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Plädoyer von Wissenschaftsministerin Prien für die „Deutsche Allianz für Meeresforschung“

„Die maritime Forschung in Kiel lockt Studierende aus aller Welt, die sich für Meeresforschung interessieren, nach Kiel. Wir sind ja auch das einzige Bundesland, das von zwei Meeren umgrenzt wird, und unsere Meeresforscherinnen und Meeresforscher gehören zu den besten der Welt“, sagte heute (25. Januar) Wissenschaftsministerin Karin Prien im Landtag.

Zudem seien die Forscherinnen und Forscher mit den norddeutschen Nachbarn bestens vernetzt, um gemeinsam die Meeresforschung voranzubringen. Dafür sei die geplante „Deutsche Allianz für Meeresforschung“ ein wichtiger Baustein, sagte Prien. „Wir wollen ein gemeinsames Dach schaffen und unsere Einrichtungen damit stärken.“

Die Ministerin bedauerte, dass der Exzellenzcluster „Future Ocean Sustainability“ im Wettbewerb um eine Förderung durch Bund und Länder im Rahmen der Exzellenzstrategie diesmal keine Förderung bekommen habe – „eine wirkliche Enttäuschung“. Prien: „Durch Niederlagen lassen wir uns nicht entmutigen – das gilt auch in der Wissenschaftspolitik.“ Future Ocean sei mit seinem dringend benötigten transdisziplinären Forschungsansatz seiner Zeit voraus. Und nicht zuletzt wegen des breiten Ansatzes und des großen Beratungsbedarfs auf diesem Feld, komme die Zeit für diesen Cluster noch. Die Kieler Meereswissenschaften hätten sich bewusst mit einer transdisziplinären Vernetzung über mehrere Fakultäten hinweg breit aufgestellt. Der Fokus auf das Thema „Nachhaltigkeit“ weise über die reine Fachwissenschaft weit hinaus.

Die Wissenschaftsministerin betonte, sie und ihr Ministerium führten Gespräche mit der Kieler Universität und den anderen Clusterpartnern, und darüber, wie „Future Ocean“ als Marke erhalten bleiben und erfolgreich in der nächste Runde der Exzellenzstrategie platziert werden könne. Zudem arbeite man gemeinsam mit den anderen norddeutschen Ländern daran, die Meereswissenschaften national und international stärker sichtbar zu machen. Norddeutschland sei ein weltweit führender Standort in der Meeres-, Küsten- und Polarforschung. Mehr als 4.000 Menschen arbeiteten in diesem Forschungsbereich, verteilt auf unterschiedliche Einrichtungen und Bundesländer.

„Dass die norddeutschen Bundesländer Vorreiter in diesem Forschungsfeld sind, sollte niemanden verwundern“, sagte Prien. Und doch sei es wichtig, das im Hinblick auf das Nord-Südgefälle in der Forschungslandschaft immer wieder zu bekräftigen. Ein wichtiger Baustein dafür ist die geplante „Deutsche Allianz für Meeresforschung“, eine Bündelung wichtiger Forschungsprojekte, Infrastrukturen und des Datenmanagements, damit diese norddeutsche Stärke in Zukunft wesentlich besser zur Geltung komme.

Für die Umsetzung dieses Vorhabens habe der Koalitionsvertrag der Bundesregierung im vergangenen Jahr einen Durchbruch markiert, aber die aktuellen Verhandlungen blieben mittlerweile deutlich hinter den Erwartungen zurück. Von einem hohen zweistelligen Millionenbetrag, den es nach Einschätzung der zukünftigen Akteure der Allianz für alle Länder brauchen würde, um die Zusammenarbeit substanziell auf ein neues Niveau zu heben, sei man weit entfernt, und auch bei den Strukturfragen gebe es noch keine Einigkeit. Klar sei indes unter den norddeutschen Ländern: Sie wollen nicht nur ein bisschen mehr Kooperation auf vorläufiger Basis, sie wollen vielmehr den Grundstein für einen echten Fortschritt mit neuer Qualität und langfristiger Perspektive legen.

„Die Ergebnisse unserer Forschung haben nicht nur Auswirkungen auf unser Land. Sie sind auch für Deutschland und darüber hinaus von immenser Bedeutung. Wir wollen in diesem Forschungsfeld nicht vom Bund gebremst, sondern nachhaltig unterstützt werden“, sagte Wissenschaftsministerin Karin Prien.

Text: Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Foto: © Frank Peter

 

Karin Prien, Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur
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