Fregatte „Hamburg“ aus Einsatz zurück
Am Sonntag, dem 20. Dezember 2020 um 10 Uhr, kehrt die Fregatte „Hamburg“ aus dem Mittelmeer zurück.
Dort hatte das Schiff seit Anfang August das zweite Einsatzkontingent des Auslandseinsatzes „Irini“ der Europäischen Union übernommen.
Während der vergangenen Monate war die Hauptaufgabe der Fregatte der Klasse F124 einen Beitrag zur Umsetzung des durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verhängten Waffenembargos gegen Libyen leisten.
„Als erste deutsche seegehende Einheit der noch jungen Operation ‚Irini‘ ist es uns gelungen einen sichtbaren und signifikanten Beitrag zur Stabilisierung im Seegebiet vor Libyen zu leisten. Im August dieses Jahres wusste keiner, was auf uns zukommt. Jetzt können wir auf die stolze Bilanz von zwei Boardings, einer Umleitung eines Fahrzeuges und 34 Friendly Approaches zurückblicken. Die Besatzung inklusive aller eingeschifften Kräfte ist in der Zeit als schlagkräftige Gemeinschaft zusammengewachsen, auf die ich mich in jeder Situation uneingeschränkt verlassen konnte. Dies ist unter den besonderen Corona-Bedingungen eine große und nicht selbstverständliche Leistung eines jeden Einzelnen“, so der Kommandant, Fregattenkapitän Jan Fitschen (43).
Nach der Rückkehr in den Heimathafen Wilhelmshaven steht für die Besatzung eine andere Art von Weihnachten im Kreise der Familien auf dem Programm: „Nach fast fünf Monaten an Bord können wir uns alle jetzt nicht wie erhofft auf unbeschwerte Weihnachtsfeiertage freuen, sondern müssen uns direkt mit den Auswirkungen des Corona Lockdowns beschäftigen. Dies trübt nach den vergleichsweise unbeschwerten Tagen an Bord ein wenig die Vorfreude auf die Rückkehr nach Wilhelmshaven, die wir alle uns anders vorgestellt hätten“, resümiert der Kommandant abschließend.
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Hintergrundinformationen zu den Fregatten der Sachsen-Klasse (F124):
Insgesamt drei Fregatten der Sachsen-Klasse besitzt die Marine – dazu zählt die Fregatte „Hamburg“. Sie sind als Mehrzweckschiffe für Geleitschutz und Seeraumkontrolle konzipiert. Ihr Schwerpunkt ist die Luftverteidigung: Mit ihrem SMART-L-Radar kann eine einzige Einheit der Sachsen-Klasse zum Beispiel den Luftraum über der gesamten Nordsee überwachen (Reichweite mehr als 400 km). Das Radar der Sachsen-Klasse ist in der Lage, mehr als 1.000 Ziele gleichzeitig zu erfassen. Kommt es darauf an, reichen die Flugabwehrraketen vom Typ SM2 aus dem Senkrecht-Startsystem VLS Mk41 der Sachsen-Klasse über 160 Kilometer weit.
Alle Sensoren und Waffen an Bord sind für diese Hauptaufgabe Verbandsflugabwehr optimiert. Das Computer-Herzstück der Sachsen-Klasse ist das Führungs- und Waffeneinsatzsystem (FüWES) mit einer starken Rechenleistung. Es verarbeitet alle Daten von den Radaren und übrigen Sensoren sowie die Informationen, die verbündete Schiffen liefern. Das System ist redundant auf mehr als einem Dutzend Rechner an Bord verteilt. Mit diesen Fähigkeiten waren die Fregatten der Klasse 124 schon mehrmals im Nordatlantik in Flugzeugträger-Kampfgruppen der United States Navy integriert.
Die Sachsen-Klasse ist dank ihrer guten Kommunikationsanlage mit Funk- und Satellitenverbindungen auch in der Lage, mehrere andere Kriegsschiffe gleichzeitig zu führen. Die Bordhubschrauber der Sachsen-Klasse dienen der weitreichenden Jagd auf U-Boote.
Text u. Foto: PIZ Marine, Fotograf: Yvonne Albert