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Bergung von Fanggeräten

Mit Unterstützung der Landesregierung startet die Umweltorganisation World Wide Fund for Nature Deutschland (WWF) ein Pilotprojekt, das beim Aufspüren und Bergen von verloren gegangenen Fischereigeräten in den schleswig-holsteinischen Küstengewässern der Ostsee helfen soll. Das Land stellt hierfür insgesamt 263.000 Euro bereit, davon 184.000 Euro aus dem Europäischen Meeres-, Fischerei- und Aquakulturfonds (EMFAF) vom Fischereiministerium (MLLEV) und 79.000 Euro aus Landesmitteln zur Umsetzung der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) des Umweltministeriums (MEKUN).

Umweltminister Tobias Goldschmidt sagte zum Projektstart: „Die Bergung von verlorenen Netzen ist ein wichtiger Beitrag zum Schutz unserer Meeresumwelt. Nicht geborgene Stellnetze stellen eine Gefahr für Seevögel, Meeressäuger und Fische dar, die sich verfangen und dann qualvoll verenden. Jedes geborgene Netz bedeutet zudem weniger Müll in unseren Meeren und weniger Mikroplastik in der Nahrungskette.“

Fischereiminister Werner Schwarz ergänzte: „Zwar sind Netzverluste dank verbesserter Navigationstechnik heute seltener als früher, doch lassen sie sich nicht gänzlich ausschließen. Klar ist: Eine gesunde Meeresumwelt ist die Grundvoraussetzung für das Fortbestehen des Fischereihandwerks in Schleswig-Holstein. Wir setzen uns daher für die Entwicklung und Anwendung fortschrittlicher Technologien ein, um herrenlose Netze zu identifizieren und zu bergen. Ziel des Projektes ist es, die Meeresumwelt zu schützen, die marinen Ressourcen zu erhalten und somit die Lebensgrundlage der Fischerinnen und Fischer sowie der Küstengemeinden langfristig zu sichern.“

Der WWF hat in den letzten Jahren bereits umfangreiche Erfahrungen bei der Suche nach verlorenem Fanggerät und der Überprüfung von möglichen Verdachtsfunden in enger Zusammenarbeit mit Taucherteams gesammelt. Dieses Wissen wird nun im Rahmen des Projekts genutzt und weiterentwickelt, um eine möglichst große Anzahl verloren gegangener Fanggeräte in der Ostsee aufzuspüren und zu bergen. Die Ursachen für den Verlust von Netzen oder Netzteilen in der Fischerei können vielfältig sein und reichen beispielsweise von nicht vorhersehbare Sturmereignissen über Vandalismus bis hin zum Überfahren und Zerreißen von Stellnetzen durch Sportboote. Fischereibetriebe aus Schleswig-Holstein unterstützen die Bergungsaktivitäten aktiv mit ihren Fahrzeugen.

Hintergrund:

Die Entfernung von verlorenem Fischereigerät aus der Ostsee ist eine Maßnahme der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) gegen Plastik und zur Erreichung eines guten Umweltzustandes in den Meeresgewässern.

Die Reduzierung von Umweltauswirkungen der Fischerei ist eines der Kernziele des „Landesprogramms Fischerei und Aquakultur 2021-27“. Für entsprechende Projekte stellt das Land im Rahmen der Umsetzung des Deutschen Programms zum Europäischen Meeres-, Fischerei- und Aquakulturfonds (EMFAF) EU- und eigene Landesmittel bereit. Ein besonderer Schwerpunkt gilt hierbei der Unterstützung von aktiven Beiträgen der Fischerei zum Schutz der Meeresumwelt.

Weitere Informationen zum Landesprogramm Fischerei und Aquakultur: www.schleswig-holstein.de/emfaf

Text: MLLEV, Foto: mendocino53 auf Pixabay

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