„Graf Zeppelin“: neuer Kommodore
Am Freitag, den 03. April 2020 wechselte die Spitze des Marinefliegergeschwaders 3 „Graf Zeppelin“. Der Kommodore, Fregattenkapitän Jörg Matthée, übergab das Kommando an seinen Nachfolger, Fregattenkapitän Oliver Ottmüller. Aufgrund der derzeitigen Corona-Krise verzichtet man auf das sonstige militärische Zeremoniell. Die Übergabe fand im „engsten Kreis“ statt.
Ursprünglich sollte der Kommodorewechsel mit zahlreichen Gästen aus Politik und Wirtschaft, Partnern und Musikkorps vollzogen werden, doch die „Corona-Krise“ schränkt nicht nur das öffentliche Leben erheblich ein. Auch der Dienstbetrieb im Marinefliegerstützpunkt Nordholz steht Kopf. Der Kommandeur des Marinefliegerkommandos, Kapitän zur See Thorsten Bobzin, steht vor der Herausforderung, Einsätze und andere Verpflichtungen wie den Such- und Rettungsdienst aufrecht zu erhalten, Kräfte für Hilfeleistungen vorzuhalten und gleichzeitig Maßnahmen zum Schutz der eigenen Soldaten und Mitarbeiter zu treffen.“Routineaufgaben haben wir weitgehend eingestellt, um Einsatzbereitschaft, Fürsorge und Hilfestellung für die Region gleichermaßen bieten zu können“, betont der Kommandeur.
Vom Cuxland in die Hansestadt
Der scheidende Kommodore hatte die Verantwortung über das Traditionsgeschwader „Graf Zeppelin“ im November 2015 übernommen. Während seiner Amtszeit hatte Fregattenkapitän Jörg Matthée viele Herausforderungen zu meistern. Neben zahlreichen infrastrukturellen Hürden im Zusammenhang mit der Einführung des neuen Hubschraubers vom Typ „Sea Lion“ beschäftigte Matthée vor allem die Umrüstung der eigenen P-3C Orion Flotte, die in den zurückliegenden Jahren leider massiven Einfluss auf die technische Bereitschaftslage mit sich führte. Die Regeneration von fachlich hoch qualifiziertem Personal stellte eine weitere Hürde dar, so dass die Sicherstellung der laufenden Einsatzverpflichtungen einem steten Drahtseilakt glich.
Kapitän zur See Bobzin hob daher abschließend auch die aus seiner Sicht beeindruckende Gesamtleistung des Geschwaders unter Matthées Führung bei schwierigen Rahmenbedingungen hervor. Als besonderes Highlight verzeichnete Matthée hingegen die Besuche der Orion-Staffeln in Brasilien und Pakistan im Rahmen der internationalen Kooperationsprogramme. Fregattenkapitän Matthée wechselt nach knapp viereinhalb Jahren als Dienststellenleiter an die Elbmetropole, wo er in der Fakultät Management an der Führungsakademie der Bundeswehr im Bereich der Lehre eingesetzt wird.
Das Zepter übernommen
Staffelkapitän der 2. fliegenden Staffel, Kommandeur der Fliegenden Gruppe im Marinefliegergeschwader 3 „Graf Zeppelin“ und zuletzt als Chef des Stabes im Marinefliegerkommando. Fregattenkapitän Oliver Ottmüller hat im Rahmen seiner militärischen Laufbahn bereits diverse wichtige Führungspositionen im Marinefliegerstützpunkt besetzt und kennt die militärischen Strukturen am Standort wie seine Westentasche. Er selbst bezeichnet den Marinefliegerstützpunkt als seine militärische Heimat. Mit der kommenden Verwendung als Kommodore des Marinefliegergeschwader 3 „Graf Zeppelin“ geht ein Traum in Erfüllung.
„Die Verwendung als Kommodore eines fliegenden Verbandes ist und bleibt DIE fliegende Verwendung. Ich freue mich riesig auf die neue Verwendung, die die Krönung meiner fliegerischen Laufbahn darstellt! Mit der Verwendung sind viele Herausforderungen verbunden, die ich mit allen Geschwaderangehörigen gemeinsam meistern möchte. In der aktuell schwierigen Situation der Corona-Krise gilt es, auch weiterhin die Einsatzbereitschaft sowohl der P-3C Orion als auch der DO-228 und auch des Marinefliegerstützpunktes aufrecht zu erhalten und den Einsatzverpflichtungen nachzukommen, stets mit dem Blick für die angespannte personelle und materielle Situation“, hebt der neue Kommodore Ottmüller hervor.
Text u. Foto: PIZ Marine