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NATO-Minenjäger in Kiel

Am Freitag, dem 13. März um 8 Uhr, wird der Ständige NATO-Minenabwehrverband SNMCMG1 (Standing NATO Mine Countermeasures Group 1) im Marinestützpunkt Kiel einlaufen. Die Schiffe bleiben bis Montag, den 16. März, im Hafen in der Wik. Der Verband besteht neben dem Führungsschiff aus einem belgischen, einem britischen und einem niederländischen Minenjagdboot. Ende kommender Woche stoßen noch ein norwegischer Minensucher und ein deutsches Minenjagdboot hinzu. Der deutsche Tender „Donau“ aus dem Kieler Unterstützungsgeschwader ist Flagg- und Führungsschiff für den norwegischen Fregattenkapitän Henning Knudsen-Hauge, der den Verband als Commander SNMCMG1 in See führt. Die Allianz kann mit dieser Einsatzgruppe schnell auf Bedrohungen durch Unterwasser-Minen in den nordeuropäischen Gewässern reagieren.

Der belgische Minenjäger „Bellis“, der britische Minenjäger „Grimsby“ und der niederländische Minenjäger „Willemstad“ bilden derzeit die SNMCMG1 und werden in der kommenden Woche durch das deutsche Minenjagdboot „Grömitz“ aus dem Kieler 3. Minensuchgeschwader und das norwegische Minensuchboot „Otra“ verstärkt. Die Besatzungen haben alle ein forderndes Ausbildungsprogramm absolviert und sind auf höchstem Standard ausgebildete und zertifizierte Minenabwehrkräfte. Sie trainieren alle Aspekte der Minenkampfführung, sind in ständiger Einsatzbereitschaft und gehören zu den Eingreifkräften NATO Response Force.

Für den norwegischen Kommandeur ist dabei klar, welche Bedeutung die Minenabwehr für die Versorgungswege über See hat: „Keine Minenabwehr bedeutet auch keine Verstärkung“, sagt Fregattenkapitän Knudsen-Hauge. Und meint damit, dass Seeminen ganze Versorgungsketten blockieren können. Die Seeverbindungswege sind für Deutschland und seine Verbündeten zweierlei: Lebensader und nasse Flanke. Erst recht dort, wo nur wenige künstliche oder natürliche Wege in ein Gewässer führen – wie in die Ostsee, die für die NATO-Partner im Baltikum der einzige „nasse“ Versorgungsweg ist. Schon das Bedrohungspotenzial einer einzigen Mine kann dafür sorgen, dass Schifffahrtswege wie der Große Belt oder der Nord-Ostsee-Kanal tagelang unpassierbar werden.

Hintergrundinformationen

Die NATO unterhält vier maritime Einsatzverbände, die zusammen mit Luft- und Landstreitkräften sowie Spezialeinheiten die NATO Response Force bilden. Zwei davon sind Minenabwehrverbände, zu denen das 3. Minensuchgeschwader und das Unterstützungsgeschwader der Deutschen Marine dauerhaft auf höchstem Niveau ausgebildete Besatzungen schicken. Neben dem Tender „Donau“ und dem Minenjagdboot „Grömitz“ in der SNMCMG1 operiert das Minenjagdboot „Fulda“ derzeit in der Einsatzgruppe SNMCMG2 im Mittelmeer. Die Minenabwehrboote suchen unter Wasser nach Objekten und können sie durch ferngelenkte Drohnen oder Minentaucher zerstören oder sie mit Simulationsgeräten zur Detonation bringen. Regelmäßig werden sie zur Suche nach Altlasten aus vergangenen Kriegen und Konflikten eingesetzt, die noch zuhauf in den Gewässern liegen und eine Gefahr für Schifffahrt und Meeresumwelt darstellen.

Die Besatzungen können nach NATO- und nationalen Beschlüssen schnell verlegt werden und stehen für Operationen im Rahmen des Krisenmanagements genauso zur Verfügung wie für Maßnahmen der kollektiven Verteidigung.

Text u. Foto: PIZ Marine

PHOTOEX OSLOFJORD: (v.l.n.r.) HNLMS "Willemstad", BNS "Bellis", FGS "Donau", HMS "Grimsby", HNOMS "Otra"
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