headerbild Wir sind Weltbürger.

MAYDAY MAYDAY MAYDAY

Die Segelyacht „Cocolores“ war 150 Seemeilen östlich der Falkland-Inseln leck geschlagen und drohte zu kentern. Der Bulkcarrier „Sysiphus“ und der Tanker „Yokohama Maru“ hatten den Empfang der DSC-Notalarmierung und die anschließende Notmeldung auf UKW-Kanal 16 per Sprechfunk bestätigt während das Containerschiff „Cargoliner“ diese auf Kurzwelle und via Satellit an das Maritime Rescue Coordination Center Port Stanley weitergeleitet hatte. Nach einer erfolgreichen Bergung der Besatzung und dem Untergang der „Cocolores“ konnte der Notverkehr schließlich durch den On-Scene-Commander beendet werden.

Diese Szenario und weitere ähnliche Situationen hatten die Brüder Uwe und Jörg Töllner während des diesjährigen Vorbereitungskurses des Marine-Vereins Stuttgart 1899 e.V. zum Erwerb der Seefunkzeugnisse LRC (Long Range Certificate = Allgemeines Funkbetriebszeugnis), SRC (Short Range Certificate = Beschränkt gültiges Funkbetriebszeugnis für UKW) und UBI (UKW-Sprechfunkzeugnis für die Binnenschifffahrt) aufgebaut.

Die Kursteilnehmer mussten dabei lernen und bei einer abschließenden Prüfung beweisen, dass sie in einer solchen und anderen Situationen in der Lage waren, die richtigen Maßnahmen einzuleiten, dass sie das Sprechfunkverfahren und das Buchstabieralphabet beherrschen und die technischen Anlagen bedienen können. Die Funkzeugnisse LRC und SRC berechtigen in der Sportschifffahrt zur Teilnahme am seit 1999 eingeführten GMDSS (Global Maritime Distress an Safety System = Weltweites System für Seenot und Sicherheit in der Seeschifffahrt).

Die im Abendkurs vermittelten Kenntnisse umfassten außer einer gründlichen Prüfungsvorbereitung, die bis auf ganz wenige Ausnahmen schon im ersten Anlauf zur Aushändigung des gewünschten Seefunkzeugnisses führt, auch Hintergrundwissen und für die Praxis nützliche Erfahrungsberichte. So wurde unter anderem ausführlich erläutert, was passiert, wenn man am Grenz- und Kurzwellengerät den Knopf mit der Aufschrift „J3E“ drückt. Wer damit jetzt nichts anfangen kann, dem sei gesagt, dass dies die internationale Bezeichnung nach der Vollzugsordnung für den Funkdienst für die Betriebsart „Einseitenband-Amplitudenmodulation mit unterdrücktem Träger“ ist. Und wem diese Erklärung immer noch nicht ausreicht, dem sei die Anmeldung zum nächsten Funkkurs des Marine-Vereins Stuttgart 1899 e.V. empfohlen, der voraussichtlich wieder Anfang November beginnt. Ausführliche Informationen hierzu gibt es im Internet unter

www.gmdsskurs.de

Text: Uwe Töllner, Fotos: Annette Bohner

Zurück zur Übersicht