Badesaison: DLRG warnt vor Corona-Folgen
Mit Sorge blickt die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) auf den nahenden Start der Badesaison an den deutschen Binnengewässern und Küstenabschnitten.
„Wir befürchten für die Sommersaison 2021 deutlich mehr Probleme und Zwischenfälle am und im Wasser als bereits in der Saison 2020“, sagt Achim Wiese, Pressesprecher der DLRG. „Viele unterschätzen, wie viel Fitness verloren gegangen ist, wenn sie lange zu Hause sind und sich über einen langen Zeitraum nicht regelmäßig und ausreichend bewegen“, so Wiese weiter.
Mangelnde Fitness und körperliche Beeinträchtigungen bis hin zu Adipositas seien bereits jetzt vielfach die Folge. Zudem befürchten die Lebensretter eine Verschlechterung der Schwimmfertigkeiten. Als Folge der Schwimmbadschließungen und fehlenden Ausbildungsmöglichkeiten rechnet die DLRG sowohl mit einem weiteren Anstieg schwimmunfähiger Kinder als auch mit erhöhten Ertrinkungszahlen speziell in den Sommermonaten.
Wie sich schönes Wetter auf die Ertrinkungsfälle auswirken kann, zeigten die Monate Juni, Juli und August des vergangenen Jahres: Mindestens 234 Personen verloren in diesen immer wieder von Hitzewellen und Trockenheit geprägten Monaten im Wasser ihr Leben. Allein im August kam es durch den verstärkten innerdeutschen Urlaub und Ausflüge an unbewachte Flüsse und Seen zu einem traurigen Rekordanstieg mit 117 Opfern. „Die Rahmenbedingungen haben sich seither nicht wesentlich verbessert. Sie sind durch die anhaltenden Umstände sogar eher schlechter geworden“, mahnt Achim Wiese. „Wir können die Menschen nur sensibilisieren, ihre körperlichen Kräfte nicht zu überschätzen und ausschließlich an bewachten Abschnitten baden zu gehen.“
Text u. Foto: DLRG