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Von der Vision auf das Wasser

Die Reederei Stena Line plant, die Route Göteborg-Frederikshavn noch vor 2030 mit zwei fossilfreien batteriebetriebenen Schiffen zu betreiben. Das gab Stena Line CEO Niclas Mårtensson im Rahmen einer Pressekonferenz der Unternehmenskollaboration Tranzero Initiative an diesem Donnerstag in Göteborg bekannt.

Um den Wandel im Transportsektor hin zu fossilfreien Antrieben zu beschleunigen haben sich Stena Line, die Volvo Group, Scania und der Hafen von Göteborg zu einem Kollaborationsprojekt zusammengetan. Ziel der gemeinsamen Tranzero Inititiative ist es, die CO2-Emissionen im größten Hafen Skandinaviens, Göteborg, um 70 Prozent bis 2030 zu reduzieren.

Im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz der Tranzero Initiative gab Niclas Mårtensson, CEO von Stena Line, die Pläne der Reederei bekannt, vor 2030 zwei Schiffe mit fossilfreiem Antrieb auf der Route Göteborg-Frederikshavn einzusetzen.

„Mit unserer batteriebetriebenen Fähre „Stena Elektra“ wollen wir nun von der Vision auf das Wasser gehen. Im Laufe eines Jahres werden wir die genauen Spezifikationen bekanntgeben und spätestens 2025 die erste Fähre bestellen. Diese wird einen Meilenstein auf dem Weg zu fossilfreier Schifffahrt darstellen“, sagt Niclas Mårtensson, der auch Mitglied der Elektrifizierungskommission der schwedischen Regierung ist.

Die „Stena Elektra“ wird die weltweit erste fossilfreie RoPax-Fähre ihrer Größe sein. Mit einer Länge von etwa 200 Metern soll sie Platz für 1.000 Passagiere bieten und eine Frachtkapazität von 3.000 Lademetern haben. Das Schiff soll aus hochfestem Stahl gebaut werden, um gleichzeitig Gewicht zu reduzieren und die Effizienz zu erhöhen. Die Batteriekapazität soll etwa 60 bis 70 MWh betragen, um für die etwa 50 Seemeilen lange Seestrecke zwischen Göteborg und Frederikshavn auszureichen. Geladen werden die Batterien während der Hafenliegezeit. Um die Reichweite des Schiffes noch zu verlängern prüft Stena Line derzeit ebenfalls Kombinationsmöglichkeiten mit anderen alternativen Antriebsvarianten, etwa Brennstoffzellen, Wasserstoff und Bio-Methanol.

„Die Elektrifizierung der Schifffahrt hat gerade erst begonnen. Wir sehen im zukünftigen Kurzstreckenseeverkehr große Potentiale sowohl für Batteriehybride als auch für vollständig batteriebetriebene Schiffe. Aber Fähren alleine reichen nicht aus, gleichzeitig müssen auch Infrastruktur und Lademöglichkeiten in den Häfen und an den Terminals entwickelt werden. Deswegen sind Kollaborationsprojekte wie die Tranzero Initiative so wichtig“, ergänzt Niclas Mårtensson.

Seit 2018 setzt Stena Line die „Stena Jutlandica“ als Batteriehybrid-Fähre auf der Route Göteborg-Frederikshavn ein. Dabei werden die Bugstrahlruder im Hafenbetrieb mit Batterie betrieben. Die Batterien werden zum einen während der Fahrt aufgeladen, zum anderen während der Hafenliegezeit in Göteborg mit grünem Landstrom. Auf diese Weise spart Stena Line 1.500 Tonnen CO2 pro Jahr, das entspricht dem Jahresverbrauch von 600 Pkw.

Weitere Informationen zur Tranzero Initiative: www.portofgothenburg.com/zero

Text u. Foto: Stena Line

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