Fahrrinnenanpassung Elbe
Die Verbreiterungsarbeiten der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) zur Fahrinnenanpassung der Unter- und Außenelbe wurden wie geplant zum Jahreswechsel abgeschlossen.
Zum einen wurde die Fahrrinne der 36 Kilometer langen Strecke zwischen Wedel und der Störmündung von 300 auf 320 Metern verbreitert. Ab dem 29. Januar 2020 können Schiffe mit einer addierten Schiffsbreite von 92 Metern auf diesem Abschnitt sicher aneinander vorbeifahren oder überholen. Erfolgreich beendet wurden auch die Baggerarbeiten in der sog. Begegnungsbox. Die fünf Kilometer lange Strecke in Bundeszuständigkeit hat nun eine Breite von 385 Metern. Auf diesem ausgebauten Streckenabschnitt können sich ab dem 29. Januar 2020 Schiffe mit einer addierten Schiffsbreite bis zu 98 m begegnen.
Ebenfalls fertiggestellt wurde der Warteplatz in Brunsbüttel. Er steht seit Ende des Jahres 2019 – nach Zuweisung durch die Verkehrszentrale – als Liegeplatz zur Verfügung. Tideabhängige Schiffe, die das Tidefenster aus aktuellen nicht vorhersehbaren Gründen nicht erreichen können, haben dort die Möglichkeit, die nächste Niedrigwasserphase abzuwarten. Der Warteplatz ist wichtiger Teil des Sicherheitskonzeptes.
Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Ende Juli haben wir die Nassbaggerarbeiten an der Unter- und Außenelbe gestartet. Jetzt sind die Verbreiterungsarbeiten in unserem Abschnitt fertig. Sobald auch die Arbeiten im oberen Abschnitt der Begegnungsstrecke durch Hamburg abgeschlossen sind, erhöht sich die Begegnungsbreite der Schiffe. Damit steigen Flexibilität, Effizienz, Kapazität und Sicherheit für die Schifffahrt. Weil mehr und auch größere Schiffe künftig gleichzeitig ein und auslaufen können, lässt sich die Zahl der großen Containerschiffe dann auf 2.800 Containerschiffe pro Jahr mehr als verdoppeln.“
Die Fertigstellungen mit den neuen Nutzungsmöglichkeiten wurden der Schifffahrt bekanntgegeben. Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt: „Durch die Verbreiterungen wird die Schifffahrt auf der Elbe zum ersten Mal von der Fahrinnenanpassung profitieren. Das ist gut für die Leistungsfähigkeit der Wasserstraße, für den Verkehrsfluss und für die Sicherheit.“
Derzeit laufen die Vertiefungsarbeiten auf der Gesamtstrecke. Davon wird sowohl die tideabhängige als auch die tideunabhängige mit einem Meter mehr Abladetiefe profitieren. Diese Arbeiten werden im kommenden Jahr abgeschlossen.
Text: GDWS, Foto: Bernd Sterzl / pixelio.de