Shantychor auf Nordfrieslandtour
Leinen los zu einer viertägigen Fahrt des Shantychores der Marinekameradschaft Göttingen nach Nordfriesland hieß es an einem Freitagmorgen im Juni, einer Fahrt, die auf Grund von Corona für 2021 schon einmal storniert werden musste. Insgesamt 17 Sänger, vier Musikerinnen und Musiker sowie der Chorleiter unter Begleitung der Partnerinnen und Partner sowie einiger Schlachtenbummler der MK machten sich mit sechs Kleinbussen sowie einigen Privat-PKW auf den Weg nach Dagebüll-Hafen, wo am Freitagnachmittag das Hotel bezogen worden ist.
Nach erster Freizeit mit „Fähre gucken“ – von Dagebüll verkehren die Fähren nach Amrum und Föhr – stand am frühen Abend der erste Auftritt auf der Bühne am Dagebüller Hafenplatz an. Gab es bis kurz vor dem Auftritt noch böige Schauer, hörte zumindest der Regen rechtzeitig auf. Rund 175 Besucherinnen und Besucher fanden sich während des Auftritts bei frischem Westwind ein. Der Abend klang dann nach dem Abendbuffet gemütlich im Hotel aus.
Samstagmorgen führte die Reise früh nach Niebüll zur Autoverladung. Alle PKW-Insassen wurden mit auf die Kleinbusse verteilt, und nach reibungsloser Autoverladung ging es bei sonnigem Wetter auf die Insel Sylt, die viele der Mitreisenden noch nicht persönlich kannten. Einmal quer über die Nordhälfte von Sylt führte die Fahrt zum Lister Hafen, wo um 12.00 Uhr der nächste Auftritt auf dem Programm stand. Auch DMB-Präsident Heinz Maurus, wohnhaft auf der Insel, überzeugte sich von der ordnungsgemäßen Ausführung des Chorauftritts. Sehr gute Stimmung mit tollem, begeisterungsfähigem Publikum motivierte den Chor am Lister Hafen bei blauem Himmel sehr.
Über das Listland und den Weststrand führte die Fahrt den Chor zum nächsten Auftritt nach Hörnum im äußersten Sylter Süden, rund 40 Kilometer von List entfernt. Auch hier sorgte der Auftritt am Hafen für tolle Stimmung, wiederum unter den Augen von Maurus. Den Abschluss des Syltausflugs bildete ein Muschelessen im „Muschel-Bistro“ am Hörnumer Hafen, zu dem der Shantychor und seine komplette Begleitung eingeladen waren – natürlich gab es auch leckere Getränke. Leider viel zu früh musste jedoch der Aufbruch erfolgen, denn die Autozug-Rückfahrt war für 18.05 Uhr reserviert. Auch dieser Abend klang gemütlich mit zufriedenen Reiseteilnehmern nach einem tollen Syltausflug aus. Nach dem Abendbuffet konnten dann der Vorsitzende Holger Quentin und sein Stellvertreter Axel Rach noch den Kameraden Werner Buchner für seine 40-jährige DMB-Mitgliedschaft ehren.
Sonntagvormittag ging es bei etwas norddeutschen Wetter zur Grachtenrundfahrt nach Friedrichstadt im Süden Nordfrieslands. Nach kurzem freiem Landgang sorgte die einstündige Grachtenrundfahrt durch diese niederländisch geprägte Stadt für gute Laune, insbesondere durch den lockeren „Schnack“ des Barkassen- und Reiseführers.
Nach kurzer Gelegenheit zu einem Mittagsimbiss führte die Fahrt danach in den Norden nach Achtrup nahe Leck kurz vor der dänischen Grenze. Hier stand am Nachmittag ein gemeinsames Konzert mit dem Niebüller Shantychor auf dem Terminplan – ein Termin, von dem der Göttinger Shantychor allerdings erst am Freitagabend in Dagebüll erfahren hatte, und das auch nur, weil zwei Niebüller Sänger den Chor vorab einmal hören wollten. „Auf dem Saal“ des Achtruper Gasthauses sorgten zuerst der Niebüller und danach der Göttinger Shantychor für tolle Stimmung bei einem Kaffeenachmittag. Auch der letzte Abend klang dann nochmals gemütlich im Hotel aus, voll mit vielen Reiseimpressionen aus dem Nordwesten Schleswig-Holsteins.
Bei allen vier Auftritten konnte der Shantychor zudem insgesamt 750,- Euro durch Sammlung mit dem Spendenturm durch eine engagierte MK-Kameradin und CD-Verkauf – von jeder verkauften CD flossen 2,- Euro als Spende ab – zu Gunsten der MEM-Rettungsaktion einwerben und an den DMB überweisen.
Montagmorgen hieß es dann Abschied nehmen von Dagebüll. Einige Mitreisende verabschiedeten sich nach Hause nach Friesland oder in den Urlaub. Die Übrigen machten sich auf den Rückweg nach Göttingen, auf dem es noch einen Zwischenstopp mit Auftritt in einem Seniorenzentrum in Bad Fallingbostel geben sollte. Ab Bispingen gab es dann jedoch massive Stauprobleme, sodass die letzten Sänger nach rund einstündigem Kriechverkehr 10 Minuten vor dem Auftritt eintrafen. Also alles nochmal gut gegangen und der letzte Auftritt dieser Fahrt bildete noch einen schönen Abschluss.
Danach setzten die Kleinbusse in Eigenregie die Rückfahrt fort, die auf Grund hohen Verkehrsaufkommens mit teilweisem Stillstand auf der A7 trotz Umfahrung über Bundesstraßen erst am frühen Abend endete.
Fazit: Es war eine tolle Shantychor-Fahrt, die alle für zukünftige Aufgaben motiviert hat – und wer nicht dabei gewesen ist, hat etwas verpasst!
Text: Holger Quentin, Fotos: Iris Quentin