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Modernste Fregatte Brasiliens auf Kiel gelegt

Die brasilianische Marine, die Beschaffungsbehörde EMGEPRON sowie das von thyssenkrupp, Embraer Defense & Security und Atech gegründete Unternehmen Águas Azuis haben gemeinsam die Kiellegung der modernsten Fregatte des Landes gefeiert.

Die Veranstaltung fand am 6. Juni 2024 auf der Werft thyssenkrupp Estaleiro Brasil Sul in Itajaí statt. Die neue Fregatte trägt den Namen „Jerônimo de Albuquerque“ und ist das zweite Schiff des brasilianischen Fregattenprogramms der Tamandaré-Klasse, welches den Bau von insgesamt vier Einheiten vorsieht. Diese Schiffe der MEKO®-Klasse verfügen über fortschrittlichste Technologien und umfassende Fähigkeiten zur Luft- und Seeverteidigung.

Das Tamandaré-Programm gilt als das innovativste Marinebauprojekt Brasiliens, das mit lokalen Arbeitskräften und einem von thyssenkrupp Marine Systems verantworteten Technologietransfer entwickelt wurde. 2020 hatte thyssenkrupp Marine Systems den Vertrag zum Erwerb der Werft im brasilianischen Itajaí unterzeichnet; mittlerweile sind dort rund 1.300 Mitarbeitende im Tamandaré-Programm beschäftigt. Der Standort ist von besonderer strategischer Bedeutung: Er wird zukünftig zu einem Hub für Südamerika ausgebaut, um eine schnellere Kundenbetreuung und lokale Wertschöpfung zu gewährleisten und miteinander verbinden zu können.

„Wir freuen uns, auch im Überwasserbereich einen weiteren Erfolg feiern zu können. Mit der modernsten Fregatte für Brasilien unterstreichen wir nicht nur unsere Ambitionen im internationalen Überwasserschiffbau, sondern stärken zudem unsere Beziehungen im gesamten südamerikanischenRaum“, sagte Oliver Burkhard, CEO von thyssenkrupp Marine Systems. Und er führte fort: „Wir möchten zukünftig unsere Produktführerschaft zu einer Systemführerschaft weiterentwickeln. Das bedeutet, nicht nur die besten Subsysteme anzubieten, sondern die beste integrierte Lösung. Damit uns das gelingt, arbeiten wir auf eine neue und bessere Aufstellung als maritimes Powerhouse hin und werden so unsere Position als führendes Marineunternehmen sichern und ausbauen.“

Mit der Kiellegung der Fregatte mit der Baunummer F201 wurde ein weiterer Meilenstein im Überwasserbereich erreicht, der an die Erfolge des letzten Jahres anknüpft: So war Ende 2023 die dritte Hochleistungs-Fregatte für die ägyptische Marine in Rekordzeit abgeliefert worden. Die vierte Fregatte lief Anfang Dezember 2023 vom Stapel und wird derzeit auf der Alexandria Shipyard im Kundenland in enger Zusammenarbeit mit thyssenkrupp Marine Systems fertiggestellt.

thyssenkrupp Marine Systems ist der einzige Anbieter, der den Über- und Unterwasserbereich inDeutschland unter einem Dach vereint, inklusive der Marineelektronik. Darüber hinaus verfügt dasUnternehmen über ausreichende Fertigungskapazitäten und hat mit dem Erwerb des Werftstandortes in Wismar zusätzliche Möglichkeiten geschaffen, um mehr Boote zur gleichen Zeit bauen zu können.

Neben der starken Position im Überwasserbereich ist thyssenkrupp Marine Systems Weltmarktführer beim Bau konventioneller U-Boote: Der Produktionsstart der 212CD-U-Boote für Deutschland und Norwegen – dem größten Auftrag der Firmengeschichte, die Unterzeichnung einer Absichtserklärung zum Bau neuer U-Boote für Indien und die Taufe der „Inimitable“ für Singapur unterstreichen die Erfolge der letzten Monate. Mit den U-Booten für Singapur werden zudem, mit einer Länge von ca. 70 Metern und einer Verdrängung von rund 2.000 Tonnen, die aktuell größten U-Boote bei Marine Systems in Kiel hergestellt. Darüber hinaus ist thyssenkrupp Marine Systems gerade im Gespräch mit weiteren potenziellen Kunden im Über- und Unterwasserschiffbau.

Um den stetig wachsenden Anforderungen gerecht zu werden, wird sich thyssenkrupp Marine Systems in den kommenden Monaten als maritimes Powerhouse weiterentwickeln und integrierte Systemlösungen forcieren. Dazu wird eine Organisationsentwicklung angestrebt, die mit der Entscheidung, thyssenkrupp Marine Systems und ATLAS ELEKTRONIK miteinander zu verschmelzen, einhergeht. Zudem prüfen thyssenkrupp als Eigentümerin und die globale Investmentgesellschaft Carlyle eine Kooperation im Zuge des avisierten Verselbstständigungsprozesses von thyssenkrupp Marine Systems. Die Unternehmen verständigten sich darauf, in eine vertiefende Prüfung und Bewertung einzusteigen. Gegenstand dieser Bewertung ist ein möglicher Teilverkauf an Carlyle. Zeitgleich laufen Gespräche mit der Bundesregierung und der KfW-Bank zur Beteiligung des Staates an thyssenkrupp Marine Systems. Wirtschaftlich ist thyssenkrupp Marine Systems für die nächsten Jahre gut aufgestellt. Der Auftragsbestand betrug am Ende des Geschäftsjahres 2022/2023 rund 13 Milliarden Euro.

Text u. Foto: tkMS

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