Eine Reisebeschreibung
Die Marinekameradschaft „Graf Spee“, Helbra u.U. 1926 hat ihre Ausfahrt vom 11. bis 13. September nach Lübeck, Kiel und Laboe unternommen.
Eine Reisebeschreibung der dreitägigen Ausflugsfahrt: „Am Abfahrtstag waren alle Teilnehmer pünktlich um 5.30 Uhr an Bord des Reisebusses und in Erwartung der Dinge, die da kommen sollten. Mittag waren wir nach mehrstündiger Etappenfahrt in Lübeck angekommen, wo uns eine junge, sehr agile Stadtführerin erwartete, die uns in kürzester Zeit die Innenstadt von Lübeck zeigte. Leider für uns zu schnell, sind die meisten von uns doch 70 +. Also wäre ein nochmaliger „geruhsamerer“ Lübeck-Besuch sicher angebracht. Aber wir wollten ja weiter.
Nach einer reichlichen Fahrtstunde kamen wir in Laboe an, wo wir schon erwartet wurden. Schlüssel- und Zimmerverteilung sowie Einweisung in die einzelnen Gebäudekomplexe erfolgte exakt und in kürzester Zeit durch einen Verantwortlichen des Hotels Admiral Scheer. Man merkte sofort, alles war gut durchorganisiert, eben Deutscher Marinebund. Für diejenigen, die schon einmal hier weilen durften, stand am gemütlichen Tagesausklang im Hotelrestaurant Heimathafen fest: ‚Unser DMB-Hotel hat sich in den letzten Jahren sehr zu einem hohen gastronomischen Standard gemausert und ist allen Kameradschaften empfehlenswert.’
Am nächsten Tag stand nach Früh-Backen-und-Banken ein besonderer Leckerbissen an, die Ausfahrt der Segler, der Höhepunkt der Kieler Woche. Schnell, nach kurzer Busfahrt, gingen wir an Bord eines an der Pier noch vertäuten, auf uns wartenden Hafenrundfahrtschiffes. Endlich ging es los. Zu unserer Freude und Verwunderung, nach allgemeiner Begrüßung der Fahrgäste durch den Kapitän, kam folgende Durchsage: ‚Ich begrüße besonders herzlich die Kameraden der Marinekameradschaft ‚Graf Spee‘ Helbra, Sachsen-Anhalt und wünsche Allzeit gute Fahrt’.
Als Begleitschiff konnte die Geschwindigkeit natürlich variiert werden, während der Korso 5 Knoten zu fahren hatte. Also beste Sicht nach Back- und Steuerbord. Passieren von großen und kleinen Seglern mit internationaler und deutscher Beflaggung und über die Toppen geflaggt. Auch die Küstenwache mit ihren modernen, blau-weißen Booten fuhr im Korso mit. Von den grauen Schiffen der Deutschen Marine fuhr ein Schlepper mit, der mit seinen Löschkanonen Fontänen auf die Förde zauberte. Eine etwas größere Präsenz einer fahrenden Marine-Einheit hätten wir uns sicher gewünscht.
Nach Umrundung des Konvois, kam auf der Rückfahrt eine Durchsage: ‚Der Verantwortliche der Marinekameradschaft Helbra zum Kapitän.’ Mit gewohnt schnellen Schritten enterte unser Mitglied Seiler in die Kommando-Brücke auf, um vom Kapitän zu erfahren, dass extra für uns eine Kursänderung anläge, um uns noch die ehemaligen Howaldtswerke mit auf Helling liegenden U-Booten und die im ehemaligen Kriegshafen vertäut liegenden Einheiten des Kieler Minenjagdgeschwaders zu zeigen. Das war natürlich für See(h)männer etwas Besonderes.
Auf der Rückfahrt legten wir noch ein Blumengebinde bei strömenden Regen am U-Boot-Ehrenmal Möltenort, auch für den Bruder eines unserer Kameraden, nieder. Den anschließenden Besuch der Schleuse Holtenau am Nord-Ostsee-Kanal konnten wir etwas länger ausdehnen, da wir hier der Schleusung eines Kreuzfahrtschiffes beiwohnen konnten.
Am dritten Tag wollten und mussten wir noch der uns selbst auferlegten Pflicht genügen, für alle auf See gebliebenen „Blaujacken“ in der Ehrenhalle des Marine-Ehrenmals einen Kranz niederzulegen.
In weihevoller Atmosphäre trugen drei unserer Mitglieder im Blauen Ehrenkleid den Kranz in die Halle, bei intoniertem Soldatenlied „Ich hatt´ einen Kameraden…“ Nach dem Besuch des Ehrenmales und seiner Aussichtsplattform hatten wir noch etwas Freizeit, die mancher noch zum Besuch des U-Bootes U995 oder zu einem Bummel auf der Strandpromenade nutzte.
Drei ereignisreiche Tage gingen am Abend zu Ende. Geschafft, aber voll mit schönen gemeinsamen Erlebnissen strebten alle Teilnehmer ihren Heimatorten zu. Auch eine gemeinsame Busfahrt ist ein schönes Erlebnis.“
Text und Fotos: Hilmar Burghardt