Würdiger Abschied in Eckernförde
Über 58 Jahre war das Mehrzwecklandungsboot „Lachs“ eine verlässliche Größe der Marine: Das letzte Boot der Barbe-Klasse leistete wie alle Schwesternschiffe Unterstützungen für das Heer und die Luftwaffe. Zudem zeigte es sich auch in der Öffentlichkeit stets von der besten Seite, zuletzt im Mai und Juni 2023 auf der Rheinreise anlässlich 175 Jahre Deutsche Marinen.
Am 23. Oktober fand diese Geschichte dieses Boots und seiner Klasse am Stützpunkt Eckernförde mit der Außerdienststellung einen würdigen Abschluss. Aufgrund der jahrzehntelangen Partnerschaft mit der Stadt und der Marinekameradschaft Gladbeck nahm auch eine große Abordnung aus Nordrhein-Westfalen an der Zeremonie teil. Neben zahlreichen Marinekameraden war auch der stellvertretende Gladbecker Bürgermeisters Norbert Dyhringer, sowie Eva Klein vor Ort, die für die Patenschaften der Gemeinde zuständig ist.
Bei strahlendem Sonnenschein fand die Verabschiedung auf Pier IV im Marinestützpunkt statt und der Kommandeur Rouven Schröder fand nur lobende Worte für die Besatzungen des MZL, die in all den Jahren ihre Aufgaben zur vollsten Zufriedenheit erfüllten. Der Kommandant, Stabsbootsmann Karsten Hellwig zeichnete seinen Schlussworten nochmal die Fähigkeiten des Bootes, wie der Besatzung auf. Er verwies auf die stets hohe Einsatzbereitschaft und hielt sich auch nicht mit kritischen Worten gegenüber der Marineführung zurück. Besonders brachte er die Verbundenheit zur MK Gladbeck zum Ausdruck, die nicht nur die Patenschaft pflegte, sondern vor allem zu einem sehr freundschaftlichen Verhältnis führte.
Dyhringer sprach im Namen der Stadt Gladbeck einen großen Dank aus. Er betonte, dass eine Patenschaft mit mehr als 53 Jahren Dauer in der Marine, ohne die großartige Betreuung durch die Marinekameradschaft nicht möglich gewesen sei. Er bedauert zutiefst das Ausscheiden des Bootes aus dem Dienst und wünscht, dass die Stadt Gladbeck eine neue Bindung zur Marine eingeht.
Ein berührender Moment war die Übergabe der Schiffglocke des Lachs an eine Delegation der Marineunteroffizierschule Plön. Dort wird sie einen würdigen Platz in dem Inspektionsgebäude „Lachs“, bekommen, welches erst vor kurzem fertiggestellt wurde.
Nach dem anschließenden „Hol nieder Flagge“ waren mehr als 58 Jahre Dienstzeit beendet.
Als das Schleswig-Holstein Lied und die deutsche Nationalhymne gespielt waren, gab es an Bord gab es noch einen kleinen Umtrunk für die Gäste und den Stab des Stützpunktes. Am späten Nachmittag trafen sich die ehemaligen Besatzungsmitglieder, teilweise mit Familie, die Abordnung der MK und der Stadt Gladbeck zu einem gemütlichen Abschlussessen im OHG der Preußer-Kaserne. Der Kommandeur Rouven Grünhagen ließ es sich, trotz weiterer Termine, nicht nehmen, ein paar Stündchen diesem Kreis beizuwohnen.
Dabei sorgte die MK für Emotionen: Karsten Hellwig hatte eine Fotokollage mit einem Rückblick auf die lange Einsatzzeit der Boote und auch einigen privaten Bilder zusammengestellt. Der Vorsitzende Volker Maas hatte mit Hilfe von Lorenz Knudsen zudem eine Chronik der Patenschaft zusammengestellt, die er vortrug. Er schaute wehmütig auf die Beziehung zurück, die mehr als eine Patenschaft war. Sie sei zu einer Freundschaft geworden, so Maas, die nun weiterhin gepflegt werden wird.
Text und Fotos: Volker Maas