„Karlsruhe“ getauft
Als sechste Einheit einer traditionsreichen Reihe von Kriegsschiffen unter dem Namen der badischen Fächerstadt wurde am
7. Mai 2024 bei herrlichstem Wetter die Korvette KARLSRUHE bei der Blohm+Voss Schiffswerft in Hamburg getauft.
Vor über zweihundert geladenen Gästen fungierte dabei die Erste Bürgermeisterin, Frau Gabriele Luczak-Schwarz, als Taufpatin. Das neue Karlsruher Patenschiff gehört zum 2. Baulos der Klasse K 130 und damit zu den modernsten Einheiten der Deutschen Marine. Die erste Patenschaft der Stadt wurde bereits im Jahr 1912 mit dem kleinen Kreuzer KARLSRUHE (I) begründet. Nach der Außerdienststellung der Fregatte F 212 Karlsruhe (V) im Jahr 2017 wird diese beeindruckende Erfolgsgeschichte einhundertzwölf Jahre später nunmehr fortgeschrieben.
Neben der Ersten Bürgermeisterin und Taufpatin reiste auch eine große Delegation Karlsruher Bürger mit zur Taufe nach Hamburg, um das neue Patenschiff und die ersten Besatzungsangehörigen herzlich zu begrüßen. Dabei waren u.a. zahlreiche Mitglieder des Freundeskreises Marineschiffe Karlsruhe und Vertreterinnen der Heimstiftung Karlsruhe, zu dessen Sybelcentrum die Besatzungsangehörigen der beiden Vorgängerschiffe immer eine intensive Verbindung gepflegt haben. An diese Tradition und das damit verbundene soziale Engagement für Kinder und Jugendliche aus schwierigen Familienverhältnissen will auch die zukünftige Besatzung der Korvette anknüpfen.
Als die Karlsruhe V außer Dienst gestellt wurde, war völlig ungewiss, ob es jemals wieder ein Schiff der Deutschen Marine mit diesem Namen geben würde. Was es aber gab, war ein Motto, das die Patenschaft weiter mit Leben gefüllt hat: „Ein Schiff geht – die Verbundenheit bleibt!“ Darauf wies Frau Luczak-Schwarz in ihrer Taufansprache hin, um u.a. zu unterstreichen, wie eng das Verhältnis in den letzten Jahren auch ohne Schiff geblieben ist. Hervorzuheben sei insbesondere der enge Austausch, den die Mitglieder des Freundeskreises Marineschiffe Karlsruhe mit vielen ehemaligen Besatzungsangehörigen der vormaligen Fregatte gepflegt haben. Nun freue sie sich aber umso mehr, dass fortan wieder ein Schiff den Namen der Stadt in fester Tradition in die Welt tragen werde. Abschließend wünschte sie Schiff und Besatzung stets eine sichere und gesunde Heimkehr bevor das glückhafte Zerschellen der Sektflasche am Schiffsbug eine rundum gelungene Taufzeremonie erfolgreich abrundete. Einer schönen Tradition folgend, wurde durch das Blumenkind Carlotta Buddrus abschließend ein Blumenstrauß an die Taufpatin übergeben.
Der Inspekteur der Marine, VAdm Kaack, der CEO NVL B.V. & Co. KG, Herr Tim Wagner wie auch FltAdm Czerwinski als Abteilungsleiter See im Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung wiesen in ihren Reden u.a. auf die Wichtigkeit aktuell angepasster, maritimer Politik und Seegeltung freier Demokratien sowie den modernen Lösungen des deutschen Marineschiffbaus hin.
Musikalisch wurde die Taufe durch das Marinemusikkorps Ostsee begleitet, die u.a. das Einlauflied der Namensvorgängerin, „Biskaya“ von James Last spielten.
Während des anschließenden Festessens wurde mit herzlichen Worten der Erhalt sowie weitere Ausbau patenschaftlicher Verbindungen zwischen den Besatzungsmitgliedern und der Stadt Karlsruhe als Patenträger wie auch den weiteren Delegationsgästen vom Freundeskreis Marineschiffe Karlsruhe und der Heimstiftung Karlsruhe bekräftigt. Insbesondere der Freundeskreis Marineschiffe Karlsruhe ist hoch erfreut, wieder ein Patenschiff mitsamt Besatzung in seiner Mitte zu wissen und lädt hierzu alle interessierten Marinefreunde herzlich ein, aktiv wie auch passiv an einer gelebten Patenschaft mitzuwirken und Teil einer maritimen Familie zu werden. Nähere Informationen hierzu können unter der EMail-Adresse
fkm-karlsruhe@freenet.de eingeholt werden.
Text: Kay Elzner/Jürgen Looft, Foto: NVL Group, Fotograf: Felix Matthies