Marineflieger unter neuer Führung
Am Freitag, den 18. November 2022 ab 10 Uhr, wird der Kommandeur Einsatzkräfte und Abteilungsleiter Operation, Konteradmiral Jürgen zur Mühlen (62), das Kommando über das Marinefliegerkommando von Kapitän zur See Thorsten Bobzin (57) an Kapitän zur See Broder Nielsen (59) übergeben.
In die Zeit des scheidenden Kommandeurs fiel die Einführung des Mehrzweckhubschraubers NH90 NTH Sea Lion und die Entscheidung über das Nachfolgemuster des Seefernaufklärers und Uboot-Jägers P-3C Orion, aber auch die Entwicklung neuer digitaler Ausbildungskonzepte. In einer Zeit zahlreicher Umbrüche, von Amtshilfen bis zur Zeitenwende zeigt sich Kapitän zu See Bobzin beeindruckt von der Flexibilität und Leistungsfähigkeit der Marineflieger: „Wenn wir gebraucht wurden, waren wir immer da. Aus der Flotte sind die Marineflieger mit Ihren vielseitigen Fähigkeiten nicht wegzudenken.“ Bobzin wird zukünftig im Bundesministerium der Verteidigung in Bonn tätig sein.
Kapitän zur See Nielsen wird der fünfte Kommandeur seit der Aufstellung des Marinefliegerkommandos im Oktober 2012 sein. Er ist kein Unbekannter auf dem Marinefliegerstützpunkt Nordholz. Vor seiner letzten Verwendung im Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr in Köln war er Chef des Stabes im Marinefliegerkommando und Kommodore des Marinefliegergeschwaders 3 „Graf Zeppelin“. Zuvor war er in verschiedenen fliegerischen Verwendungen im Marinefliegergeschwader 1 und 2 tätig. „Ich übernehme das Kommando in insgesamt schweren Zeiten. Die fordern von uns allen Haltung, Professionalität und Optimismus“, so Kapitän zur See Nielsen.
Die feierliche Übergabezeremonie wird musikalisch vom Heeresmusikkorps Hannover auf dem Fluggelände des Marinefliegerstützpunktes Nordholz begleitet.
Hintergrundinformationen zum Marinefliegerkommando
Das Marinefliegerkommando ist einer der drei Großverbände der Deutschen Marine. Ihm unterstehen die Seeluftstreitkräfte der Bundeswehr. Zu ihren Aufgaben gehören die Überwachung großer Seeräume sowie die Seekriegsführung aus der Luft gegen Ziele über und unter Wasser, aber auch der Such- und Rettungsdienst SAR (Search and Rescue) sowie der Transport von Personal und Material.
Die Marineflieger kooperieren einerseits eng mit der Flotte: Langstreckenflugzeug P-3C Orion, Bordhubschrauber Sea Lynx Mk88A und Fregatten sind das Team U-Boot-Jagd der Marine. Andererseits können gerade die Orions als Seefernaufklärer eigenständig große Seegebiete kontrollieren. Die P-3C wird ab Ende 2024 durch die moderne P-8A Poseidon ersetzt werden. Diese basiert auf der Boeing 737-800. Der Sea King Mk41 und sein Nachfolger NH90 NTH Sea Lion dienen entweder als Mehrzweck- und Transporthubschrauber für die Flotte oder als Rettungshubschrauber für den SAR-Dienst vor den Küsten Deutschlands.
Stationiert sind alle Luftfahrzeuge der Marine in Nordholz an der Nordseeküste Niedersachsens. Organisiert sind sie in zwei Verbänden, die beide dem Großverband Marinefliegerkommando unterstehen: die Flugzeuge im Marinefliegergeschwader 3 „Graf Zeppelin“, die Hubschrauber im Marinefliegergeschwader 5. Rund 2.500 Bundeswehrangehörige und Zivilisten arbeiten für das Marinefliegerkommando.
Text u. Fotos: PIZ Marine