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Mehr als 5000 Knoten im Miniaturformat

Eine Gruppe interessierter Mitglieder der Marinekameradschaft Hildesheim traf sich bei Gerd Diedrich, um einiges über seine Segelschiffsmodelle zu erfahren. „Es hat mich schon immer fasziniert, wie diese Schiffe – nur vom Wind getrieben – solche Leistungen vollbracht haben“, erklärt Diedrich seine Faszination, die über den Bau von Buddelschiffen letztendlich zu dem detailgetreuen Nachbau mehr oder weniger bekannter alter Segler führte.

Anhand der noch im Bau befindlichen Fregatte Rattlesnake, die im Original 1779 in den USA gebaut wurde, konnten seine Gäste nachvollziehen, wie aufwendig der Bau vonstattengeht. Angefangen vom Schneiden und Biegen der Planken über Wasserdampf, über das Nähen jedes einzelnen Segels per Hand bis hin zum Knüpfen der Wanten aus speziellem Garn fertigt Diedrich fast alle Teile der Modelle selbst. Lediglich die 20 Kanonen der Fregatte bezog er aus dem Modellbaugeschäft.

Dazu erklärte er: „Im Grunde mache ich das Gleiche, wie die damaligen Schiffsbauer, nur eben sehr klein.“ Allein für die Wanten der Thistlebank, einem bereits fertigen Großsegler, waren rund 5000 Knoten nötig. Die Knoten für die übrige Takelage sind da noch nicht mitgezählt. Dabei geht Diedrichs Detailverliebtheit so weit, dass er seine Modelle auch funktionstüchtig takelt. Neben dem kompletten Eigenbau hat er auch völlig heruntergekommene Modelle, wie zum Beispiel die „Aero Piccola“ restauriert. Die erstrahlt nun LED-beleuchtet mit einer Seekarte im Hintergrund in einem eigens gefertigten Glasschrank.

Die Kameraden der MK kamen aus dem Staunen nicht heraus. Niemand traute sich zu, auch nur versuchsweise eines der vielen Werkzeuge und Hilfskonstruktionen, die ebenfalls häufig Marke Eigenbau sind, auszuprobieren. Die Besichtigung hinterließ einen bleibenden Eindruck und große Bewunderung.

Text u. Fotos: Peter Schwitalla

Die „RATTLESNAKE“ im Bau

Die Takelage des Fockmasts der „THISTLEBANK“

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