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110 Jahre MK Herten/Westerholt 1908

Es ist kein runder Geburtstag, aber ein beachtlicher: Die Marinekameradschaft Herten/Westerholt begeht in diesem Jahr ihr 110. Jubiläum.

Gegründet worden war der Marineverein Herten und Umgebung bereits vor dem Ersten Weltkrieg, am 9. August 1908. Durch die Kameraden Lackmann, Prüger, und Hüsing erlebte diese Gemeinschaft nach dem Krieg einen beachtlichen Aufschwung.

Wie andere Organisationen auch wurde der Deutsche Marinebund und mit ihm die zugehörige Marinekameradschaft schließlich 1945 mit Ende des Zweiten Weltkriegs aufgelöst. Dank der unermüdlichen Vorarbeit des verstorbenen Ehrenvorsitzenden Arno Prüger konnte am 6. Februar 1955 die MK Herten mit 20 Mitgliedern neu ins Leben gerufen werden. Als Vereinsfahne wurde die alte kaiserliche Kriegsflagge des Großen Kreuzers „Von der Tann“ gewählt. Diese hatte Arno Prüger, der am 21. Juni 1919 die Selbstversenkung der Kaiserlichen Flotte in Scapa Flow auf diesem Schiff erlebte, mit nach Herten gebracht. Diese Originalflagge existiert noch heute.

Nach den Wirren der Nachkriegszeit erlebte die Marinekameradschaft Höhe und Tiefen. Dank eines unermüdlichen Vorstandes unter der Regie von Heinz Wolff wuchs diese Kameradschaft von ehemaligen Seebären gemeinsam mit maritim engagierten Männern, Ehemaligen der Handelsschifffahrt und der Deutschen Marine zu einer kritischen und aufgeschlossenen Gemeinschaft. Ehemalige Fahrensleute aus Westerholt, Bertlich und Hassel fanden schließlich auch den Weg nach Herten. Sie machten aus wohlüberlegten Gründen keine eigene Kameradschaft auf, sodass Herten 08 in Marinekameradschaft Herten/Westerholt 1908 umbenannt wurde.

Nachdem die Frauen mit in das Vereinsleben einbezogen worden waren, wurde im Jahre 1976 unter der Leitung der inzwischen verstorbenen Henny Gelhaus eine Frauengruppe gebildet, die viel zur Harmonisierung des Vereinslebens beigetragen hat.

Zum Zeitpunkt der Wiedergründung nach dem Zweiten Weltkrieg hatte der überwiegende Teil der Mitglieder den Krieg in der Kriegsmarine miterlebt. Heute gehören der Marinekameradschaft ehemalige und aktive Angehörigen der Deutschen Marine, der Handelsschifffahrt und der Binnenschifffahrt an. Hinzu kommen Hobbykapitäne, Schiffsmodellbauer und weitere Menschen, die den Anliegen des Deutschen Marinebundes zugetan sind. Beruflich waren zahlreiche Mitglieder unter Tage im Bergbau tätig. Hier Seemann, dort Bergmann, das ist ein Phänomen. Die Auseinandersetzung mit den Naturgewalten verlangt in beiden Fällen Kameradschaft, an Bord wie unter Tage.

Text u. Foto: Ulrich Dunker

DMB-Landesverbandsleiter Werner Haase (links) überreicht die Erinnerungstafel des Deutschen Marinebundes an den Vorsitzenden der MK Karl Hildebrandt (rechts).
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