50 Jahre Neptun – Wasserlassen
Anfang der 2000er Jahre wurde in der Marinekameradschaft Hildesheim der Wunsch nach einem eigenen Boot geboren. Die Suche nach einem geeigneten Objekt begann kurz darauf. Die Anschaffung sollte zum großen Teil über den Verkauf von Anteilscheinen finanziert werden.
Im Sommer 2005 war es so weit. Die Kameraden sind nördlich von Bremen fündig geworden. Dort erstanden sie den Stahlkajütkreuzer „Diana“, Baujahr 1973, mit „Pött und Pann“. Am 13. Mai 2006 wurde die „Diana“ umgetauft auf den Namen „Neptun“. Die Taufparty war die Geburtsstunden des heute traditionellen „Wasserlassens“.
In den vergangenen Jahren hat die „Neptun“ mit ihren vielen Crews diverse Häfen gesehen. Neben regelmäßigen Sommerliegezeiten, häufig in Berlin, aber auch an der Müritz und in Lübeck/Travemünde unternahmen die MK-Mitglieder Törns nach Hamburg, Bremerhaven und Hameln. Coronabedingt musste die bislang entfernteste Sommersaison in den Niederlanden ausfallen. In diesem Jahr geht es für einige Wochen nach Eldenburg an die Mecklenburgische Seenplatte. Weit über 100 Kurztörns – vor allem auf dem wunderschönen Hildesheimer Stichkanal – und zu naheliegenden Marinen, wie Hannover, Braunschweig, Salzgitter und Fallersleben ergänzten die Saisonfahrten.
Aber auch zu anderen Gelegenheiten stellte die Marinekameradschaft ihr Boot zur Verfügung. Von Kanaltörns mit Politikern und Wirtschaftsvertretern über Dreharbeiten zu Videos von Capt’n Dirk Fröhlich und Probenahmen für die Hafenbetriebsgesellschaft bis zu Sicherheitsübungen mit der Wasserschutzpolizei war der Kreuzer im Einsatz.
Der 50. Geburtstag der „Neptun“ wurde nun gebührend gefeiert. Im Rahmen des „Wasserlassens“ im Hildesheimer Hafen wurde auch an das 175-jährige Bestehen Deutscher Marinen erinnert. In diesem Jahr spielte sogar das Wetter mit – was erfahrungsgemäß nicht selbstverständlich ist.Der Platz vor dem THW-Gebäude war voll mit Gästen. Die Hüpfburg für die „Lütten“ war ständig belegt. Zwei Clowns statteten die Jüngsten mit Spaß und Luftballons aus. Auch die im Pavillon des Deutschen Marinebunds bereitgestellten Informationen stießen auf großes Interesse. Über den Marinebund, das technische Museum U-Boot U995, die Marinekameradschaft, über Notfallausrüstung auf Booten, Signaltafeln und vieles mehr konnten sich die Besucher ausführlich mit Wissen versorgen. Allerdings waren hier die Gummibärchen, Kugelschreiber und Samentütchen des DMB noch beliebter.
Die angebotenen Rundfahrten mit der „Neptun“ wurden reichlich genutzt. In einer Rundfahrtpause gab die siebenköpfige Trommelgruppe eines Kameraden eine gelungene Einlage während einer Vorbeifahrt an der Pier. Das Büffet mit diversen, von den Partnerinnen der MK-Mitglieder gespendeten Kuchen und Torten wurde gut abgeräumt. Die Matjesbrötchen waren fast ausverkauft und das Grillgut musste sogar nachgeordert werden. Zu Kaffee und anderen Getränken gab der Musikverein Himmelsthür einige, mit großem Beifall bedachte Musikstücke zum Besten.
Während der gesamten Veranstaltung stellte die THW-Jugend ihre Angebote und ihre Ausrüstung vor und weckte damit das Interesse vieler junger Gäste
Text: Peter Schwitalla, Fotos: MK Hildesheim
Die erste Fahrt mit dem neuen Boot machten die Kameraden Gerd Diedrich, Peter Schwitalla, Hans-Jürgen Lemke und Achim Fritsch (von links)