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Fregatte „Lübeck“ kehrt zurück

Am Samstag, den 11. September 2021 um 10 Uhr, kehrt die Fregatte „Lübeck“ nach über 22.900 gefahrenen Seemeilen im Mittelmeer in ihren Heimathafen zurück. Anfang Mai hatte die „Lübeck“ die Leinen in Wilhelmshaven losgemacht, um sich in der Ägäis der Standing Nato Maritime Group 2 (SNMG 2) anzuschließen.

„Hinter der Besatzung liegen vier fordernde Monate. Nicht nur die Entbehrungen des Einsatzes, sondern auch die aktuelle Corona-Pandemie haben uns allen einiges abverlangt. Nichtsdestotrotz konnte die Fregatte ‚Lübeck‘ ihren Auftrag der Seeraumüberwachung vollends erfüllen und leistete einen wesentlichen Beitrag im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit. Mein größter Dank gilt hierbei der Besatzung, die mit höchster Professionalität und Motivation ein hervorragendes Bild abgegeben und beachtliches geleistet hat“, so der Kommandant, Fregattenkapitän Kai Röckel (43) stolz.

Neben dem Hauptauftrag wurden zahlreiche internationale Übungen wahrgenommen, um das Arbeiten im multinationalen Verband zu stärken. Herausragend war hier die Zusammenarbeit mit den griechischen und türkischen Partnern, sowie dem italienischen Flaggschiff der SNMG 2, der ITS „Fasan“.

Nach über 17 Wochen im Einsatz, freut sich die Besatzung auf ihre Familien und Freunde in der Heimat.

Hintergrundinformationen zur Unterstützungsmission in der Ägäis

Die NATO-Verteidigungsministerinnen und Verteidigungsminister haben auf Initiative Griechenlands, der Türkei und Deutschlands am 10. Februar 2016 beschlossen, in der Ägäis einen Beitrag zu den europäischen Maßnahmen gegen die Schleuserkriminalität zu leisten. Hierfür wurde die Einsatzgruppe der Standing NATO-Maritime Group 2 (SNMG 2) in das Seegebiet der Ägäis entsandt. Die Einsatzgruppe wird im Ägäischen Meer zwischen dem türkischen und griechischen Festland eingesetzt. Derzeit besteht sie aus vier bis sieben Schiffen. Die Schiffe operieren sowohl auf hoher See als auch seit März 2016 in den Hoheitsgewässern beider Anrainerstaaten.

Die NATO ist im Seegebiet der Ägäis unterstützend tätig – die Schiffe haben keine hoheitlichen Befugnisse. Es ist nicht ihre Aufgabe, Fahrzeuge anzuhalten oder gegen Schleuser vorzugehen – weder in fremden Hoheitsgewässern noch auf Hoher See. Entsprechende Befugnisse liegen bei den nationalen Küstenwachen und weiteren zuständigen Behörden.

Zudem trägt die NATO zum verbesserten Informationsaustausch zwischen der griechischen und der türkischen Küstenwache sowie der Europäische Union-Grenzschutzagentur Frontex für die Grenz- und Küstenwache in der Ägäis bei. Die Schiffe liefern Informationen für ein vollständiges Lagebild in der Ägäis und über die Schleuseraktivitäten im Seegebiet an griechische und türkische Stellen. Das ist notwendig, um das Vorgehen der nationalen Behörden gegen Schlepper und ihre Netzwerke zu optimieren.

Verbindungsoffiziere türkischer und griechischer Behörden sowie eine Beamtin oder ein Beamter von der Europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache Frontex befinden sich an Bord des deutschen Führungsschiffes. Sie sind die Schnittstelle zu ihren Organisationen und beschleunigen den Informationsfluss. Die NATO dient in dieser Hinsicht als Kooperationsplattform der Anrainerstaaten.

Mit dem Höhepunkt der Querungen über die Ägäis von rund 853.000 Menschen im Jahr 2015 sank die Zahl in den Folgejahren zunächst sehr stark ab. Im Jahr 2019 wurden 83.300 Migrantinnen und Migranten in der Ägäis registriert. Hierbei sind die Grenzübertritte auf dem Landweg einbezogen. Von Januar bis Ende Mai 2020 wurden rund 7.800 Grenzübertritte registriert.

Die Bundeswehr beteiligt sich mit einem Kriegsschiff und der Verband wird von einem Kapitän zur See geführt.

Text: PIZ Marine, Foto: Bundeswehr / Marcus Mohr, Fotograf:Tanja Wendt

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