Fregatte „Bayern“ mit neuem Kommandanten
Am Donnerstag, den 31. März 2022 um 10 Uhr, wird der Kommandant der Fregatte „Bayern“, Fregattenkapitän Tilo Kalski (46), sein Kommando nach zweieinhalb Jahren an Fregattenkapitän Dennis Fauerbach (42) übergeben. Der Kommandeur des 2. Fregattengeschwaders, Kapitän zur See Torben Jürgensen (45), leitet das Zeremoniell.
Neben zahlreichen kleineren Seefahrten hat Fregattenkapitän Kalski während seiner Kommandantenzeit nach Jahren das erste deutsche „Indo Pacific Deployment“ (IPD) geführt. „Dass diese Vorhaben entgegen jedweden Wahrscheinlichkeiten und trotz der massiven Einschränkungen durch Corona-Maßnahmen allesamt pünktlich und überaus erfolgreich abgeschlossen werden konnten, ist einzig und allein der fantastischen Besatzung dieses Schiffes zu verdanken. Mit unglaublichem Elan und Willensstärke haben meine Frauen und Männer jede Herausforderung angenommen und gemeistert. Die zurückliegenden Jahre waren für mich sowohl spannend und lehrreich als auch fordernd und belastend, und nur dank ihrer steten Unterstützung und Rückendeckung kann ich ungeachtet aller Widrigkeiten auf eine erfüllte Kommandantenzeit zurückblicken“, resümiert der scheidende Kommandant die etwa siebenmonatige Seefahrt. Das Schiff der Klasse F123 legte während IPD rund 43.000 Seemeilen zurück.
Die „Bayern“ und ihre Besatzung werden künftig durch Fregattenkapitän Fauerbach geführt. Der 42-Jährige wechselt vom Headquarter Allied Joint Force Command in Brunssum (Niederlande) auf die Brücke der Fregatte. „Ich sehe der Zeit als Kommandant der Fregatte ‚Bayern‘ mit großer Freude entgegen. Die aktuelle Situation zeigt einmal mehr, welchen Stellenwert die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte hat und zukünftig haben wird. Gleichzeitig müssen wir ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem Menschen gerne ihren Dienst leisten und in der Lage sind, Familie und Dienst in Einklang zu bringen. Das wird sicherlich eine Herausforderung. Aber ich freue mich auf die Herausforderung und natürlich auf die Frauen und Männer der ‚Bayern'“, so Fauerbach mit Blick auf die bevorstehende Kommandantenzeit.
Hintergrundinformationen
Die Fregatte „Bayern“ wurde am 15. Juni 1996 in Dienst gestellt und ist eine Fregatte der Brandenburg-Klasse F123. Seit ihrer Indienststellung dienen die vier Schiffe vor allem zur U-Boot-Jagd. Dazu können sie sowohl ihr Bugsonar einsetzen als auch je zwei Bordhubschrauber des Typs Sea Lynx. Diese erweitern den U-Jagd-Bereich der Schiffe mit ihrem Tauchsonar und ihren Torpedos. Mit dieser Schwerpunktfähigkeit ergänzen die Kriegsschiffe ideal die Fregatten der Klasse 124, deren Hauptaufgabe die weitreichende Luftverteidigung ist.
Erstmals ließ die Marine die Fregatten F123 mit einer Senkrecht-Startanlage ausrüsten. Das Vertical Launch System VLS Mk41 ist vor der Brücke eingebaut und geht im Rumpf durch mehrere Decks. Aus 16 Zellen können die Marineschiffe Lenkflugkörper vom Typ NSSM zur Flugabwehr verschießen.
Die vier Fregatten der Brandenburg-Klasse verfügen für den Waffeneinsatz über leistungsfähige Radaranlagen zur See- und Luftraumüberwachung sowie zur Feuerleitung. Sonar, Systeme zur elektronischen Kampfführung sowie Fernmelde- und Datenübertragungsanlagen vervollständigen die Ausrüstung. Gerade der gut ausgestattete Funkraum lässt zu, dass die Brandenburg-Klasse auch Führungsaufgaben übernimmt.
Text u. Foto: PIZ Marine, Fotograf: Leon Rodewald