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NATO-Admiralsgremium CHANCOM 2024

Am 5. und 6. November 2024 trifft sich das NATO-Admiralsgremium für die Nordsee und den Englischen Kanal CHANCOM in Hamburg, um über die maritimen Herausforderungen des wichtigen Seegebiets zu sprechen. Die Region hat ein strategisches Gewicht für die Landes- und Bündnisverteidigung.

Das Channel Committee der NATO, kurz CHANCOM, wurde nach dem Ende des Kalten Krieges beibehalten und hat wieder größeres Gewicht, denn Nordsee und Englischer Kanal haben wegen der Rückbesinnung auf die Landes- und Bündnisverteidigung wieder an strategischer Bedeutung gewonnen – als Tor zur Ostsee. Diese Entwicklung hat mittlerweile die Nordflanke der NATO bis nach Polen und ins Baltikum verlängert.

Die heutige strategische Situation erfordert eine stärkere maritime Zusammenarbeit zwischen allen europäischen Ländern, die sich denselben Herausforderungen stellen und gemeinsame Interessen teilen. Das Seegebiet ist von strategisch geografischer Bedeutung, denn für viele europäische Länder ist es die maritime Eingangstür zur Ostsee. Darüber hinaus gehört das Seegebiet zu den Schifffahrtswegen mit dem dichtesten Schiffsverkehr weltweit.

Alle CHANCOM-Mitglieder sind von der Untrennbarkeit ihrer Sicherheits- und Verteidigungsinteressen überzeugt. Aus diesem Grund verpflichten sie sich, ihre Zusammenarbeit zu stärken und zu vertiefen, damit die Sicherheit des Seeverkehrs im Ärmelkanal und darüber hinaus gewährleistet ist. Über die Nordflanke der Allianz werden im Verteidigungsfall Truppen- und Materialtransporte auch durch die Deutsche Marine eskortiert, um die alliierten Streitkräfte in Europa zu versorgen und zu verstärken. Dies ist unerlässlich für die Landes- und Bündnisverteidigung Deutschlands.

Die Expertenrunde, die sich mit diesem Seegebiet befasst, ist bis heute CHANCOM. Dieses Konsultationsgremium der fünf Marinechefs aus Großbritannien, Frankreich, Belgien, Deutschland und den Niederlanden besteht seit über 60 Jahren. Deutschland, in persona der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Jan C. Kaack, hat für 2024 den Vorsitz des jährlichen Treffens. Das diesjährige Generalthema der Konferenz lautet: „Nutzung und Bekämpfung unbemannter Systeme“. Dieses Jahr sind die Teilnehmenden die Chiefs of Navies aus Deutschland, Frankreich, Niederlande, Großbritannien, Belgien, Italien, Spanien und Portugal. Das Thema unbemannte Systeme ist für das Zielbild der Marine ab 2035 besonders wichtig. Kriegsschiffe müssen Seekrieg im Nordatlantik multidimensional und auf große Distanz führen können. Sie brauchen dafür auch eine hohe Durchsetzungs- und Überlebensfähigkeit. Unbemannte Systeme ergänzen die Abdeckung großer Räume. Die besondere Bedrohungslage in der Ostsee erfordert möglichst unbemannte, einfache, preiswerte und in hoher Stückzahl verfügbare Waffensysteme.

Text: PIZ Marine, Foto: Markdo PIZ, Fotograf: Steve Back

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