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Alpha and Friends

Zum fünften Mal jährte sich der Patenlandsbesuch einer Abordnung der Fregatte F-222 „Baden-Württemberg“. Für Fregattenkapitän Markus Venker und seiner Crew Alpha war es schon der dritte Besuch im Ländle.

Der Freundeskreis der Fregatte Baden-Württemberg, bei dem der Marine-Verein Stuttgart 1899 Gründungsmitglied ist, und insbesondere der Vorsitzende des Freundeskreises, Dirk Bolte, und der neue Landesleiter Baden-Württemberg des Deutschen Marinebundes, Björn Kienzle, hatten wieder ein perfektes Programm vom 08. bis 12. Juli 2019 auf die Beine gestellt, um der Besatzung „Ihr“ Ländle zu zeigen. Schwerpunkt der Besichtigungen war diesmal die Metropolregion Mannheim, aber auch die Landeshauptstadt Stuttgart wurde wieder gerne besucht.

Anreise von Wilhelmshaven war am Montag, den 08. Juli 2019 nach Mannheim. Nach der Begrüßung und dem Abendessen quartierte sich die Crew auf dem Campus der Verwaltungshochschule der Bundeswehr ein. Am Dienstag war dann ein Rundgang durch die Stadt Heidelberg, ein Besuch bei der TSG 1899 Hoffenheim und eine Fahrt durchs Neckartal angesagt. Der Tag endete mit einem akademischen Abend im Haus einer Heidelberger Studentenverbindung.

Der Mittwoch begann mit einer Besichtigung der Traktorenfabrik John Deere in Mannheim. Die älteren Fahrzeuge dieser Fabrik sind noch als Lands-Bulldog bekannt. Eine sehr informative und interessante Besichtigung, allerdings war es das erste Mal, dass man für eine Werksbesichtigung Geld bezahlen musste. Keine gute Werbung, also keinen Traktor kaufen.

Nach dem Mittagessen in einem Biergarten ging es zum Uni-Klinikum Mannheim. Im alten Hörsaal wurden die Teilnehmer von fünf Professoren über die neuesten Errungenschaften in der Medizin, beispielsweise minimalintensive Operationsmethoden, ausführlich informiert. Nach drei Stunden Vortrag hatten sich einige Zuhörer wieder daran erinnert, wie unbequem die Sitze in so einem Hörsaal sein können und waren froh, ihr Studium bereits abgeschlossen zu haben. Anschließend lud Björn Kienzle zu einem leckeren Buffett auf dem Restaurantschiff „Heimat“ des Motoryachtclubs Kurpfalz Mannheim/Rheinau, bei dem er Mitglied ist, zum Abendessen ein.

Am verregneten Donnerstag traf man sich an einem Schiffsanleger im Mannheimer Hafen zu einer exklusiven Hafenrundfahrt und einem anschließenden Empfang beim Mannheimer Oberbürgermeister. Am Nachmittag wurde das internationale Ausbildungszentrum für Gefahrenabwehr auf Binnengewässern und an Land MÜB „River Risk Control Trainings Center“ besucht. Das deutsch-französische Projekt besteht aus einem 100 Meter langen Schiff, das für die Durchführung von Feuerlösch- und Lecksicherungsübungen umgebaut worden war. Das Schiff liegt das halbe Jahr über in Mannheim, die zweite Hälfte in Straßburg. Zweck des Projektes ist es, dass Feuerwehrmänner, die für das Löschen von Bränden an Land ausgebildet sind, hier die Schwierigkeiten, die bei einem Brand auf einem Schiff auftreten können, kennenlernen und die Gefahrenabwehr trainieren können.

Anschließend verholte Kommandant Venker und seine Crew Alpha nach Stuttgart. Unterkunft gab es wieder in der Theodor-Heuss-Kaserne in Cannstatt, den Abend konnte jeder selbst frei gestalten.

Der Freitag begann mit einem Empfang und Mittagessen im Landtag. Danach wurde er mit einem Besuch bei der Landesregierung in der Villa Reitzenstein fortgesetzt. Bei der Begrüßung in der Kantine wurden Staats-Erdbeerkuchen und Kaffee serviert. Der Kuchen war hervorragend, doch mussten sich alle etwas beeilen, da der Besuch mit einer halben Stunde Verspätung begonnen hatte und die nächste Gruppe schon in den Startlöchern stand. Der Rundgang durch die heiligen Hallen der Villa waren sehr interessant, insbesondere da hier auch die früheren Ministerpräsidenten aufgehängt wurden – deren Bilder natürlich. Im Kabinettssaal stieß dann auch Ministerpräsident Kretschmann zu der Gruppe und hielt eine kleine Ansprache. Die Taufpatin der Fregatte, Gerlinde Kretschmann, war leider an diesem Tag nicht im Hause.

Anschließend ging die Fahrt weiter zur Winzergenossenschaft Fellbacher Weingärtner. Der geplante Gang durch die Weinberge konnte aufgrund eines aufziehenden Gewitters nicht stattfinden, sodass sich die Aufmerksamkeit auf den weit verzweigten Weinkeller und die zahlreichen, zum Teil sehr großen Fässer konzentrierte. Bei der anschließenden Weinprobe wurde es sehr lustig, da der Chef der Fellbacher Weingärtner seine Produkte sehr launig anpries und immer wieder nachschenkte. So manche Flasche Württemberger Wein fand danach ihren Weg nach Norddeutschland.

Zuerst war es geplant, noch eine Nacht in der Kaserne zu verbringen und die Rückreise am Samstag anzutreten. Busfahrer und Crew entschieden sich jedoch, noch am Freitagabend durch die Nacht nach Wilhelmshaven zu fahren, nicht ohne das Versprechen abzugeben, bei nächster Gelegenheit wiederzukommen.

Text: Uwe Töllner, Fotos: Anete Bohner

Villa Reitzenstein

Gruppenfoto vor der Villa Reitzenstein
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