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Null Prozent Regenwahrscheinlichkeit

Zum 16. Mal richtete der Marine-Verein Stuttgart in diesem Jahr das schon traditionelle Bundesjugendzeltlager der Marine-Jugend im Deutschen Marinebund am Bodensee vom 27. Juli bis zum 03. August 2019 aus.

56 Jugendliche und Betreuer von neun Jugendgruppen aus Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz und Sachsen trafen sich am Samstagnachmittag auf dem Jugendzeltplatz „Heinrich Suso“ in Konstanz-Litzelstetten, direkt gelegen am Ufer des Bodensees gegenüber der Insel Mainau.

Bei schönstem Wetter konnten die Zelte aufgebaut werden. Die drückende Hitze der vergangenen Tage mit bis zu 40 Grad Celsius war glücklicherweise vorbei und Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad sorgten die ganze Woche über für angenehmes Badewetter.

Nach dem Eintreffen fast aller Teilnehmer und der Begrüßung konnte das Abendessen eingenommen werden. Der Lager-Smut Jörg Matzelt vom SSC Leipzig, diesmal unterstützt von seiner Familie, hatte wieder etwas Leckeres auf den Tisch gezaubert, das dem, was dann in den nächsten Tagen folgte, um nichts nachstand. Nach dem Essen fing es jedoch heftig an zu regnen. Es ist schon ein anheimelndes Gefühl im Zelt zu liegen, wenn der Regen auf das Zeltdach prasselt – solange man nicht raus muss! Zwei Zelte waren wohl auch nicht ganz wasserdicht und einige ihrer Bewohner rollten dann doch lieber ihre Schlafsäcke auf der überdachten Terrasse des Zeltplatzes aus.

Am Sonntag regnete es dann immer wieder, doch es gab Hoffnung. Alle verfügbaren Wetter-Apps und -Berichte sagten voraus, dass es die ganze kommende Woche nicht mehr regnen sollte. Und wirklich hörte der Regen dann am Nachmittag auf. Doch zu früh gefreut. Tatsächlich regnete es in der ganzen Woche immer wieder und es war sehr amüsant zu beobachten, wie sich die Wetterämter langsam aus der völlig daneben liegenden Prognose wieder herausmanövrieren mussten.

Meist regnete es jedoch nur nachts, was lediglich zu einem verfrühten Abbruch der Lagerfeuerromantik führte, die sonst bis in den frühen Morgen angedauert hätte. Ein richtiges Unwetter, wie wir es schon öfter in den vergangenen Jahren hatten blieb aber aus. Auch die Sturmwarnleuchten rund um den Bodensee wurden nur einmal eingeschaltet, ohne dass jedoch dabei das befürchtete Gewitter dann auch über uns hinweg zog.

Die Tage vergingen schnell mit Segeln, Kanufahren, Joggen, Seesporttraining, Schwimmen und Spiel. Ein Ausflug mit dem Kutter zum Freilichtmuseum der steinzeitlichen Pfahlbauten in Unteruhldingen, mit der Fähre nach Meersburg und zu Fuß auf die Insel Mainau lockerten den Tagesablauf auf. Gut angenommen wurde auch das durchgeführte Seminar Fancywork, bei dem die Teilnehmer Gebrauchs- und Zierknoten und deren Anwendung lernen konnten. So entstanden in der Woche zahlreiche Anker und Schlüsselanhänger aus Tauwerk und die Leistungen der Teilnehmer an der Knotenanlage konnten durch intensives Training deutlich verbessert werden.

Hauptattraktion war natürlich wie immer der Bodensee selbst. Dieses Jahr gab es sogar recht guten Wind zum Segeln und wenn gerade mal kein Wind war, wurden eben Kenterübungen gemacht. Die alle drei Jahre erforderliche Bootsabnahme und technische Überprüfung des Kutters „Schwabenland“ durch das Landratsamt Bodenseekreis wurde in Überlingen erfolgreich bestanden, sodass das Boot weiterhin für diese und andere Jugendmaßnahmen am Bodensee genutzt werden kann.

Viel zu schnell war es wieder Samstag geworden und das Zeltlager musste abgebaut und die Heimreise angetreten werden. Leider kann das DMB-Bundesjugendzeltlager im nächsten Jahr nicht am Bodensee stattfinden, da der Zeltplatz nicht in den Sommerferien reserviert werden konnte. 2021 könnte das Zeltlager wieder am Bodensee stattfinden, falls die DMB-Bundesjugendversammlung dies im Oktober so beschließt.

Text: Uwe Töllner, Fotos: Anette Bohner

 

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