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Kommandowechsel bei der Hubschrauberflotte

Am Montag, den 11. Januar 2021 übernimmt Fregattenkapitän Carsten Holtgreve (50) das Kommando über das Marinefliegergeschwader 5 (MFG 5). Damit löst er Fregattenkapitän Jan Richard Keller (48) von der Aufgabe als Kommodore ab. Das militärische Zeremoniell wird unter der Leitung des Kommandeurs des Marinefliegerkommandos, Kapitän zur See Thorsten Bobzin (55), vollzogen.

Der scheidende Kommodore hatte das Kommando im Sommer 2019 übernommen. Fregattenkapitän Keller war für die gesamte Hubschrauberflotte der Marine („Sea King“, „Sea Lynx“, NH90 Naval Transport Helicopter (NTH) „Sea Lion“ und EC-135) sowie das dazugehörige fliegende und technische Personal (1.204 Soldaten und 84 Zivilangestellte) verantwortlich. In seiner Amtszeit hat er wesentlich zur Weiterentwicklung des Marinefliegergeschwader 5 beigetragen.

„Eine wesentliche Herausforderung war es, dass die Einführung des NH90 ‚Sea Lion‘ als Nachfolgehubschrauber des ‚Sea King‘ gelingt. Im Juni 2020 fand der offizielle Festakt zur Übernahme des neuen Marinehubschraubers NH90 NTH ‚Sea Lion‘ statt. Mit der Übernahme ist die Zukunft der Marineflieger im Bereich Hubschrauber eingeläutet. Der NH90 NTH bietet ein breites Einsatzspektrum sowie attraktive Arbeitsplätze – sowohl für fliegendes als auch technisches Personal. Meine Frauen und Männer waren hochmotiviert und haben einen wesentlichen Beitrag zum Generationenwechsel beigetragen. Ohne jeden einzelnen Menschen wäre das nicht möglich gewesen. Ich bin dankbar für die Zeit als Kommodore des Marinefliegergeschwader 5“, resümiert Fregattenkapitän Keller.

Der neue Kommodore hatte bereits einige andere Offiziersverwendungen auf dem Marinefliegerstützpunkt bestritten. So hatte er bereits den Dienstposten als Kommandeur der Technischen Gruppe im MFG 5 und des Abteilungsleiters Logistik im Marinefliegerkommando besetzt. Zuletzt war er als Büroleiter des Chef des Stabes im Marinekommando eingesetzt.

Hintergrundinformationen

Der NH90 NTH „Sea Lion“ ist der neue Mehrzweckhubschrauber der Marine. Der neue Marinehubschrauber basiert auf dem NATO Frigate Helicopter (NHF) und verfügt – anders als die Heeresvariante TTH (Taktischer Transport Hubschrauber) – über deutlich mehr Sensoren sowie Navigations- und Kommunikationsgeräte.

Als Marinehubschrauber hat der Naval Transport Helicopter auch wichtige bauliche Unterschiede: Er besitzt unter anderem eine Harpune, um sich auf Flugdecks von Schiffen zu sichern und einen automatisch faltbaren Rotor für den Bordhangar. Als Bordhubschrauber lässt er sich auf den Einsatzgruppenversorgern der Berlin-Klasse einschiffen, kann aber auch auf allen anderen Marineschiffen mit Flugdeck landen.

Hauptsächlich dient der Helikopter für Such- und Rettungsmissionen (SAR = Search and Rescue) sowie für den Transport von Personal und Material. Bis zu 20 Personen finden im NH90 NTH „Sea Lion“ Platz; für SAR-Flüge hat er eine Rettungswinde und spezielle medizinische Ausstattung.

Zu den Sensoren des „Sea Lion“ gehört ein 360-Grad-Seeraum-Überwachungsradar, Infrarot- und Videokameras kombiniert mit Laser-Entfernungsmesser sowie Sensoren für gegnerische Radare. Eine taktische Konsole verarbeitet die Sensordaten und tauscht sie mit anderen Schiffen und Flugzeugen der Flotte aus. Diese Ausrüstung macht den NH90 NTH zum Aufklärungshubschrauber.

Der „Sea Lion“ eignet sich obendrein ideal für den Einsatz von Boardingsoldaten oder Spezialkräften. Begibt sich der Helikopter dabei in eine Risikozone, lässt er sich mit schweren Maschinengewehren bewaffnen. Zum Eigenschutz in solchen Situationen kann er Täuschkörper werfen.

Text u. Foto: PIZ Marine, Fotograf: Kristina Kolodin

Fregattenkapitän Jan Richard Keller, Aufnahmen von der Indienststellung des NH90 / NTH
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