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Neu: Bilgenwasser-Entsorgungsanlage

In Büsum ist ein Pilotprojekt gestartet, das Schleswig-Holsteins Bemühungen um die ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltige Ausgestaltung der Krabbenfischerei im Wattenmeer unterstützt. Krabbenfischerinnen und Krabbenfischer können das Bilgenwasser ihrer Schiffe im Büsumer Hafen in der ersten dafür in einem landeseigenen Hafen eingerichteten Anlage rund um die Uhr bequem entsorgen und gleichzeitig Frischwasser tanken.

„Gemeinsam mit der Gemeinde setzen wir einen Vorschlag des Krabbenfischereibeirates um. Das ist ein guter Tag für die lokale Fischerei und zeigt die Möglichkeiten konstruktiver Zusammenarbeit“, erklärt Staatssekretärin Dorit Kuhnt.

Zweimal jährlich müssen Krabbenkutter ihr Bilgenwasser entsorgen, das sich im untersten Bereich jedes Schiffs sammelt. Da es mit Öl- und Treibstoffresten kontaminiert sein kann, gibt es hierfür besondere Regelungen und strenge Umweltauflagen.

Bisher ließen die Kutter ihr Bilgenwasser individuell durch Entsorgungsunternehmen abpumpen. Nun erhalten die rund 80 Krabbenfischerinnen und Krabbenfischer der Westküste mit Chipkarten Zugang zur neuen Bilgenwasser-Entsorgungsanlage und ihrem zehn Kubikmeter fassenden Abwassertank. Die jeweils aufgenommenen Mengen von Abwasser und das abgegebene Frischwasser werden elektronisch erfasst und den jeweiligen Kuttern in Rechnung gestellt.

Beschafft und eingerichtet wurde die Anlage vom Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN.SH). Die Anlage soll zunächst in einer fünfjährigen Pilotphase betrieben werden. Während dieser Zeit übernimmt die Gemeinde Büsum den laufenden Betrieb.

Der Krabbenfischereibeirat berät das Land bei der Vergabe von Mitteln, die im Rahmen der zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein geschlossenen Eckpunktevereinbarung zum Sedimentmanagement unter anderem für Projekte zur ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltigen Ausgestaltung der Krabbenfischerei im Wattenmeer zur Verfügung stehen. In dem Beirat kommen Vertreterinnen und Vertreter der Krabbenfischerei, des Naturschutzes, der Wissenschaft sowie der zuständigen Behörden zusammen, um gemeinsam entsprechende Projektideen zu diskutieren und zu entwickeln.

Text: MELUND; Fotos: (Foto: Jan Lembser / LKN.SH)

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