„ATAIR“ offiziell in Dienst gestellt
Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, hat in Hamburg das neue Flaggschiff der Flotte des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), das Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiff (VWFS) „ATAIR“, offiziell in Dienst gestellt. Die Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft, Carola Veit, und der Erste Bürgermeister der Stadt Hamburg, Dr. Peter Tschentscher, haben für die Stadt Hamburg die Patenschaft für das VWFS ATAIR übernommen und dem Kapitän die Patenschaftsurkunde übergeben.
75 Meter Länge, rund 17 Meter Breite, ein Tiefgang von fünf Metern und eine Geschwindigkeit von rund 13 Knoten charakterisieren das VWFS „ATAIR“, das erste seegängige Behördenschiff für Spezialaufgaben mit LNG-Antrieb. Es wurde mit dem Blauen Engel für energieeffizientes Design ausgezeichnet und ist geräuscharm. Der offizielle Akt der Indienststellung und die Übernahme der Patenschaft fand aufgrund der in Hamburg geltenden strengen Regelungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie und zum Schutz der Besatzung im kleinsten Kreis auf dem Kai an der Überseebrücke statt.
Das VWFS „ATAIR“, das von der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) geplant und von der Fassmer Werft realisiert wurde, wird in der Untersuchung von Sedimenten und der Wassersäule von Nord- und Ostsee, in der Vermessung- und Wracksuche, aber auch in der Messung von Schadstoffen in Schiffsemissionen im Einsatz sein. Diese Aufgaben sind wichtig, um die Sicherheit und Leichtigkeit der Seeschifffahrt zu gewährleisten und die nachhaltige Nutzung der Meere kontinuierlich zu verbessern. In ihrer Begrüßung bezeichnete die Präsidentin des BSH, Dr. Karin Kammann-Klippstein, die „ATAIR“ als greifbares, deutlich sichtbares Zeichen und Symbol des Einsatzes für den einzigartigen Lebensraum Meer. “Als Medium zum Wissenstransfer unserer Erkenntnisse ist sie eine Botschafterin des Wissens über die Meere“, so Dr. Kammann-Klippstein. Sie freue sich, dass die Indienststellung in das erste Jahr der UN Dekade der Meeresforschung für Nachhaltige Entwicklung 2021-2030 fällt. Die Vereinten Nationen haben die Dekade ausgerufen, um auf die Bedeutung der Ozeanforschung für eine nachhaltige Entwicklung aufmerksam zu machen, um das Wissen um den Zustand der Meere zu erweitern und in der Gesellschaft sichtbar zu machen.
Der Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Andreas Scheuer, stellte das VWFS „ATAIR“ offiziell in den Dienst der Bundesrepublik Deutschland. Er betonte die Vorreiterrolle der „ATAIR“ als nachhaltiges Behördenschiff. Die technisch-komplexen Forderungen an diese spezielle Schiffskategorie seien in diesem Schiff beispielhaft umgesetzt worden. Die „ATAIR“ zeige, welche Möglichkeiten des nachhaltigen Betriebes es bereits gebe. Bundesminister Scheuer: „Hochvernetzt, umweltfreundlich und extrem leise: Die ‚ATAIR‘ nimmt eine Vorreiterrolle unter den deutschen Spezialschiffen ein. Wobei das Wort „Schiff“ viel zu kurz greift: Die ATAIR ist ein Labor, eine schwimmende Forschungsinsel. Sie sucht nach Wracks, vermisst den Meeresgrund, erfasst Luftschadstoffe und Schiffsemissionen. Zugleich setzt sie Maßstäbe, was die eigene Fortbewegung betrifft: Als erstes Schiff seiner Art verfügt die ‚ATAIR‘ über einen Flüssiggas-Antrieb – den umweltfreundlichsten Schiffskraftstoff, der derzeit verfügbar ist. Das macht die ‚ATAIR‘ wahrlich zum Flaggschiff der BSH-Flotte.“
Die Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft, Carola Veit, freute sich, für Hamburg für das Flaggschiff des BSH, die Patenschaft zu übernehmen: „Die ‚ATAIR‘ ist das größte Schiff des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie. Sie leistet umweltschonend eine ungeheuer wichtige Arbeit und wird als Botschafterin Hamburgs in der Welt der Meeresforschung unterwegs sein.“
Auch der Erste Bürgermeister der Stadt Hamburg begrüßte das Schiff in der Reihe der Patenschiffe: „Das Forschungsschiff ‚ATAIR‘ passt gut zur Hafenstadt Hamburg als Standort der maritimen Forschung und Entwicklung. Die ‚ATAIR‘ ist ein Flaggschiff für maritime Innovation. Ich wünsche unserem Patenschiff und ihrer Besatzung allzeit gute Fahrt und viel Erfolg bei der Arbeit.“
Text u. Foto: BSH