Internationaler Maritimer Mehrkampf Kiel
Reservisten aus Dithmarschen und Mitglieder der Marinekameradschaft Heide organisieren nach zwei Jahren Corona-Pause den sechsten Internationalen Maritimen Mehrkampf in Kiel. Unter dem Motto „Freundschaft durch Seesport“ ist der maritime Wettkampf auf dem Weg, eine neue Tradition der Kieler Woche zu werden.
Kiel stand nach zwei Jahren Corona-Pause einmal wieder ganz im Zeichen der Marinesoldatinnen und -soldaten in ihren blauen Uniformen. Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen hatten die „blauen Jungs und Deerns“ beim Internationalen Maritimen Mehrkampf Kiel (IMM Kiel).
Initiator des Wettkampfes und dem Grundgedanken „Freundschaft durch Seesport“ war 2014 der Vorsitzende der Marine- und Reservistenkameradschaft Heide, Stabsbootsmann der Reserve Kurt-Ewald Finke.
Neben dem sportlichen Kräftemessen, so der Projektbeauftrage Finke, schafft der Internationale Maritime Mehrkampf Verbundenheit untereinander, Verständnis füreinander und Vertrauen zueinander. Und das ist unverzichtbar in Zeiten wachsender sicherheitspolitischer Bedrohung und Herausforderungen, denen wir nur gemeinsam mit unseren internationalen Partnern begegnen können. Nur wer sich kennt, kann Seite an Seite für Frieden und Freiheit in der Welt einstehen, so Stabsbootsmann d. R. Finke.
Der IMM Kiel ist die inoffizielle Auftaktveranstaltung zur Kieler Woche, mitten im Herzen des maritimen Viertels Kiel-Wik und im Umfeld des Marinestützpunktes Kiel. Bereits am frühen Samstagmorgen traten die internationale Wettkampfteams, jeweils bestehend aus vier Teilnehmern zur Begrüßung an. Eigens aus Berlin angereist der Präsident des Reservistenverbandes, Prof. Dr. Patrick Sensburg. Die Grußworte der Landeshauptstadt Kiel entrichtete Ratsherr Falk Stademann.
Wettkämpfer aus Deutschland, Lettland, Oman und den Vereinigten Staaten von Amerika folgten der Einladung der Organisatoren und stellten ihr Können auf den Sportplatz des Marinestützpunktes im Wurfleinenweitwurf und im Zielwerfen unter Beweis. Messen mussten sich die Mannschaften aber auch in den Disziplinen Vertikaltauklettern (5 Meter), zehn Knoten an der Knotenbahn, eine Seemeile Geländelauf, Schlauchbootpaddeln, Rettungsschwimmen und Herz-Lungen-Wiederbelebung. Auf der Station Gefahrenabwehr mussten Maßnahmen zum Bekämpfen von Wassereinbrüchen und Erste Hilfe durchgeführt werden.
„Es ist immer wieder schön zu sehen, wie junge Menschen und Seeleute unterschiedlicher Herkunft sportlich und freundschaftlich fair miteinander umgehen“, sagte Organisator Kurt-Ewald Finke, Projektbeauftragter des DMB Landesverbandes NORD.
Ohne Unterstützung ist ein Wettkampf wie der „IMM Kiel“ nicht durchführbar, so der Stabsbootsmann. Bereits am Freitagabend vor dem Wettkampf baute das Technische Hilfswerk (THW) der Ortsverbände Tönning und Kiel einen Turm aus ihrem Einsatz-Gerüst-System (EGS) auf, an dem die Seeleute am Vertikalklettertau fünf Meter in die Höhe kletterten, um dort eine Schiffsglocke anzuschlagen. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG) unterstützte beim Rettungsschwimmen, Erste Hilfe und Wiederbelebung, sowie beim Schlauchbootpaddeln. Der Deutsche Seesportverband (DSSV) aus Erfurt stellte die Knotenbahn an der die Wettkämpfer zehn Seemannsknoten fertigen mussten.
Rund 25 Unterstützungskräfte von THW, DLRG, DSSV, Reservistenverband und Deutschen Marinebund Landesverband NORD standen an acht Stationen der Wettkampfleitung zur Seite.
Das Team der Nationalmannschaft des Deutschen –See-Sport-Verbandes (DSSV) aus Erfurt setzte sich mit 1529 Punkten vor dem Team der USS GUNSTON HALL mit 1450 Punkten durch. Drittplatzierter wurde mit 1350 Punkten das Team der lettischen Küstenminenleger / Kommando- und Unterstützungsschiff „VIRSAITIS“.
Erstmals konnte ein Ehrenpreis der Parlamentarischen Gesellschaft Schleswig-Holstein (PG SH) an die beste Mannschaft verliehen. In Vertretung des Vorsitzenden Klaus Schlie überreicht Kai Richert den Ehrenpreis der Parlamentarischen Gesellschaft an den Mannschaftsführer des Teams DSSV.
Text: Kurt-Ewald Finke, Fotos: MK Heide
Die angetretenen internationalen Mannschaften des IMM KIEL 2022 auf der „Gneisenau-Brücke“ des Marinestützpunktes Kiel
Flottillenadmiral Henning Faltin, Kommandeur der Einsatzflottille 1, nahm die Siegerehrung vor. Hier übereicht er dem Mannschaftsführer der "USS USS GUNSTON HALL" Urkunde und die Silbermedaille.
Flottillenadmiral Henning Faltin, Kommandeur der Einsatzflottille 1 in Kiel, bei seiner Ansprache zur Siegerehrung auf der Gneisenau-Brücke im Marinestützpunkt Kiel. v.l. KZS d.R. Ulrich Kuhnert, SB d.R. Kurt-E. Finke MK Heide, KL. d.R.Thomas Däche MK Heid, KL a.D. und LVL Nord, Flottillenadmiral Henning Faltin Kommandeur Einsatzflottille 1, unterstützungskraft Elke Reschke und stellv. LVL Nord KL Steffen Grumbert.
Flottillenadmiral Henning Faltin dem Mannschaftsführer des Segelschulschiffs „SHABAB OMAN II“ zur 4. Platz.