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Umschlag im Hamburger Hafen

Sowohl die angespannte wirtschaftliche Lage in Europa und insbesondere in Deutschland als auch die geopolitischen Rahmenbedingungen haben weiterhin Auswirkungen auf den Umschlag im Hamburger Hafen. Der größte Seehafen Deutschlands kann trotz dieser Einflüsse beim Massengutumschlag mit 19,0 Millionen Tonnen ein Plus von 7,7 Prozent verzeichnen. Der Umschlag von Stückgut liegt im ersten Halbjahr mit einem Minus von 11,1 Prozent bei 39,2 Millionen Tonnen. Insgesamt schlugen die Terminalbetreiber im Hamburger Hafen seeseitig 58,2 Millionen Tonnen an Seegütern um. Das sind 5,8 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Als einer der weltweit größten Eisenbahnhäfen ist der landseitige Umschlag ein bedeutender Aspekt. Hier kann die Bahn mit einem Minus von 2,1 Prozent und einer Tonnage von 23,1 Millionen Tonnen das Transportvolumen annähernd halten. „Im Vergleich mit den anderen Nordseehäfen der Nordrange zeigt sich deutlich, dass alle Marktteilnehmer den gleichen schwierigen Rahmenbedingungen unterliegen“, betont Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing (HHM).

Im Laufe des ersten Halbjahres hat sich der Containerumschlag im Hamburger Hafen monatlich verbessert. Er lag im Juni um 10,2 Prozent höher als noch im Januar. Bei einem Vergleich der ersten beiden Quartale zeigt sich eine Steigerung des Containerumschlags um 4,6 Prozent. Üblicherweise liegen in diesem Zeitraum die Zuwächse bei etwa 0,6 Prozent. Insgesamt gingen damit im ersten Halbjahr des Jahres 3,8 Millionen TEU über die Kaikanten. Das ist ein Minus von 11,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Bei der Betrachtung des Containerumschlags auf Tonnenbasis waren es im gleichen Zeitraum 38,7 Millionen Tonnen (-10,8 Prozent).

Die positive Entwicklung im Massengut geht auf alle Teilbereiche zurück. Agribulk konnte in den ersten sechs Monaten ein Plus von 18,6 Prozent erzielen und liegt bei 3,5 Millionen umgeschlagenen Tonnen. Auch der Umschlag mit Flüssiggut entwickelte sich ähnlich gut mit plus 18,1 Prozent und 5,3 Millionen Tonnen, während das Greifergut auf einem nahezu gleichen Niveau bei 10,2 Millionen Tonnen liegt.

Positive Entwicklungen in Nordamerika und Asien
Traditionell bleibt China in der Top-Ten-Liste der Handelspartner mit 1,1 Millionen TEU auch im ersten Halbjahr 2023 weiter auf dem ersten Rang. Positive Entwicklungen zeigen sich im Handel mit weiteren Märkten, so zum Beispiel Amerika. Die USA liegen weiterhin auf dem zweiten Platz der Liste der Handelspartner des Hamburger Hafens und können die Position mit einem Plus von 7,4 Prozent und 313.000 umgeschlagenen TEU weiter festigen. Kanada wächst um 6,7 Prozent auf 95.000 TEU. Aber auch Mittelamerika kann mit 108.000 TEU ein Plus von 6,3 Prozent erzielen. In den kommenden Jahren ist besonders auf diesen Relationen mit einem weiteren Wachstum im Zuge des Ausbaus des Hamburger Hafens zum Energie-Hub zu rechnen. „Gerade vor dem Hintergrund steigender Unsicherheit und globaler Verwerfungen ist es unser Ziel, enge Handelsbeziehungen zu einem breiten Spektrum an Partnerländern zu knüpfen. Das Wachstum im Austausch mit Nord- und Südamerika sowie mit dem wichtigen Wachstumsmarkt Indien ist in diesem Zusammenhang ein vielversprechendes Zeichen“, sagt Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard.

Aber auch in Asien zeigen sich positive Entwicklungen, so beispielsweise im Handel mit Indien. Mit 99.000 TEU erreicht das Land im Handel mit dem Hamburger Hafen das beste Ergebnis seit vier Jahren mit einem Plus von 9,3 Prozent im Vorjahresvergleich. Zudem konnte auch der Handel mit Japan und Thailand gesteigert werden. Eines der Hamburger Unternehmen, die diesen Trend aktiv umsetzen, ist der Verpackungs- und Digitalisierungsspezialist Deufol, zu dem auch das Wallmann-Terminal gehört. „Die Chancen im Außenhandel mit Nordamerika und Südostasien stehen klar vor uns. Mit großem Engagement arbeiten wir daran, unsere digital vernetzten HUB-Lösungen und Infrastrukturen international, insbesondere in Nordamerika und Südostasien zu erweitern. Unser Ziel ist es, unsere Kunden dabei zu unterstützen, ihre Projektlogistik effizienter und nachhaltiger zu gestalten“, sagt Dennis Hübner, CEO von Deufol SE, und ergänzt: „Dieser positive Trend spiegelt sich auch in den erfreulichen Ergebnissen des Außenhandels mit diesen Regionen wider. DEUFOL, samt dem Wallmann-Terminal in Hamburg, arbeitet aktiv daran, diese Entwicklungen weiter zu fördern und innovative und nachhaltige End-2-End Lösungen für die globale Schwerlastlogistik anzubieten.“

Mehr große und moderne Containerschiffe
Der Trend zu immer größeren Containerschiffen hält auch im Hamburger Hafen an. Aus der größten Klasse, der sogenannten Megamax-Klasse, kamen 135 Containerschiffe nach Hamburg. Das entspricht einem Zuwachs von 15,4 Prozent. Auch Großcontainerschiffe insgesamt mit Stellplatzkapazitäten von mehr als 10.000 TEU kamen wieder häufiger in den Hamburger Hafen. Anläufe von Schiffen dieser Kategorie nahmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,2 Prozent zu. Darüber hinaus gab es einen starken Zuwachs bei den Very-Large-Containerships (8.000-9.999 TEU) mit +31,2 Prozent und den klassischen Panamax-Größen (4.000-5.999 TEU) mit +31,9 Prozent.

Ausblick
Die weiterhin herausfordernden wirtschaftlichen und geopolitischen Rahmenbedingungen lassen es nicht zu, konkrete Voraussagen auf die Entwicklung des Umschlags im Hamburger Hafen zu treffen. „Wir gehen davon aus, dass zumindest der leicht positive Trend des zweiten Quartals weiter anhält. Wie sich das Jahr weiter entwickeln wird, hängt direkt mit der konjunkturellen Stimmung in Deutschland und den geopolitischen Entwicklungen zusammen“, betont Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing.

Text: HHM, Foto: HHM / Ahmadi

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