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Deichschau im Kreis Nordfriesland

Die Küste im Kreis Nordfriesland geht gut geschützt in die kommende Sturmflutsaison. Bei der Deichschau am 30. Oktober auf der Insel Nordstrand überzeugte sich Küstenschutz-Staatssekretärin Katja Günther vor Ort vom sicheren Zustand der Landesschutzdeiche.

„Insgesamt 140.000 Menschen, davon fast 2.500 auf Nordstrand, wohnen im Einflussbereich der Nordsee und werden durch Landesschutzdeiche mit einer Gesamtlänge von rund 270 Kilometern vor Sturmfluten geschützt. Die heutige Deichschau hat bestätigt, dass Nordstrand und die Nordseeküste gut auf die Sturmflutsaison vorbereitet sind“, sagte Staatssekretärin Günther.

Deichschauen finden alljährlich im Frühjahr statt und bei Landesschutzdeichen an der Nordsee, Ostsee und an der Elbe zusätzlich auch im Herbst. Fachleute des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN.SH) nehmen dabei gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern von Deich- und Sielverbänden, Kreisen, Gemeinden und Katastrophenschutzeinrichtungen die Deiche und andere Küstenschutzanlagen in Augenschein. Ziel ist es, den Zustand der Küstenschutzanlagen zu bewerten, Schwachstellen zu identifizieren und rechtzeitig notwendige Instandsetzungsmaßnahmen zu planen.

„Angesichts der Herausforderungen des Klimawandels und des steigenden Meeresspiegels müssen unsere Deiche und Küstenschutzanlagen in einem wehrhaften Zustand sein,“ sagte Günther auf Nordstrand. „Wir reagieren auf diese wachsende Gefahr mit Klimadeichen und stetigen Verstärkungen der Küstenschutzanlagen“, so die Staatssekretärin.

Die letzte Sturmflut an der Westküste liegt noch nicht lange zurück. Am 23. August 2024 zog das Sturmtief Ursula über Schleswig-Holstein hinweg und sorgte für einen Höchstwasserstand in Husum von 8,73 Metern über Pegelnull. Der Scheitel lag damals rund zwei Meter über dem mittleren Tidehochwasser. Ab einer Höhe von 1,5 Metern über dem mittleren Hochwasser spricht man an der Westküste von einer Sturmflut. Mit Ausnahme einiger weniger Sandverluste auf den Inseln gab es jedoch keine nennenswerten Schäden.

Am Rande des Termins erkundigte sich Staatssekretärin Günther auch zum aktuellen Stand der Blauzungenkrankheit vor Ort. Seit Mitte des dritten Quartals nahmen die Nachweise rund um die Blauzungenkrankheit (BTV-3) bei den Deichschäfereien auch an der Westküste zu. Um den Stress auf die ohnehin schon geschwächten Tiere zu mindern, fiel der Entschluss, einzelne Deichabschnitte zu sperren. Mittlerweile wurden viele dieser Sperrungen, auch auf Nordstrand, jedoch bereits wieder aufgehoben.

Hintergrundinformationen

Küstenhochwasserschutz und Küstensicherung haben eine gesamtgesellschaftliche Bedeutung für Schleswig-Holstein. In den 3.987 km² großen, potenziell überflutungsgefährdeten Küstenniederungen an der Nord- und Ostsee sowie an der Tiedeelbe wohnen rund 333.000 Menschen. Zudem sind in diesem Gebiet Sachwert von ca. 60 Milliarden Euro vorhanden.

Text: MEKUN, Foto: Hilke Ohrt

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