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Großes Totengedenken

Über zehn Jahre lang wurde das „Große Totengedenken“ für die gefallenen Soldaten unserer Bundeswehr im August mit vielen Vereinen, Verbänden, Politik, Wirtschaft, Polizei und Bundeswehr in Berlin-Neukölln am Columbiadamm, auf dem Neuen Garnisonsfriedhof, am Marine-Luftschiffer-Denkmal „L2“ des 1913 in Johannesthal abgestürzten Marineluftschiffes, durchgeführt. Leider musste im vergangenen Jahr diese Veranstaltung coronabedingt ausfallen. Der Landesverband-Vorstand hat sich entschlossen, diese Veranstaltung fortan wieder in den Herbst, in die Zeit des Volkstrauertages, zu legen. Da das Gedenken immer im Freien stattfindet, hat es in diesem Jahr im kleinen Rahmen am 20. Oktober 2021 um 14:00 Uhr stattgefunden.

Die Veranstaltung begann mit „4 Glasen“. Dann eröffnete der Landesverbandsleiter Horst W. Janßen die Gedenkveranstaltung mit der Begrüßung der anwesenden Teilnehmer. Besonders begrüßte er den Stellvertretenden Kommandeur vom Landeskommando Berlin der Bundeswehr, von dem wir gut unterstützt wurden, Oberst Andreas von Studnitz. Für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Landesverband Berlin, den Geschäftsführer Martin Bayer und vom Deutschen Marinebund den Vizepräsidenten, Ministerialdirigent a.D. und Kapitän zur See d.R. Karl-Dietrich Haase.

Als Akteure und Mitgestalter wurden die Kameraden des Landeskommandos Berlin, des Shantychors Reinickendorf mit ihrem Vorsitzenden Michael Pahl unter der Leitung von Karl-Heinz Malingriaux, der Trompeter Kamerad Axel Mauer von der Marinekameradschaft Köpenick, die Ersthelfer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft DLRG und zu unserem vorsorglichen Schutz die Kameraden der Berliner Polizei begrüßt.

Der Moderator ging kurz auf die Geschichte des Ereignisses, an das dieses Denkmal erinnert, ein und bat die Anwesenden auch diese Toten in das Gedenken einzubeziehen. Ebenso drückte er das Mitgefühl für eventuell anwesende Betroffene und Angehörige aus, deren Gang hierher sicherlich besonders schwer sein musste.

Im Zeremoniell des Gedenkens trat zunächst der Shantychor Reinickendorf mit dem Titel „Wir lieben die Stürme“ auf.  Leider musste der Moderator danach entgegen des angegebenen Ablaufs verkünden, das die geistliche Besinnung nicht stattfinden konnte, da die Militärpfarrer der Katholischen und Evangelischen Kirchen leider nicht ihren Beistand geben konnten, da sie beide sich an diesem Tag nicht in Berlin befanden. So trat dann der Shantychor gleich ein zweites Mal mit dem Titel „Auch Matrosen haben eine Heimat“ auf.

Es folgte die Ansprache des Vizepräsidenten des Deutschen Marinebundes, Karl-Dietrich Haase, mit den Gedanken an die im Dienst verstorbenen Soldatinnen und Soldaten. Beispielhaft aus maritimer Sicht erwähnte er den Untergang des U-Bootes „Hai“ am 14. September 1966 in der Nordsee und den Absturz der Tupolew Tu-154 am 13. September 1997, nach einem Zusammenstoß mit einer Amerikanischen Lockheed C-141 über dem südlichen Atlantik vor Westafrika.

Zum Totengedenken senkten die Kameraden die Vereinsfahnen und es wurde nach jedem Glasen der Glocke ein Kranz niedergelegt:

  • für das Landeskommando Berlin der Bw der Stellvertretende Kommandeur, Oberst Andreas von Studnitz,
  • für den Landesverband Berlin des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge der Geschäftsführer Martin Bayer,
  • für den Präsidenten des DMB der Vizepräsident, Ministerialdirigent a.D. und Kapitän zur See d.R. Karl-Dietrich Haase.
  • für den DMB Landesverband Berlin-Brandenburg der LV-Rechnungsprüfer, Eberhard Kluge von der MK Berlin 1886.

Dann sprach der Landesverbandsleiter die Worte für die Toten: „Der Versuch, Frieden auf dieser Welt zu erhalten oder ihn wieder herzustellen, ist ein schweres Los für unsere Soldaten der Bundeswehr als Unterstützer. Deswegen werden sie immer wieder in die Welt hinaus geschickt, leider kommen sie nicht alle gesund wieder zu uns nach Hause.

Nicht nur die Seeleute unserer Marine, sondern auch die vielen Seeleute der Handelsschifffahrt sind ständig in Gefahr durch die Naturgewalten, aber auch durch Piraten. Dabei lassen viele ihr Leben für unseren ‚Wohlstand’.

Das veranlasste uns hier und heute zu gedenken. Möge Gott uns erhören und Frieden senden! Wir gedenken der Gefallenen und der getöteten Kameradinnen und Kameraden der Bundeswehr! Wir gedenken der Gefallenen und der getöteten Kameradinnen und Kameraden aller Länder, die für den Frieden eingetreten sind! Wir gedenken aller Toten der See, die in Ausübung ihres Berufes ihr Leben ließen! Wir trauern mit den Hinterbliebenen um unsere Kameradinnen und Kameraden, die auf die letzte große Reise gegangen sind!“

Dann spielte Kamerad Axel Mauer auf der Trompete „Ich hat einen Kameraden“. Es folgte eine Gedenkminute! Die Fahnen wurden aufgenommen und der Shantychor sang zum Ausklang den Titel „Sailing, Sailing“.

Der Moderator bedankte sich bei allen Teilnehmern und besonders bei den Mitwirkenden. Er wünschte allen einen guten Heimweg, alles Gute und Gesundheit. Dann wurde die Veranstaltung geschlossen.

Text: Horst W. Janßen, Fotos: Ronald Kebelmann

Die Fahnenträger mit gesenkter Fahne

Teilnehmer der Gedenkveranstaltung

Der Shantychor Reinickendorf
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