headerbild Wir sind Weltbürger.

Förderung für Ostseeraum

Europaminister Werner Schwarz begrüßt INTERREG-Förderzusage für drei unter schleswig-holsteinischer Beteiligung entwickelte Projektideen im Ostseeraum. Der internationale Begleitausschuss des INTERREG-Ostseeprogramms, der am Donnerstag und heute (22. und 23. September) in Kiel tagte, hat rund 80 Millionen Euro EU-Mittel genehmigt. Die Delegationen aus allen acht EU-Mitgliedstaaten des Ostseeprogramms und Norwegen hatten über 98 im Rahmen der ersten Ausschreibungsrunde eingereichte Anträge entschieden. Auch drei Projekte, an denen sechs schleswig-holsteinische ProjektpartnerInnen mitgearbeitet haben, erhielten einen Zuschlag über insgesamt 1,7 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

„Einmal mehr zeigt sich, wie wichtig Europa für Schleswig-Holstein ist und wie EU -Programme die Arbeit vor Ort, die ganz konkret vielen Menschen zugutekommt, unterstützen können. Deshalb ist für die Landesregierung ein finanziell gut ausgestattetes und strategisch optimal aufgestelltes INTERREG-Ostseeprogramm enorm wichtig“, sagte Europaminister Werner Schwarz.

Das INTERREG-Ostseeprogramm hat mit seiner Förderzusage den Startschuss für das Projekt „Ostseekulturperlen“ gegeben. Das Ministerium für Landwirtschaft, Ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz (MLLEV) ist zusammen mit 11 anderen PartnerInnen aus dem Ostseeraum an dem Kulturprojekt beteiligt. Im Fokus des Projektes stehen kleinere Städte und Regionen, die durch länderübergreifende kulturelle Aktivitäten gestärkt und in ihrer Außenwirkung unterstützt werden sollen. Hierzu werden die Kommunen, die sich erfolgreich um den Titel der Ostseekulturstadt im Konsortium mit anderen bewerben, bei der Erstellung kultureller Aktionspläne und deren Umsetzung begleitet. Sie sollen sich am Ende der Projektlaufzeit als „kulturelle Perlen“ der Ostsee hervortun und wie in einer Perlenkette miteinander verknüpft werden. Ziel ist eine Stärkung der kulturellen Kooperation, des zivilgesellschaftlichen Zusammenhaltes und des Engagements im Ostseeraum. Das Projekt hat eine Laufzeit bis Ende 2025 und erhält insgesamt rund 2,8 Millionen Euro Förderung aus dem Ostseeprogramm. Partner aus Schleswig-Holstein sind das MLLEV (EFRE-Mittel 160.794 Euro), das Kulturnetzwerk Ars Baltica am Nordkolleg Rendsburg (EFRE-Mittel 257.190,40 Euro) und die Heinrich-Böll-Stiftung (EFRE-Mittel 289.587,20 Euro).

Beim Projekt „Liveability“ sollen insbesondere Stadtplanungsämter innovative, unkonventionelle und partizipative Konzepte für die Gestaltung öffentlicher Räume und des städtischen Lebens vermittelt bekommen. Ziel ist es, die Städte für Bewohnerinnen und Bewohner noch lebenswerter zu gestalten. Die Stadtverwaltung soll gezielter auch EinwohnerInnen anregen, eigene Entwicklungsstrategien für ihre Stadtviertel zu entwerfen – beispielsweise für generationenübergreifendes Wohnen oder die Verknüpfung von Wohnen, Gewerbe und Kultur. Um Städte für eine Teilnahme zu motivieren, ist ein „Liveability City“ Label geplant. Aus Schleswig-Holstein sind die Heinrich-Böll-Stiftung als Lead- und die Stadt Kiel als Projektpartner beteiligt.

Das Projekt „BalticSea2Land“ soll die gemeinsame Nutzung des Meeres- und Küstenraums erleichtern und die regionale blaue Wirtschaft voranbringen. Potentielle Konflikte zwischen den verschiedenen Verwaltungsebenen und Schlüsselsektoren sollen durch einen kooperativen Politikansatz (Multi-Level-Governance) entschärft werden. Aus Schleswig-Holstein ist die Stadt Fehmarn als Projektpartner an dem Projekt beteiligt.

Durch die genehmigten Projekte ist rund ein Drittel der insgesamt zur Verfügung stehenden Mittel gebunden. Der nächste Aufruf zur Einreichung von Projektanträgen startet bereits im Herbst 2022. Über die dann eingereichten Anträge wird allerdings erst im Frühjahr 2023 entschieden.

Hintergrund: 

Das Ostseeprogramm ist eines von 6 transnationalen INTERREG B-Programmen mit deutscher Beteiligung und verfügt für die Förderperiode 2021-2027 über EFRE-Mittel in Höhe von 250 Millionen Euro. Gefördert werden Projekte in den vier Prioritäten „Innovative Gesellschaften“, „Intelligente Wassernutzung“, Klimaneutrale Gesellschaften“ und „strategische Zusammenarbeit“.

Text: MLLEV, Foto: Frank Peter

Zurück zur Übersicht