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Neubau des Forschungsschiffs „LUDWIG PRANDTL II“

Die Deutsche Forschungsflotte wird erneuert: Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat heute, am Donnerstag, den 26. November, Gelder für den Neubau der “LUDWIG PRANDTL II” des Helmholtz-Zentrums Geesthacht – Zentrum für Material- und Küstenforschung (HZG) bewilligt. Rund 13,5 Millionen Euro wird der Neubau kosten. Das Schiff soll ein weites, interdisziplinäres Spektrum der Küstenforschung, Werkstoffforschung, Polymerforschung und Digitalisierung abdecken und damit vielfältig vom HZG und seinen Partnern für Forschung und Lehre eingesetzt werden.

Das jetzige Forschungsschiff „LUDWIG PRANDTL“ wird seit seinem Bau 1983 vom Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG) betrieben und ist für die Forschungsarbeiten des HZG und seiner Partner in Nord- und Ostsee von zentraler Bedeutung. Bedingt durch das Alter wird nun der Ersatz durch einen Neubau notwendig. Wie sein Vorgänger ist die “LUDWIG PRANDTL II” komplementär zu anderen Küstenforschungsschiffen geplant und weist zahlreiche Besonderheiten auf: „Mit dem Schiff sollen auch neue Energiesysteme mit dem Schwerpunkt Wasserstofftechnologie flexibel erprobt werden. In Kooperation mit dem in Geesthacht entstehenden DLR-Institut für Maritime Schiffsantriebe wird aus Brennstoffzellen und Membranmodulen ein einzigartiges dieselelektrisches Antriebskonzept entstehen“, beschreibt Norbert Brackmann, Bundestagsabgeordneter und Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft, der den innovativen Neubau maßgeblich unterstützt hat.

Gemeinsames Ziel: Nachhaltigkeit

So könnte die mögliche “LUDWIG PRANDTL II” aussehen. Grafik: Helmholtz-Zentrum Geesthacht

Professor Matthias Rehahn, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des HZG: „Wir freuen uns sehr über die Mittelbewilligung für den Bau unseres neuen Forschungsschiffes! Für das gemeinsame Ziel der Nachhaltigkeit kommt hier unsere Expertise in der Material- und Küstenforschung zusammen: Das Schiff, das in dieser Kombination weltweit einmalig ist, wird Arbeitsgerät für die Küstenforschung und zugleich Innovationsplattform für eine umweltfreundlichere Schifffahrt sein.“

Professor Kay Emeis, Leiter am Institut für Küstenforschung des HZG, ergänzt: „Wir untersuchen die Wechselwirkungen zwischen Mensch, Land und Meer. Unser neues Schiff wird deshalb von den flachen Flüssen und Mündungen bis ins offene Meer unterwegs sein – das stellt besondere Anforderungen an Tiefgang und Schiffshöhe. Mit der “LUDWIG PRANDTL II” werden wir beispielsweise analysieren, welche Nähr- und Schadstoffe von den Flüssen in das Meer transportiert werden oder wie sich der Ausbau der Offshore-Windkraft auf die Umwelt auswirkt. Der Klimawandel als zentrales Thema wird interdisziplinär erforscht.“ Auf der “LUDWIG PRANDTL II” sind je ein Nass-, Elektro- und Außenlabor sowie ein Labor für Wasserstofftechnologie geplant, außerdem Beobachtungstechnologien mit autonomen Messgeräten, Instrumente zur Strömungsmessung und verschiedene andere flexibel einsetzbare Systeme. Die Möglichkeit, Schlauchboote von Bord des Schiffes einzusetzen, erweitert das Einsatzspektrum zusätzlich.

Text u. Grafik: Helmholtz-Zentrum Geesthacht

So könnte die mögliche “LUDWIG PRANDTL II” aussehen.
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