Auf in warme Gefilde
Am Mittwoch, den 15. Februar 2023 um 10 Uhr, wird der Tender „Rhein“ den Heimathafen Kiel verlassen. Unter der Führung von Korvettenkapitän Sebastian Lenz (33) wird der Kieler Tender ins Mittelmeer verlegen, um bis in den Sommer dieses Jahres die NATO-Operation in der Ägäis zu unterstützen.
Der zum Unterstützungsgeschwader in Kiel gehörende Tender wird für die nächsten Monate die Führungsplattform und der deutsche Beitrag im ständigen Marineverband 2 der NATO (Standing NATO Maritime Group 2) sein. In den kommenden sechs Monaten sind diverse Hafenaufenthalte für die 68 Besatzungsmitglieder geplant. Darüber hinaus wird die Besatzung von einem türkischen sowie einem griechischen Verbindungsoffizier begleitet.
„Selbstverständlich ist die lange Abwesenheit von der Heimat, der Familie, den Freunden und die damit verbundenen Gefühle ein ständiger Begleiter während des Einsatzes. Nach langer Vorbereitung, dem Einsatzausbildungsprogramm, verschiedenen Teilnahmen an Manövern, ist die Vorfreude auf die Seefahrt und einen Beitrag im Rahmen der NATO-Unterstützung Ägäis zu leisten, bei jedem Besatzungsmitglied groß. Die Zusammenarbeit mit NATO-Partnern ist immer eine spannende und erfahrungsreiche Aufgabe, sei es im Bereich der Seemannschaft oder in der Stabsarbeit. Die Hafenaufenthalte sind für die Besatzung natürlich immer ein Highlight. Zur See zu fahren heißt auch die Welt kennen zu lernen und andere kulturelle Eindrücke zu sammeln“, so der Kommandant. Mitte August wird Boot und Besatzung wieder im Heimathafen Kiel zurückerwartet.
Hintergrundinformationen
Neben den Einsätzen, die vom Bundestag mandatiert sind, beteiligt sich die Deutsche Marine laufend an den vier multinationalen Flottenverbänden der NATO – wie an der SNMG 2. Zu ihnen stellt die Marine permanent Schiffe und Boote ab. Die Teilnahmen an den NATO-Verbänden gehören zu Deutschlands Verpflichtungen gegenüber dem Bündnis auch in Friedenszeiten. Die NATO-Verbände gibt es seit Jahrzehnten. Sie sind regional nur sehr grob begrenzt.
Auch deshalb sind sie schnell verfügbare maritime Reaktionskräfte, mit denen das Bündnis bei eventuellen Krisen oder Konflikten flexibel operieren kann. Die Marineverbände gehören daher zur NATO Response Force (NRF); und in dieser Formation sind sie der Anteil der Seestreitkräfte an der Very High Readiness Joint Task Force (VJTF) – der Speerspitze der NATO, die permanent einsatzbereit ist. Zwei der Verbände haben die Fähigkeit großflächig Seewege zu schützen, die zwei anderen sind auf die Abwehr von Seeminen spezialisiert.
Zusätzlich zu ihrer operativen Rolle kann die NRF für eine stärkere Zusammenarbeit bei Ausbildung und Übungen genutzt werden. Im Rahmen der von der NATO beschlossenen Anpassungs- und Rückversicherungsmaßnahmen wurde auch die NATO Response Force verstärkt. Sie umfasst damit bis zu 40.000 Soldatinnen und Soldaten.
Text: PIZ Marine, Foto: Bundeswehr/Marcel Kröncke, Fotograf: Tanja Wendt