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Katastrophenszenario Fliegerhorst Nordholz

Ende November fand auf dem Fliegerhorst Nordholz in Niedersachsen eine groß angelegte Übung statt, die ein katastrophenähnliches Szenario simulierte. Ein Seefernaufklärer des Typs P-3C Orion kollidierte auf dem Rollfeld mit einem Mehrzweckhubschrauber Sea King Mk41. Beide Maschinen fingen nach der Kollision Feuer, was einen massiven Einsatz der Feuerwehr und zahlreicher weiterer Rettungseinheiten erforderte. Ziel der Übung war es, die Reaktionsfähigkeit der eingesetzten Kräfte zu testen und sicherzustellen, dass sie im Ernstfall schnell und effektiv handeln können.

Die Übung wurde von den Flugsicherheitsoffizieren und Flugsicherheitsmeistern des Fliegerhorstes präzise vorbereitet. Sie umfasste eine Vielzahl von Szenarien, die den Rettungskräften höchste Anforderungen abverlangten. Die Situation war äußerst komplex: Nach dem Zusammenstoß zwischen der P-3C Orion und der Sea King kam es zu mehreren verletzten Personen, die aus einer der beiden Maschinen gerettet werden mussten. Dabei wurde ein realistisches Bild der möglichen Verletzungen und Notfallsituationen erzeugt, indem drei Statisten von der Sanitätsstaffel des Fliegerhorstes geschminkt und entsprechend den Verletzungen präpariert wurden. Diese simulierten Verletzungen umfassten Armverletzungen, Rauchgasvergiftungen, Schnittwunden, ein Beckentrauma, eine Platzwunde am Kopf sowie Prellungen am Oberkörper. Solche realitätsnahen Verletzungsmuster ermöglichen es den Rettungskräften, ihre Fähigkeiten in der Erstversorgung und der Rettung unter extremen Bedingungen zu verbessern.

Die Flughafenfeuerwehr des Fliegerhorstes war in vollem Einsatz. Der Brand der beiden Maschinen musste schnell unter Kontrolle gebracht werden, um eine weitere Ausbreitung des Feuers zu verhindern und die Verletzten möglichst rasch zu evakuieren. Dabei wurden nicht nur die Feuerwehrkräfte selbst auf ihre Schnelligkeit und Effizienz geprüft, sondern auch die Koordination mit anderen Einheiten des Fliegerhorstes, wie dem Sanitätsdienst und der technischen Unterstützung, war entscheidend. Mehrere Einheiten rückten gleichzeitig an, um die verschiedenen Aspekte des Einsatzes abzudecken, von der Brandbekämpfung über die medizinische Versorgung bis hin zur Unterstützung bei der Rettung der Verletzten.

Ein weiterer Bestandteil der Übung war die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Fachbereichen und die Kommunikation unter den eingesetzten Kräften. In einem solchen Notfall sind präzise und schnelle Entscheidungen entscheidend. Daher war ein zentraler Punkt der Übung, die Führungskräfte in Stresssituationen auf ihre Entscheidungsfähigkeit und die klare Kommunikation im Team zu testen.

Diese regelmäßigen Übungen, die alle paar Monate stattfinden, dienen der kontinuierlichen Verbesserung der Einsatzbereitschaft und der Optimierung der Abläufe im Falle eines tatsächlichen Notfalls. „Wir möchten sicherstellen, dass wir im Ernstfall schnell, koordiniert und effektiv handeln können“, sagte ein Sprecher der Sicherheitsabteilung des

Fliegerhorstes. „Nur durch regelmäßige Übungen wie diese können wir sicherstellen, dass alle Beteiligten ihre Aufgaben in Stresssituationen richtig wahrnehmen und die nötige Zusammenarbeit funktioniert.“

Besonders betont wurde auch die Bedeutung der Realitätsnähe solcher Übungen. Um die Einsatzkräfte bestmöglich auf die Gefahren und Herausforderungen eines realen Unfalls vorzubereiten, ist es unerlässlich, dass die Szenarien so realistisch wie möglich gestaltet werden. Daher wurden die „Verletzten“ durch die geschminkten Statisten so präpariert, dass die medizinische Versorgung unter realen Bedingungen trainiert werden konnte.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Übung war die Überprüfung der gesamten Infrastruktur des Fliegerhorstes. Dabei ging es nicht nur um die schnelle Ausrückzeit der Feuerwehr, sondern auch um die logistische Unterstützung. Weitere Rettungsfahrzeuge mussten schnell an den Einsatzort verlegt werden, um eine optimale Versorgung der Verletzten sicherzustellen. Der Umgang mit der technischen Ausstattung und die Logistik bei einer großen Zahl an Verletzten wurden ebenfalls intensiv geübt.

Solche Übungen sind von großer Bedeutung, nicht nur für die Sicherheit der Einsatzkräfte, sondern auch für den Schutz der Menschen in der Umgebung des Fliegerhorstes. Die Regelmäßigkeit dieser Übungen unterstreicht die hohe Bedeutung von Vorbereitung und Prävention, um auf alle Eventualitäten im Ernstfall gut vorbereitet zu sein.

Abschließend zeigte sich der verantwortliche Übungsleiter zufrieden mit dem Verlauf der Übung. „Die Zusammenarbeit und Koordination zwischen den verschiedenen Einheiten hat gut funktioniert. Natürlich gibt es immer noch Verbesserungspotenzial, aber diese Übung hat einmal mehr gezeigt, dass wir als Team in der Lage sind, in einem solchen Szenario schnell und effizient zu reagieren“, so der Übungsleiter.

Diese Übung ist ein weiterer Baustein im umfassenden Sicherheitskonzept des Fliegerhorstes Nordholz, das sich durch regelmäßige und anspruchsvolle Übungen kontinuierlich weiterentwickelt, um auf alle Notfälle vorbereitet zu sein.

Text u. Fotos: David Guttmann

Brandangriffstrupp besteigt Orion P3

Rettung eines Verletzten

Lagemeldung Brandangriffstrupp

Abstimmung Übungskräfte

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