headerbild Wir sind Weltbürger.

Instandhaltungsarbeiten auf U 995

U 995, seit über 50 Jahren als Technisches Museum in Laboe ausgestellt, bleibt auch in Zukunft ein bedeutendes Mahnmal für die Schrecken des Zweiten Weltkriegs. Dank der engen Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Marinebund, dem Freundeskreis MK U 995 und thyssenkrupp Marine Systems (tkMS) konnten notwendige Restaurierungsarbeiten am Boot durchgeführt werden, um es für kommende Generationen zu erhalten. Ohne die Unterstützung von Unternehmen wie Marine Systems und die zahlreichen Freiwilligen wäre der langfristige Erhalt des U-Boots undenkbar. „Der Freundeskreis U 995 begrüßt die Unterstützung außerordentlich. Der ehrenamtliche Förderverein im DMB ist auf Unterstützer und Partner angewiesen, um das Museumsboot auch für zukünftige Generationen erhalten zu können“, betont Paul-Patrick Schröder, Vorsitzender des FK U 995.

Freiwilliges Engagement und technisches Know-how vereint

Ein zentraler Bestandteil der Restaurierung von U 995 ist die tatkräftige Unterstützung der Auszubildenden von tkMS. Seit Herbst 2022 übernehmen sie umfangreiche Arbeiten, um das U-Boot originalgetreu zu erhalten. Ihr Fokus liegt auf der Wiederherstellung des Turms und der Anpassung von Antennen sowie der Funkanlage, sodass diese optisch dem Originalzustand aus den 1940er-Jahren entsprechen. „Wir kümmern uns in erster Linie um Antennen und die Funkanlage und passen diese so an, dass sie optisch dem Original entsprechen“, erklärt ein dualer Mechatronik-Student.

Diese Arbeiten sind nicht nur eine technische Herausforderung, sondern auch eine wertvolle Lernerfahrung für die beteiligten Auszubildenden. Unter der Leitung von Ausbildungsleiter Cem Selvi erhalten sie die Möglichkeit, an einem historischen Projekt mitzuarbeiten, das weit über den üblichen Rahmen ihrer Ausbildung hinausgeht. Ihm war sofort klar: „Wenn es um U-Boote geht, dann sind wir der perfekte Partner.“ Damit auch handwerklich alles perfekt abgearbeitet wird, arbeiteten die Auszubildenden stets unter fachkundigenrAufsicht von Michael Schenk. Der gelernte Schiffbauer vermittelt sein Wissen und Können seit vielen Jahren mit Herzblut an die jungen Schiffbauer.

Ein Beitrag zur Erinnerungskultur

U 995, einst als Kampffahrzeug im Zweiten Weltkrieg eingesetzt, hat nach dem Krieg eine neue Rolle als Museumsschiff übernommen. Es dient heute als lebendiges Mahnmal, das jährlich Hunderttausende Besucherinnen und Besucher daran erinnert, welche Grausamkeiten während des Seekriegs stattgefunden haben. Die fortlaufende Instandsetzung des Bootes trägt dazu bei, diese Botschaft auch künftigen Generationen zu vermitteln. „Wir freuen uns, dass es im Marinebund engagierte Mitglieder gibt, die sich nicht nur für den erhalt der historischen Technik einsetzen, sondern auch Sponsoren und Förderer aus der Nachbarschaft gewinnen. In diesem Fall konnten die Auszubildenden von thyssenkrupp Marine Systems Geschichte hautnah erleben und für den guten Zweck ihr fachliches Können anwenden. Wir sind Marine Systems für diese Hilfe sehr dankbar.“, so Heinz Maurus, Präsident des Deutschen Marinebundes.

Die Instandhaltung von U 995 ist aufgrund der ständigen Witterungseinflüsse eine dauerhafte Herausforderung: Es ist wie Wäsche waschen, es hört nicht auf. Da das U-Boot direkt am Strand der Kieler Förde liegt und dem salzigen Seewasser und den wechselnden Wetterbedingungen ausgesetzt ist, besteht die Gefahr von Korrosionsschäden. „Stahl und Salzwasser vertragen sich nicht besonders gut. Ohne die entsprechenden Maßnahmen würde das U-Boot wegrosten“, erklärt Paul-Patrick Schröder.

Nachhaltige Zusammenarbeit für die Zukunft

Der Freundeskreis U 995 und tkMS haben bereits bewiesen, dass durch eine enge Kooperation Großes erreicht werden kann. Für die Zukunft sind beide Seiten offen für weitere Projekte, die den Erhalt von U 995 und anderer technischer Denkmäler vorantreiben. Ziel ist es, nicht nur die technische Seite des U-Boots zu bewahren, sondern auch einen Beitrag zur Bildung und zur historischen Aufarbeitung des Zweiten Weltkriegs zu leisten.

Mit diesen Maßnahmen wird U 995 auch in den kommenden Jahren ein wichtiger Bestandteil der Erinnerungskultur und ein Ort der Wissensvermittlung bleiben. Der Einsatz von Freiwilligen und die technische Expertise von thyssenkrupp Marine Systems zeigen, wie gemeinschaftliche Anstrengungen dazu beitragen können, ein bedeutendes Stück Geschichte lebendig zu halten und für die Nachwelt zu bewahren.

Text: Alexander Hub, Fotos: siehe Bildunterschriften

Mittels Hubsteiger und Muskelkraft wird die neue "Matratze" des Radars auf dem Sockel angebracht. Foto: MK U 995

Blick auf U 995 und das MEM, Foto: Stephen Gergs

Zurück zur Übersicht