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100 Jahre MK Ebingen

Mit einem Festakt im Gemeindesaal Heilig-Kreuz hat die Marinekameradschaft Albstadt-Ebingen ihren 100. Geburtstag gefeiert. Den Grundstein hatten am 27. Januar 2023, fast auf den Tag genau vor 100 Jahren, 21 ehemalige Angehörige der nach dem Ersten Weltkrieg aufgelösten Kaiserlichen Marine im Ebinger Gasthaus „Zum Pfauen“ gelegt; die Initiative dazu war von Gustav Eppler ausgegangen.

Der „Marineverein Ebingen“ florierte in seinen ersten Jahren; 1945, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, wurde er allerdings wie alle Vereine von den französischen Besatzern aufgelöst und erst 1954 wieder reanimiert. Die Neugründung ging im „Schützen“ über die Bühne; anstelle des alten Namens wurde ein neuer, nämlich „Marinekameradschaft Ebingen und Umgebung“ gewählt. Seither sind weitere 69 Jahre vergangen – und die 100 voll. Die Marinekameradschaft heißt nach wie vor „Ebingen“, hat ihren „Heimathafen“ aber inzwischen in die einstige Onstmettinger Riedschule verlegt und pflegt dort ihre Anhänglichkeit an die Waterkant und die christliche Seefahrt sowie eine spezielle Kameradschaft, wie sie so weit im Binnenland durchaus ungewöhnlich sein dürfte.

Ihr Aushängeschild ist der 1956 gegründet Shantychor, der unter der bewährten Leitung von Manfred Ströle den ökumenischen Gottesdienst in Heilig-Kreuz musikalisch umrahmte, mit dem die Feierlichkeiten am Samstag begannen. Wolfgang Kugler war mit einem kleinen Bläserensemble vor Ort und eröffnete den Gottesdienst mit einfühlsamen Klängen. Dem Gottesdienst, den Pfarrer Stier und Pfarrerin Haist hielten, folgten erst Totenehrung und Kranzniederlegung am Ehrenmal auf dem Ebinger Friedhof und sodann das Festbankett im Gemeindesaal Heilig-Kreuz, das traditionsgemäß durch ein Pfeifensignal eröffnet und von etlichen Liedern begleitet wurde.

Wie ein kompliziertes Uhrwerk

Nach der Flaggenparade ergriff Joachim Kegel das Wort. Der Vorsitzende der Marinekameradschaft verglich in seiner Festansprache das Vereinsleben der Marinekameradschaft mit dem komplizierten Uhrwerk einer Armbanduhr, in dem ein Rädchen ins andere greife, die Mitglieder mit den Federn und Schrauben und die Vorstandsmannschaft mit der Batterie – die eine wie die andere habe eine begrenzte Lebensdauer und müsse ausgewechselt werden, wenn sie leer oder zu alt sei. Nicht zu vergessen: das Armband, Sinnbild des inneren Zusammenhalts.

Wohlbekannt dank dem Shantychor

Oberbürgermeister Klaus Konzelmann bekundete den Jubilaren seinen Respekt dafür, dass eine Marinekameradschaft „in einer Gegend gedeihe, die das Element Wasser allenfalls aus Tropfsteinhöhlen und Bächen kennt“, und sich fernab der Meere halten könne. „Das ist beachtlich und zeugt von Kameradschaftsgeist.“ Dank diesem Enthusiasmus habe die Marinekameradschaft Bekanntheit weit jenseits der Stadtgrenzen erlangt – und natürlich dank ihrem Shantychor, der bekanntlich der älteste im deutschen Marinebund sei. Als Geburtstagsgeschenk überreichte der OB Joachim Kegel einen Jubiläumsscheck.

Maritimes Flair auf der Alb, Jubiläumsgäste sind aus Österreich angereist.

Onstmettingens Ortsvorsteher Jürgen Kurz bescheinigte der Marinekameradschaft, einen substanziellen Beitrag zum sozialen und kulturellen Leben der Stadt zu leisten. Sie pflege Traditionen, bringe maritimes Flair auf die Schwäbische Alb und werde von den Onstmettingern als echte Bereicherung ihrer Vereinsgemeinschaft betrachtet. Die Glückwünsche und Präsente der Partner-Marinekameradschaft Babenberg-Traisental in Österreich überbrachte Herwig Haböck; die Marinekameradschaft Tsingtau Esslingen hatte als Gratulanten Dieter Benze, die aus Aulendorf Günther Schoch und die Heilbronner Hartmut Kienzle aufgeboten.

Manfred Ströle ist seit 60 Jahren Mitglied

Hartmut Kienzle vertrat außerdem den Deutschen Marinebund und nahm zusammen mit Joachim Kegel die Ehrungen vor. Walter Lorenz hält der Marinekameradschaft und dem deutschen Marinebund seit 40, Walter Spengler seit 25 Jahren die Treue; ein besonderes Jubiläum beging jedoch Manfred „Manne“ Ströle: Der Leiter des Shantychors ist seit 1963 Mitglied der Marinekameradschaft Ebingen. „Alle, die den Weg mit dir gegangen sind, können bezeugen, dass Du mit viel Herzblut, Ideen und Begeisterung am maritimen Liedgut hängst“, erklärte Dieter Wendorf, der stellvertretende Vorsitzende, in seiner Laudatio. „Du hast den Shantychor weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt gemacht.“

Die Marinekameradschaft bedankt sich bei allen Kameradinnen, Kameraden und Gästen aus nah und fern, die den „100-sten Geburtstag“ mitgefeiert haben. Die Marinekameradschaft hat für den „runden Geburtstag“ eine Festschrift unter Beteiligung von Sponsoren erstellt und hat sie den Gästen mit der Bitte um eine kleine Spende zugunsten „Marine-Ehrenmal erhalten“ präsentiert. Diese Festschrift wird bis zum Jubiläums-Bordfest bei allen Veranstaltungen in dieser Form weiter angeboten und wir bedanken uns bei allen „Sponsoren“ und „Spendern“.

Zum Jubiläum hat der Shantychor Aufnahmen für eine neue CD „Wir sind auf dem richtigen Dampfer“ aufgezeichnet. Der Tonträger wird bis spätestens Mai 2023 zum Verkauf bereitstehen. Wir freuen uns, wenn wir unsere neuen Titel präsentieren können und wir werden dann für jeden verkauften Tonträger eine Spende von 1,00 Euro an das „Marine-Ehrenmal“ abgeben.

Text u. Fotos: Siegfried Krattenmacher

Der Shantychor zeigte sich beim Jubiläum der Marinekameradschaft Ebingen von seiner besten Seite.

Die Ehrengäste und die Geehrten der Jubiläumsfeier der Marinekameradschaft Ebingen
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