headerbild Wir sind Weltbürger.

Marine-Ehrenmal in Laboe muss saniert werden

In den vergangenen Jahren sind etliche Steinteile von der Gedenkstätte für die auf See Gebliebenen aller Nationen abgeplatzt und Dutzende Meter in die Tiefe gefallen. Laut einem Gutachten drang Wasser in den Turm ein – so kam es im Winter zu Frostschäden. Etwa 100 Kilometer Fugen müssen erneuert und rund 5.000 Steine ausgetauscht werden.

Sanierung soll 4,6 Millionen Euro kosten

Das ist zwar nur ein Bruchteil gemessen daran, dass das Laboer Ehrenmal aus insgesamt etwa 340.000 Steinen besteht, doch die Sanierung ist unumgänglich – und teuer. Der Deutsche Marinebund rechnet mit Kosten von 4,6 Millionen Euro.

Der Marinebund will 2,25 Millionen Euro Fördermittel des Bundes beantragen und 460.000 Euro vom Land Schleswig-Holstein. Aus eigenen Mitteln will der Verband 800.000 Euro beisteuern. Dann fehlen noch rund 1,2 Millionen. „Das jetzt noch bestehende Delta von etwa 1,2 Millionen Euro hoffen wir, wie in vergangenen Zeiten, wieder über Spenden schließen zu können“, erläuterte Marinebund-Präsident Heinz Maurus. 50.000 Euro seien so bereits zusammengekommen. Notfalls werde der Verband ein Darlehen aufnehmen.

Gedenkstätte auch für Flüchtlinge im Mittelmeer

„Das Marine-Ehrenmal ist seit fast 100 Jahren ein Wahrzeichen an der Kieler Förde“, betonte der Marinehistoriker Jann M. Witt vom Deutschen Marinebund. Es erinnere an die Tiefpunkte deutscher Geschichte, ursprünglich wurde es als Gedenkstätte für die gefallenen Marinesoldaten des Ersten Weltkrieges gebaut – „auch deutlich mit einem Unterton: Rache, Revanche für den verlorenen Ersten Weltkrieg“ – sei das Ehrenmal mittlerweile Gedenkstätte für die auf See Gebliebenen aller Nationen und Mahnmal für friedliche Seefahrt. Der Gedenkort schließe auch Menschen ein, die auf ihrer Flucht nach Europa im Mittelmeer ertrinken.

Hitler kam zur Einweihung

Der Bau aus Klinkern und Granitblöcken am Eingang der Kieler Förde ist weithin sichtbar. Das Ehrenmal ist heute eine internationale Gedenkstätte. Es war am 30. Mai 1936 in Anwesenheit von Adolf Hitler eingeweiht worden. Nach dem Krieg gab es immer mal wieder Streit um die Ausstellung zur Geschichte der Marine in der historischen Halle. Vor Jahren wurde sie schließlich neu gestaltet.

Wenn alles klappt, sollen die Arbeiten 2022 beginnen und rund zwei Jahre dauern. Während dieser Zeit können Besucher weiterhin die Aussichtsplattform besuchen.

Quelle: NDR

Zurück zur Übersicht