Biokraftstoff für nachhaltigen Seetransport
DHL Global Forwarding, der Luft- und Seefrachtspezialist von Deutsche Post DHL Group, hat eine Vereinbarung mit Hapag-Lloyd, einer der weltweit führenden Linienreedereien, über die Verwendung moderner Biokraftstoffe unterzeichnet. In einem ersten Schritt wird Hapag-Lloyd für 18.000 TEU des für DHL verschifften Seefrachtvolumens Biokraftstoffe verwenden und dadurch 14.000 Tonnen an CO2-Emissionen (Well-to-Wake)* einsparen. Die beiden Unternehmen teilen die Vision einer Dekarbonisierung der Containerschifffahrt und Logistik. Mit ihrer Zusammenarbeit demonstrieren sie die Skalierbarkeit nachhaltiger Transportlösungen und die Relevanz moderner Bioraftstoffe im heutigen Marktumfeld. Als Pioniere setzen sich sowohl DHL als auch Hapag-Lloyd für einheitliche Branchenstandards auf Basis des Carbon-Insetting-Ansatzes ein.
„Die Dekarbonisierung des Schwertransports ist eine wichtige Herausforderung, die von der gesamten Industrie ein Umdenken erfordert. Deshalb sind wir sehr stolz, mit Hapag-Lloyd einen Partner gefunden zu haben, der genauso wie wir das im Pariser Klimaabkommen verankerte Ziel einer klimaneutralen Welt verfolgt. Wir wollen gemeinsam den Weg für Book & Claim- und Insetting-Mechanismen ebnen, um es einfacher für Reedereien zu machen, nachhaltige Kraftstoffe zu verwenden“, so Dominique von Orelli, Global Head of Ocean Freight bei DHL Global Forwarding.
Biokraftstoffe basieren auf biologischen Reststoffen wie Altspeiseöl und anderen Abfallprodukten. Aus diesen Rohstoffen wird ein Fettsäuremethylester (FAME) hergestellt, der dann mit unterschiedlichen Anteilen an schwefelarmem Heizöl gemischt wird. Im Vergleich zu konventionellen Kraftstoffen reduziert dieser reine Biokraftstoff die Treibhausgasemissionen um mehr als 80 Prozent.
„Wir freuen uns sehr, diese Vereinbarung mit DHL über die Verwendung einer bedeutenden Menge von Biokraftstoff abgeschlossen zu haben. Wir teilen die gleichen Werte und das gleiche Ziel: unsere Umwelt zu schützen und zu einer grüneren Zukunft beizutragen. Auf unserem Pfad zur Klimaneutralität bis 2045 werden Biokraftstoffe in den nächsten Jahren eine bedeutende Rolle spielen. Wir wollen unseren Kundinnen und Kunden ein nachhaltiges kommerzielles Transportprodukt auf der Basis von Biokraftstoff bieten und ihnen so helfen, ihre CO2-Bilanz zu verbessern. Diese Kooperation wird uns diesem Ziel einen Schritt näherbringen,“ sagt Danny Smolders, Managing Director Global Sales bei Hapag-Lloyd.
Mit ihren Nachhaltigkeitsstrategien haben sich DHL und Hapag-Lloyd das Ziel gesetzt, ihre Emissionen bis 2050 beziehungsweise 2045 auf netto Null zu reduzieren. In diesem Zusammenhang haben sich beide Unternehmen dazu verpflichtet, nachhaltige Logistiklösungen und Zugang zu nachhaltigen Kraftstoffen für eine schnellere Dekarbonisierung der Logistikindustrie bereitzustellen.
Hapag-Lloyd testet seit 2020 moderne Biokraftstoffe und bietet eine CO2-reduzierte Transportlösung an, bei der Biokraftstoffmischungen anstelle von herkömmlichem Schweröl zum Einsatz kommen. Die dadurch erzielte Verringerung der emittierten CO2-Äquivalente (CO2e) kann als „Green Product“ auf TEU-Basis (20-Fuß-Containereinheit) angeboten und so an die Kunden weitergegeben werden, um deren Scope-3-Emissionen zu verringern.
Der GoGreen Plus Service von DHL erleichtert den Übergang zu einem sauberen und nachhaltigen Transport. Mit GoGreen Plus bietet DHL seinen Kunden verschiedene Optionen zur Minimierung logistikbezogener Emissionen und anderer Umweltauswirkungen entlang der gesamten Lieferkette. Auf diese Weise werden CO2-Emissionen in der Luft- und Seefracht verringert, und die übrige Lieferkette wird durch einen Emissionsausgleich über den gesamten Lebenszyklus klimaneutral gestaltet. Außerdem hilft die Emissionssenkung den Kunden von DHL, ihre Klimaziele zu erreichen. Mit dem „Book & Claim“-Mechanismus kann DHL die Vorteile geringerer Treibhausgasemissionen (Scope-3-Emissionen) an seine Kunden weiterreichen. Das Produktangebot GoGreen Plus ist Teil des Nachhaltigkeitsfahrplans des Unternehmens und unterstützt das Teilziel, mindestens 30 Prozent des Kraftstoffbedarfs durch nachhaltige Kraftstoffe zu decken. Zur Reduzierung der CO2-Emissionen im Sinne des Pariser Klimaabkommens wird der Konzern bis zum Jahr 2030 sieben Milliarden Euro für nachhaltige Kraftstoffe und saubere Technologien ausgeben.
*Well-to-Wake (WTW): alle direkten Emissionen aus dem Schiffsbetrieb einschließlich der vorgelagerten Emissionen aus der Produktion, dem Transport und dem Vertrieb von Kraftstoffen.
Text u. Foto: Hapag-Lloyd