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Neu in Szene gesetzt

Jeder an der Nordseeküste kennt das Wattenmeer. Insbesondere unter Touristinnen und Touristen ist mitunter aber immer noch weniger bekannt, dass die Vereinten Nationen 2009 das Wattenmeer zum UNESCO-Weltnaturerbe der Menschheit erklärt haben. Die Nationalparkverwaltung will dies ändern und die weltweit höchste Auszeichnung, die einem Naturschutzgebiet zuerkannt werden kann, an vielen Stellen augenfälliger in Szene setzen. Dazu informieren 83 Weltnaturerbe-Säulen an Schleswig-Holsteins Nordseeküste über das Wattenmeer und seinen außergewöhnlichen universellen Wert.

„So wie früher Litfaßsäulen ihre Werbebotschaften unter die Leute brachten, bringen unsere Info-Säulen Naturschutzbotschaften vor Ort an Gäste und Einheimische. Mit ihrem coolen Design sind die Welterbe-Säulen vielerorts ein visuelles i-Tüpfelchen an der Küste Nordfrieslands und Dithmarschens“, sagte Umweltminister Jan Philipp Albrecht am 29. April in Büsum.

Die Säulen zeigen die Ausdehnung des Wattenmeers und stellen die Besonderheiten des Lebensraumes sowie einzelne Phänomen und Tiere vor. Ganz oben ermöglicht ein drehbarer Globus eine globale Sichtweise auf unsere Erde und das Watt. Unten, in Kinderaugenhöhe, lernen kleine Menschen mit drehbaren Spielelementen und Puzzleteilen, wer im Watt wo lebt und was er dort frisst.

Die meist unmittelbar am Wattenmeer stehenden Weltnaturerbe-Säulen sind statisch geprüft und fest verankert. „Der charakteristische flotte Bogen unserer Säulen ist kein Effekt der Windlast an unserer Küste, sondern gestalterischer Schwung“, sagt Nationalparkleiter Michael Kruse. Erste derartige Säulen waren 2012 errichtet worden. Sie wurden jetzt inhaltlich aktualisiert und technisch verbessert. 30 neue Weltnaturerbe-Säulen kamen hinzu. Die Säulen erweitern das bestehende Besucherinformationssystem am Nationalpark. Alle Infoeinrichtungen sollen den Gast informieren, sensibilisieren und ihn dazu anregen, das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer nachhaltig zu erleben.

Die Visualisierung unseres Weltnaturerbes erfolgte in Absprache mit 49 Kooperationspartnern: Gemeinden, Verbänden und anderen Institutionen, auf deren Flächen die Säulen stehen. Sie führen Reinigungs- und Wartungsarbeiten durch und übernehmen die Verkehrssicherungspflicht.

Das Projekt entspricht der Tourismusstrategie des Landes Schleswig-Holsteins und der dänisch-deutsch-niederländischen Tourismusstrategie für das Weltnaturerbe Wattenmeer. In der jeweiligen Landessprache werden die Weltnaturerbe-Säulen auch in den anderen Wattenmeerländern installiert.

Die Gesamtkosten für die Erneuerung und Neuerstellung aller Säulen betragen 220.000 Euro. Gefördert wird das Projekt mit 165.000 Euro aus dem Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) sowie mit Landesmitteln. Darüber hinaus gibt es eine Zuwendung aus der Nationalpark-Stiftung über 33.000 Euro. Die Maßnahme ist Bestandteil der ITI (Integrierte Territoriale Investitionen) Westküsteninitiative des Landes unter dem Projektdach „NATOURWERT“.

Text: MELUND, Foto: oh

Wattenmeer, hier ohne Säule
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