DLRG verzeichnet Mitgliederrekord
Rund 28.000 Mitglieder weniger hatte die Deutsche Lebens-Rettung-Gesellschaft (DLRG) nach den ersten beiden Jahren der Pandemie zu verzeichnen. Diesen Trend konnte die Wasserrettungsorganisation nun bereits umkehren. Das Jahr 2022 beendete die DLRG sogar mit einem Rekord von fast 580.000 Mitgliedern. „Das ist ein erstaunliches Ergebnis, mit dem wir so nicht gerechnet haben. Das ist ein schöner Einstieg für uns in das Jahr unseres 110-jährigen Bestehens“, kommentierte die Präsidentin des Verbandes, Ute Vogt, die aktuelle Mitgliederstatistik.
Ende 2019 verzeichneten die Lebensretter zuletzt einen Höchststand von 575.130 Mitgliedern. Zwei Jahre danach waren noch rund 547.000 Kinder, Jugendliche, Erwachse und Körperschaften Mitglied der Organisation, die nahezu ausschließlich ehrenamtlich arbeitet. Zum Abschluss des vergangenen Jahres wuchs die Zahl um sechs Prozent auf 579.813 Mitglieder an.
Auch in der Pandemie ehrenamtlich im Einsatz
„Dadurch, dass wir lange kaum Schwimmkurse durchführen konnten, hatten wir keine Neuzugänge und schnell fast 30.000 Kinder weniger im Verband“, erklärte die Chefin der DLRG. „In allen anderen Altersgruppen hingegen konnten wir die Zahlen halten oder sogar leicht wachsen. Das belegt zum einen die hohe Identifikation mit unseren Zielen und Werten. Zum anderen zeigt das, dass unser Angebot in der DLRG mit ihren bundesweit rund 2.000 Gliederungen attraktiv ist“, sagte Vogt weiter. Zudem mache sich bezahlt, dass die DLRG auch während der Pandemie für die Menschen da war – wie gewohnt im Sommer an den Gewässern, aber auch mit Einkaufshilfen und Krankenfahrten während des ersten Lockdowns oder in den Impfzentren und Corona-Teststationen.
Potenzial für noch mehr Mitglieder gegeben
Zum Stichtag 31. Dezember 2022 gehörten noch immer rund 10.000 Kinder weniger (173.522) der Wasserrettungsorganisation an als vor der Pandemie (183.892). Sollte die Situation in der Schwimmausbildung sich weiter bessern, sieht die DLRG deshalb sogar noch Potenzial, um weiter zu wachsen. Besonders deutlich im Vergleich zu 2019 wuchs die Zahl der Mitglieder ab 60 Jahren (+8,2%). Aber auch bei den jüngeren Mitgliedern gibt es deutliche Zuwächse (19 bis 29 Jahre: +4,8%, 30-39 Jahre: +3,4%). Die Zahl der Jugendlichen liegt 2,8 Prozent höher als im bisherigen Rekordjahr.
Herausforderungen für Sicherheit im Wasser
Die finanziellen Auswirkungen der jüngsten großen Krisen für die Kommunen und der flächendeckende Fachkräftemangel beim Badpersonal bedrohen jedoch die derzeit positive Entwicklung. Die DLRG ist sowohl für ihre Angebote zum Schwimmen lernen als auch für die Ausbildung von Rettungsschwimmern auf die Schwimmbäder angewiesen. Vogt: „Für beides können wir auch noch mehr Ausbilderinnen und Ausbilder gebrauchen, die uns helfen, Lücken zu schließen und die Sicherheit im Wasser wieder zu erhöhen.“ In den ersten beiden Jahren der Pandemie wurden nur halb so viele Rettungsschwimmer ausgebildet wie üblich. Zudem verdoppelte sich die Zahl der Grundschulkinder, die nicht schwimmen können.
Die Mitgliederzahlen der DLRG Landesverbände:
- Baden 54.549 (+5,0%)
- Bayern 37.203 (+6,3%)
- Berlin 12.458 (+5,8%)
- Brandenburg 4.086 (+4,9%)
- Bremen 3.089 (+6,4%)
- Hamburg 4.761 (+14,9%)
- Hessen 60.887 (+5,2%)
- Mecklenburg-Vorpommern 4.820 (+5,9%)
- Niedersachsen 94.743 (+6,5%)
- Nordrhein 69.317 (+7,5%)
- Rheinland-Pfalz 32.436 (+6,3%)
- Saar 11.777 (+5,4%)
- Sachsen 4.336 (+6,8%)
- Sachsen-Anhalt 4.494 (+3,8%)
- Schleswig-Holstein 32.425 (+7,1%)
- Thüringen 2.962 (+3,6%)
- Westfalen 82.148 (+4,5%)
- Württemberg 63.322 (+5,9%)
Text: DLRG, Foto: Killian Westkamp