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Kutterwettkampf in Schwerin

In der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin, hatte es sich der dortige Marineclub im Jahre 2017 zur Aufgabe gemacht, den Holzkutter „Pamir“ aus der ZK10-Klasse zu sanieren. Zum Abschluss der Arbeiten und gleichzeitigem Auftakt für eine Erneuerung der Kinder- und Jugendsparte wurde eine „Schmugglertour“ genannte Regatta aus der Taufe gehoben.

Dabei ging es nicht um Schnelligkeit auf einem vorgegebenem Kurs. Vielmehr standen Spaß, Glück, Geschicklichkeit, Seemannschaft und Geselligkeit im Vordergrund. Diese Formel (und manch Geheimnis im Vorfeld darüber) schien bei den Vereinen einen Nerv getroffen zu haben. So kamen die weitgereisten Teilnehmer sogar aus den über 400 km entfernten Städten Bautzen und Zwickau.

Zwar noch geschafft von der Anreise am 14. Juni wurden hektisch die Zelte aufgebaut oder der große Vereinsraum bezogen. Am späten Abend stach die Flotte das erste Mal ohne Segel in See. Das gemeinsame Ziel dieser Mondscheinfahrt war eine beeindruckende Lasershow am Schweriner Schloss. Der Sitz der Landesregierung dürfte eine der schönsten in ganz Deutschland sein und wäre sicher auch ohne Show eine Reise wert.

Die Nacht war kurz, aufgrund der Wettervorhersage wurde der Morgen aber schon mit Spannung erwartet. Heftige Gewitter und Regenschauer begrüßten denn auch alle Segler und Gäste. Damit war an einen Start am Vormittag nicht zu denken. Zur Steuermannsbesprechung gab es rege Gespräche und der veranstaltende Verein lüftete das erste Geheimnis mit der Vergabe der Reihenfolge der anzulaufenden Häfen. Maximal zwei Kutter hatten damit die gleiche Route. Außerdem sollte als Nachweis in jedem Hafen eine Flasche eingesammelt werden.

Die letzte Gewitterfront trollte sich erst zum Mittag. Dies war der Startschuss. Folgerichtig brachen sofort die Kutter vom Heidensee aus zu ihren Starthäfen auf dem Schweriner Innensee auf. Die Segelzeit war nicht üppig bemessen, schließlich waren für den Abend die nächsten Gewitter vorhergesagt. So gab jede Crew ihr Bestes, absolvierte die geforderten Prüfungen tapfer und brachte das „Schmuggelgut“ in den Heimathafen. Dort durfte zum Abschluss das Können an der Knotenbahn gezeigt werden. Aus all diesen Punkten formte der Schweriner Marineclub eine Rangliste.

Zur Siegerehrung gab es nicht wirklich lange Gesichter, die Überraschung über unverhofft gute Platzierungen stand der ein oder anderen Crew aber schon ins Gesicht geschrieben.

An dieser Stelle soll stellvertretend für viele fleißige Helfer der immer ansprechbare Pierre Kuhlmann vom Schweriner Marineclub e.V. genannt werden und auch eine Lanze für die Unterstützung von Sponsoren wie Autohäusern, Geldgebern oder dem Deutschen Marinebund gebrochen werden. Ohne diese Hilfen wäre für die meisten Vereine keine Teilnahme an weit entfernten Wettkämpfen möglich. Ein Wiedersehen spätestens im nächsten Jahr ist auch fest eingeplant.

Übrigens hatte sich pünktlich zur Heimreise das Wetter auch wieder beruhigt.

Text u. Fotos: Lars Busch

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