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Bordabend in Heide

Auf dem Bordabend der Marinekameradschaft Heide ging es einmal mehr um Schiffe und Boote mit Traditionsnamen, um Schiffe mit dem Namen „Dithmarschen“ oder Orten in der Region Dithmarschen.

Bereits im Ersten Weltkrieg gab es einen deutschen Fischdampfer (gebaut 1904) rnit dem Namen „Dithmarschen“ der als Vorpostenboot in der Nordsee eingesetzt war.

Das erste Marineschiff mit dem Namen „Dithmarschen“ war ein Trossschiff (8.820 BRT) der Kriegsmarine, das 1937 bei den Schichau-Werken in Danzig vom Stapel lief und von 1938 bis 1945 bei der Kriegsmarine in Dienst war. Am 09.Mai 1945 wurde die “Dithmarschen“ in Bremerhaven von britischen Truppen eingenommen. Als „USS Dithmarschen“ wurde sie am 2. Mai 1946 mit der Klassifizierung IX-301 in Dienst gestellt. Nach Umbau zum Flottenversorgungstanker und Jahren im Flottendienst kam das Schiff in die Maritime Reserve Fleet der US Navy und wurde am 1. Juni 1960 aus dem Marineregister gestrichen und im selben Jahr zum Abwracken verkauft.

Das zweite Schiff unter dem Namen „Dithmarschen“ A57 -später A1409 – war von 1959 bis 1975 im Dienst der Bundesmarine (BM). Die baugleichen Materialtransporter „Dithmarschen“ A1409 und „Angeln“ A1408 wurden 1954 für die Atelier et Chantiers de Bretage gebaut und 1959 von der BM gekauft und auf der Norderwerft Hamburg umgebaut.

 Die „Dithmarschen“ wurde 1976 an die türkische Marine verkauft und dort 1977 als „Umurbey“ (A 588) offiziell in Dienst gestellt. Neuer Heimathafen wurde Gölcük am Marmarameer. Um das Jahr 2000 wurde die ex Dithmarschen endgültig ausgemustert.

Es ist gut möglich, dass sich der Kreis Dithmarschen damals um ein Schiff namens „Dithmarschen“ beworben hat, so der Vorsitzende Kurt-Ewald Finke in seinem Kurzvortrag. Bei der Bundesmarine waren Neubenennungen auf Antrag einer Gebietskörperschaft jedenfalls üblich. Hermann Glüsing, Mitglied des Deutschen Bundestages und bis zu seinem Tod Kreis Präsident in Dithmarschen hatte ausgesprochen gute Kontakte zum Verteidigungsministerium und zur Marine. So brachte er von seiner Reise in die USA zur Indienststellung des Lenkwaffenzerstörer „Rommel“ am 2. Mai 1970 ein Mützenband mit, das er anlässlich eines Labskaus Essen dem damaligen Vorsitzenden der MK Heide Walter Martens überreichte.

Am 3. Juli 2017 wurden in Brunsbüttel die neuen Lotsenversetzboote (28,50 m lange und 6,35 m breite) „Dithmarschen“ und „Steinburg“ getauft. Die baugleichen Boote der Lotsenbrüderschaften Elbe und NOK I sind in der stark frequentierten Zufahrt zum Nord-Ostsee-Kanal eingesetzt. Die Lotsenversetzboote gewährleisten rund um die Uhr und bei allen Wetterlagen und Seegangbedingungen einen schnellen und sicheren Versetzdienst, so der Vorsitzende.

Text u. Fotos: Kurt-E. Finke, MK Heide/Boyens Medien

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