Radarnavigation der Marine auf neuestem Stand
Am 28. November 2022 wurde zwischen dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) und der ARCHE Systeme GmbH ein Vertrag über die Lieferung des „Radarnavigationssystem/ECDIS/AIS“ (RadEA) als Kernkomponente des nautischen Führungssystems auf Schiffen, Booten und Landdienststellen der Marine geschlossen. Die Umrüstungen der Schiffe und Boote beginnen bereits im ersten Quartal 2023. Das Projekt soll mit der letzten Einheit im Jahr 2028 abgeschlossen werden.
Mit dem Vertrag zur Regeneration des RadEA ist die Bundeswehr in der Lage, für 40 Schiffe und Boote die Fähigkeit zu sicheren Teilnahme am Seeverkehr bis zum Ende der Nutzungsdauer der Einheiten zu erhalten. Dazu gehört auch die Erneuerung diverser Anlagen an Land, welche unter anderem für die Ausbildung der Soldatinnen und Soldaten und die Instandhaltung der Systeme benötigt werden. Grundlage für die Verwendung des RadEA ist ein internationales Übereinkommen zum Schutz des menschlichen Lebens auf See. Herausgeber des Übereinkommens ist die International Maritime Organization (IMO), eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Dieses Übereinkommen fordert die Ausrüstung aller Berufsschiffe im internationalen Seeverkehr mit einem Automatischen Schiffsidentifikationssystem (AIS).
Im Jahr 2006 wurde auf Grundlage dieser Ausrüstungspflicht das neue nautische Führungssystem RadEA in die Deutsche Marine eingeführt. RadEA besteht aus den handelsüblichen Kernkomponenten Radarnavigationssystemen, Elektronisches Seekartendarstellungs- und Informationssystem (ECDIS) und Automatic Identification System (AIS).
Das bisherige System befindet sich seit 16 Jahren in der Nutzung und muss nun ersetzt werden. So wurden etwa die zu erfüllenden Leistungsparameter durch die IMO verschärft. Auch ist die Aktualisierung zur Vorbereitung auf die Nutzung künftiger Seekartenstandards erforderlich.
Text: Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung, Foto: Bundeswehr, Fotograf: Dirk Bannert