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Aktionsplan für Ostsee

In der Ministerkonferenz der Helsinki-Kommission haben heute (20.10.2021) hochrangige Vertreterinnen und Vertreter der Ostseeanrainerstaaten sowie der europäische Umweltkommissar im Atlantik Hotel in Lübeck den sogenannten „Baltic Sea Action Plan“ (BSAP) für den Zeitraum 2021-2030 beschlossen.

In dem aktualisierten Aktionsplan für die Ostsee geht es um verschiedene Ziele und Maßnahmen, mit denen die großen ökologischen Herausforderungen in der Ostsee durch die Anrainerstaaten gemeinsam in der nächsten Dekade angegangen werden sollen. Von besonderer Bedeutung ist die Reduzierung der Belastung der Ostsee durch Nährstoffe. Zudem wurden klare Maßnahmen zur Vermeidung von Meeresmüll einschließlich Mikroplastik und besserer Schutz für Arten und Lebensräume in den Meeresschutzgebieten vereinbart. Schleswig-Holsteins Umweltminister Jan Philipp Albrecht wies in seinem Beitrag auf der Ministerkonferenz auch auf die Bedrohung der Ostsee durch alte Weltkriegsmunition hin.

„Die großen Herausforderungen der Ostsee können wir nur mit internationaler Zusammenarbeit lösen. Die Ostsee ist ein sensibles Ökosystem. Durch die Überdüngung, den Klimawandel und die Vermüllung bringen wir unsere Umwelt und damit uns selbst in Gefahr. Mit Sorge blicke ich außerdem auf die Altlasten des Zweiten Weltkrieges. Die alte Weltkriegsmunition rostet auf dem Meeresgrund. Wir müssen ein flächendeckendes Austreten der giftigen Stoffe in die Umwelt durch eine systematische Bergung verhindern, bevor es zu spät ist“, sagte Albrecht.

Deutschland hat seit 2020 bis 2022 den Vorsitz der Ostsee-Meeresschutzkommission inne, wahrgenommen vom Umweltbundesamt. Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern übernehmen für jeweils ein Jahr den Vize-Vorsitz. Der Baltic Sea Action Plan (BSAP), erstmals verabschiedet 2007 und jetzt grundlegend aktualisiert, widmet sich umfassend allen Herausforderungen und Belastungen, die das Meeresökosystem Ostsee betreffen. Weniger Müll im Meer, weniger Überdüngung, geringere Beeinträchtigung der Meerestiere durch Unterwasserlärm sowie effektive Meeresschutzgebiete mit möglichst wenig Störungen für Arten und Lebensräume gehören zu den primären Zielen. Für Schleswig-Holstein ergeben sich daraus viele Synergien mit der Umsetzung der EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) zum Schutz der Meeresumwelt von Nord- und Ostsee sowie mit der kürzlich veröffentlichten Landesstrategie zur Sicherung der biologischen Vielfalt.

Hintergrund:

HELCOM-Website

https://www.schleswig-holstein.de/DE/Fachinhalte/M/meeresschutz/helcom.html

Text: MELUND, Foto: oh

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