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Außer Spesen nichts gewesen

Der Marine-Verein Stuttgart 1899 hatte mit einer bundesweiten Ausschreibung zum Jollen-Mehrkampf, dem „Baden-Württemberg-Cup“, und Segelregatta auf dem Stuttgarter Max-Eyth-See vom 22. bis 24. September 2023 eingeladen. Alles war vorbereitet, die Genehmigung für die Seesperrung war eingeholt worden, Rettungsboot und Startschiff waren vorbereitet und die Pokale und Verpflegung bestellt.

Doch es zeichnete sich schon seit Mitte August ab, dass da ein Problem auf uns zukommen könnte. Im Max-Eyth-See verstärkte sich der Bewuchs mit Seegras, vornehmlich einer Art, die Hornblatt genannt wird, zunehmend. Es wurde immer schlimmer, so dass ein Befahren mit Segelbooten, ohne ständig mit Schwert und Ruder in dem Unterwasser-Unkraut hängenzubleiben, kaum noch möglich war. Die freien Flächen wurden immer kleiner. Betroffen war auch der Bootsverleih, bei dessen Elektrobooten die Propeller ständig blockierten.

Eine Woche vor dem Regattatermin mussten wir dann die Notbremse ziehen, da ein vernünftiger Wettkampf unter den herrschenden Bedingungen nicht durchführbar war. Allen angemeldeten Teilnehmern und Vereinen wurde mitgeteilt, dass die Regatta abgesagt werden mss und alle Bestellungen mussten, soweit möglich, storniert werden, um möglichst unnötige Kosten zu vermeiden.

Nachdem wir uns im Vorfeld beim für den Max-Eyth-See zuständigen Tiefbauamt der Stadt Stuttgart beschwert hatten, wurde das Hornblatt auch tatsächlich mittlerweile in großen Teilen mit einem Unterwasser-Mähgerät zurückgestutzt. Leider aber erst nach unserem geplanten Regattatermin. Besonders ärgerlich ist auch, dass das Hornblatt mit Absicht in den See eingebracht wurde, um angeblich die Wasserqualität zu verbessern. Die Angler freuen sich, für die Wassersportler wurde damit der See womöglich langfristig kaputt gemacht. Inzwischen wurde eine Initiative aller am Max-Eyth-See ansässigen Wassersportvereine beschlossen, mit dem Ziel, das Tiefbauamt dazu zu bringen, den Hornblatt-Befall wieder deutlich zurückzufahren. Vollständig wird dies aber wahrscheinlich nie mehr gelingen. Wir beobachten die Lage.

Text u. Fotos: Uwe Töllner

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