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Ausfahrt der MK Helbra in den Norden

Am Freitag dem 23.09. ging es 6.00 Uhr los mit dem Bus Richtung Greifswald. Nach dreistündigem Besuch der altehrwürdigen Universitätsstadt mit ihrem historischen Hafen und der sehenswerten Innenstadt ging es weiter. Nach wenigen Stunden erreichten wir unser Ziel, das Hotel „Zur Hansekogge“ in Koserow auf Usedom. Der erste Eindruck: Das Interieur sehr maritim – Seekarten und Bulleyes an den Wänden, Segelschiffsmodelle und Koggen aller Art und Größe – ganz nach unserem Geschmack. Nach einem reichlichen Abendessen war erster Strandspaziergang angesagt.

Von der neuen Koserower Seebrücke wurde dann immer wieder nach der im Abenddunst verschwindenden Insel „Greifswalder Oie“ mit ihrem Leuchtturm Ausschau gehalten, aber vergebens.

Für die im Stützpunkt Peenemünde bei den fahrenden Einheiten dienenden Kameraden war die Ansteuerung der Oie mit ihrem Leuchtfeuer immer ein Zeichen der Freude und Geborgenheit nach einem harten Ausbildungsturn auf See. So wunderte sich niemand, dass Kamerad Seiler nach geselligem Abend nochmals die Seebrücke aufsuchte, um vom nächtlichem Blinkfeuer der „ Oie“ ein Supervideo zu schießen.

Am nächsten Tag war „Seefahrt“ angesagt. Wenn auch nur in küstennahen Gewässern. Es ging per Bus in das „Neue-Alte Kaiserbad“ Heringsdorf. Und bevor wir die Seebrücke enterten, kam noch das obligate Erinnerungsfoto!

Vor und auf der Seebrücke sowie beim „Anbordgehen“ zeigte sich die Kameradschaft wie wir sie verstehen: Gehbehinderten Kameraden standen immer mehrere helfende Hände zur Verfügung – auch bei den „Tückischen“ Niedergängen.

Das unter polnischer Flagge fahrende Fahrgastschiff „Adler-Vineta“ nahm noch Gäste in Bansin auf und reckte seine Nase dem Zielort Mistroy, dem alten pommerschen, jetzt polnischen Seebad zu. Dabei immer den Kurs der Fracht- und Touristenschiffe kreuzend, die in Richtung Swinemünde und Stettin unterwegs waren. Wer ein Fernglas dabei hatte, war natürlich besser dran. Er konnte besser die Swinemünder Hafenanlagen, den Leuchtturm mit den ehem. Preußischen Seebastionen sowie die Mühlenbake auf der Westmole ausmachen. Auch hier wurden Erinnerungen wach, denn vor einigen Jahren besuchte unsere Marinekameradschaft Swinemünde.

In Mistroy angekommen empfingen uns Menschenmassen-Touristenwhooling. Es waren Tage der Polnischen Volkskultur. Überall Musik, Tanz und Souvenierverkauf. Nach mehreren Stunden Freizeit, Besuch diverser Sehenswürdigkeiten, wie Ozeaneum, Wachsfigurenkabinett u.a., sowie einem guten Imbiss traten wir die Rückreise an. Nach dem Abendessen und einem kurzen Spaziergang hatten wir noch einen sehr angenehmen Tagesausklang.

Der dritte Tag, der Tag unserer Heimreise, war gekommen. Zu schnell – aber wir hatten ja noch viel vor. Es stand der Besuch des ehem. Stützpunktes der Volksmarine (bis 1990) mit seinen zwei Hafenbecken, dem technischen Museum, dem Museum der Marinekameradschaft  Peenemünde sowie dem an der Pier vertäut liegendem Raketenschiff „1241 RÄ,“ der damals modernsten Einheit der VM an. Um es vorab zu sagen: zu viel für die wenige verbleibende Zeit!

Nach Begrüßung durch die Peenemünder Kameraden und Besichtigung der mehr als reichhaltigen museal aufgearbeiteten Sammlung maritimer Schätze, bedankte sich Kamerad Seiler in unser aller Namen. Zum Zeichen unserer Kameradschaft überreichte er ein von einem unserer Mitglieder gebauten Buddelschiff. In der Buddel (Rostocker Klarer) befand sich der maßstäbliche Nachbau des an der Pier liegenden Raketenschiffes „1241 RÄ“ vor der Steilküste von Kap Arkona mit seinen zwei Leuchttürmen auf dem Kreidefelsen.

Nun wollten wir in einer Spezialführung aber auch das „Original“ sehen. An der Gangway erwartete uns ein kompetenter Kamerad, der mit sehr viel maritimen Fachwissen das Schiff erläuterte. Jede Schiffsgegebenheit wie Brücke, Waffenleiteinheit, Messen, Kombüse und div. GAs wurde bestens erklärt. Später sprach sich herum: Es war der ehem. Kommandant!

Unsere Freizeit war schon überschritten. So fuhr der Bus mit einer Stunde Nachschlag erst los. Bei der Ausfahrt vorbei an der „Standortgaststätte Zwiebel“ vorbei, um die sich diverse Legenden rankten. Um 21.00 Uhr liefen wir wieder in Helbra ein, im Laderaum viele gute Erinnerungen und Kameradschaft.

Text u. Foto: Hilmar Burghardt

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