffen mit dem Shantychor „Plauer See-Männer“ aus Zeitgründen nicht organisieren.
Von Plau am See und nahm man über die vielen Seen Kurs auf Röbel. Während der langen Überfahrt gab es für die Mitreisenden auch mal die Gelegenheit, unter Aufsicht das Boot zu steuern. In Röbel angekommen, war der Liegeplätze direkt an der seeseitigen Terrasse des Hotels „Seglerheim“. Hier hatte man sie erwartet und so gab es wieder vom Heck von einem Boot ein Konzert für die anwesenden Gäste. Viel Applaus war der Lohn.
Am nächsten Tag schipperten die Boote nach einem ausgiebigen Frühstück von Röbel wieder zurück nach Rechlin, dem Beginn der Hausboottour. Dort angekommen, wurde alles für den letzten Auftritt aufgebaut. Da der Auftritt angekündigt war, hatten sich viele Zuhörer eingefunden. Auch hier waren der Applaus und die Rufe nach einer Zugabe der Lohn.
Am letzten Tag hieß es „Sachen packen und klar Schiff machen zur Bootsabnahme“. Danach ging es mit vielen positiven Eindrücken zurück nach Göttingen. Es war eine sehr schöne Woche – alle Mitgereisten waren einhellig der Meinung, dass so eine Hausboottour unbedingt wiederholt werden sollte.
Zu bemerken ist, dass das Mundstück der „Konzertgießkanne“ von Dieter in das Hafenbecken gefallen ist. Wenn man dann am Abend ganz leise ist, kann man die Fische im Warener Hafenbecken Kazoo spielen hören…
Ein Dankeschön an Erwin, Michael, Achim und Dieter für die Vorbereitung, Planung und Durchführung dieser schönen Reise.
Text: Bernd Wasmus und Dieter Jäkel, Fotos: Iris Quentin