Kabinett beschließt Bundesratsinitiative zum Transport von Gefahrgut auf Großcontainerschiffen
Das Kabinett hat in seiner Sitzung am 12. Februar 2019 eine Bundesratsinitiative zum Transport von Gefahrgut auf Großcontainerschiffen auf den Weg gebracht. Die von dem niedersächsischen Umweltminister Olaf Lies angeschobene Initiative sieht vor, den Transport von Gefahrgut auf Großcontainerschiffen zu verbessern und eventuelle Schadenereignisse schneller beherrschbar zu gestalten. Gefahrgut-Container sollen besser gesichert und mit Peilsendern ausgestattet werden. Zudem wird der Bund gebeten, sich auf internationaler Ebene für eine Verschärfung von Schifffahrtsrouten-Regelungen im küstennahen Bereich einzusetzen.
Umweltminister Olaf Lies: „Die Havarie der MSC ZOE Anfang Januar hat gezeigt, dass sich die Suche nach über Bord gegangenen Containern und die Identifikation von Gefahrgut äußerst schwierig gestaltete. Für eine zeitnahe und sichere Bergung sollten deshalb Gefahrgut-Container besendert werden, um sie im Meer leichter orten zu können. Zudem sollte international eine Verschärfung von Schifffahrtsrouten-Regelungen geprüft werden, um küstennahe Havarien von Großcontainerschiffen zu vermeiden.“
Havarien großer Containerschiffe können wegen der mitgeführten Ladung aber auch aufgrund der an Bord vorhandenen Treibstoffvorräte große Umweltschäden hervorrufen. Nach der Anlaufbedingungsverordnung (AnlBV) sind bereits jetzt Tankschiffe und Gastankschiffe bestimmter Größenordnungen dazu verpflichtet, das küstenfernere Verkehrstrennungsgebiet „German Bight Western Approach“ vor der deutschen Küste mit größerer Wassertiefe zu befahren. Um küstennahe Havarien wie die der „MSC ZOE“ zu vermeiden, sollte eine Verschärfung von Schifffahrtsrouten-Regelungen international geprüft werden.
Text: Niedersächsische Staatskanzlei, Foto: Lupo / pixelio.de