F125 „Baden-Württemberg“: Deutschlands modernste Fregatte in Dienst gestellt
Am 17. Juni 2019 wurde die F125 „Baden-Württemberg“ in einer feierlichen Zeremonie in Anwesenheit von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen offiziell in Dienst gestellt. Der Deutschen Marine steht damit ab sofort die modernste und leistungsstärkste je in Deutschland gebaute Fregatte zur Verfügung. Die „Baden-Württemberg“ wurde von der ARGE F125 unter Federführung von thyssenkrupp Marine Systems gebaut.
Die von Grund auf neu konzipierten Schiffe der Klasse F125 weisen mit ihren hochkomplexen Systemen und rund 28.000 Sensoren einen sehr hohen Automatisierungsgrad auf, der es ermöglicht, die Besatzungsstärke im Vergleich zu vorherigen Fregattenklassen zu halbieren. Die Schiffe können bis zu zwei Jahre in ihrem Einsatzgebiet verbleiben. So kann die Anzahl der sonst sehr langen Transitfahrten erheblich reduziert werden. Die F125 „Baden-Württemberg“ ist das bisher erste Schiff weltweit, dass das Intensivnutzungskonzept erfolgreich umsetzt.
Die Schiffe sind neben den traditionellen Aufgaben der Landes- und Bündnisverteidigung für die Konfliktverhütung und Krisenbewältigung sowie für Eingreif- und Stabilisierungsoperationen im internationalen Rahmen konzipiert. Neben der Fähigkeit zur Bekämpfung von Zielen an Land und auf dem Wasser, verfügen sie zudem über Flugabwehrsysteme und speziell für die Ubootjagd ausgerüstete Hubschrauber.
Der Vertrag über den Bau der vier Fregatten trat im Juni 2007 in Kraft. Darauf folgte die Konzept-, Design und detaillierte Konstruktionsphase. Rund 90 Prozent der hochkomplexen Systeme an Bord der F125 wurden eigens für diesen Schiffstyp neu entwickelt. Aufgrund dieser hohen Komplexität und damit verbundener, verschiedener Herausforderungen sowie der modularen Weiterentwicklung des Schiffes während des Projektes wurde die „Baden-Württemberg“ rund 3 Jahre nach dem vertraglich vereinbarten Termin abgeliefert.
Das 2. Schiff der Klasse F125, die „Nordrhein-Westfalen“, kann ebenfalls noch im Jahr 2019 an den Kunden übergeben werden. Die Ablieferung des 3. und 4. Schiffes soll sukzessive innerhalb der nächsten 2 Jahre erfolgen.
Die ARGE F125 setzt sich aus thyssenkrupp Marine Systems als dem federführenden Unternehmen und der Bremer Fr. Lürssen Werft zusammen. Die Fertigung der Vorschiffe mit entsprechender Vorausrüstung erfolgte auf den Werftstandorten der Lürssen-Gruppe in Bremen und Wolgast. Die Fertigung der Hinterschiffe, der Zusammenbau der Schiffshälften, die weitere Endausrüstung, sowie die Inbetriebnahmen und Erprobungen erfolgten unter Leitung von thyssenkrupp Marine Systems auf der Hamburger Werft Blohm+Voss.
Hauptdaten der F125:
Länge: 149 m
Breite: 18 m
Höchstgeschwindigkeit: >26 kn
Verdrängung: ca. 7000 t
Besatzung: max. 190 Personen (davon bis zu 120 Personen Stammbesatzung)
Über thyssenkrupp Marine Systems:
thyssenkrupp Marine Systems ist mit rund 6.000 Mitarbeitern eines der weltweit führenden Marineunternehmen und als Systemanbieter im Unter- und Überwasserschiffbau sowie im Bereich maritimer Elektronik und Sicherheitstechnologie tätig. Über 180 Jahre Geschichte und das stetige Streben nach Verbesserungen lassen das Unternehmen immer wieder neue Standards setzen. Seinen Kunden bietet thyssenkrupp Marine Systems weltweit maßgeschneiderte Lösungen für hochkomplexe Herausforderungen in einer sich veränderten Welt. Die dabei treibenden Kräfte sind die Mitarbeiter des Unternehmens, die jeden Tag mit Leidenschaft und Engagement die Zukunft von thyssenkrupp Marine Systems gestalten. Weitere Informationen unter: www.thyssenkrupp-marinesystems.com
Über Lürssen:
Seit 1875 steht die norddeutsche Unternehmensgruppe Lürssen weltweit für höchste Produktqualität sowie innovative Technologien im Yacht- und Marine-Schiffbau. Das Familienunternehmen mit Sitz in Bremen-Vegesack ist spezialisiert auf die Konstruktion und Fertigung von Yachten, Marineschiffen und Küstenwachbooten. Das Neubaugeschäft flankieren umfangreiche Serviceangebote im After-Sales-Bereich, darunter Reparaturen, Refits, Instandsetzungen sowie weltweite Logistikdienstleistungen. Mit insgesamt sechs hochspezialisierten Werften in Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein setzt das Familienunternehmen heute wie in Zukunft auf die bewährte Schiffbautradition norddeutscher Werften.
Text u. Fotos: thyssenkrupp Marine Systems